Schweiz
Zürich

Geld der Stadt Zürich ist schon bei der UNRWA

Stadtpraesidentin Corine Mauch spricht an einer Medienkonferenz zur Situation der gefluechteten Menschen aus der Ukraine in der Stadt Zuerich, am Dienstag, 5. April 2022 im Stadthaus in Zuerich. (KEYS ...
Die Stadtpräsidentin Corine Mauch (SP) gab im Parlament bekannt, dass die Stadt Zürich die Zahlung an die UNRWA bereits geschickt hat.Bild: KEYSTONE

Geld der Stadt Zürich ist schon bei der UNRWA

20.11.2024, 20:4621.11.2024, 07:34
Mehr «Schweiz»

Die Stadt Zürich hat dem Palästinenserhilfswerk UNRWA eine umstrittene Zahlung über 380'000 Franken bereits geschickt. Das sagte Stadtpräsidentin Corine Mauch (SP) am Mittwoch im Parlament.

Die städtische FDP überlegte sich noch gegen die Zahlung vorzugehen, sobald der Stadtratsbeschluss vorgelegen wäre, wie Fraktionschef Michael Schmid kurz zuvor sagte. Dass die Zahlung bereits erfolgt ist, nannte er «skandalös».

Vertreter der SVP griffen in persönlichen Erklärungen den Stadtrat wegen der Zahlung, die auf einen Vorstoss des Parlaments zurückgeht, an. Dieser solle in Zürich gegen Antisemitismus vorgehen und nicht «Aussenpolitik machen». Es sei «surreal, dass das Geld direkt in die Taschen der Hamas» gehe, sagte Stefan Urech.

«Ohrfeige» durch Stadtpräsidentin

Mauch betonte, dass der Stadtrat humanitäre Hilfe leiste. Die UNRWA sei das Rückgrat dieser Hilfe in Gaza. Sie hoffe auf ein baldiges Ende der Gewalt. Wegen der Spende an die UNRWA habe sie viel Zuschriften erhalten, in denen sie kritisiert wurde. Aber auch viele aus der jüdischen Gemeinschaft, die der Meinung waren, dass die Hilfe auf diese Weise bei der notleidenden Bevölkerung ankomme.

Gestartet hatte die Diskussion Ronny Siev (GLP), der die Zahlung eine «Ohrfeige» durch die Stadtpräsidentin nannte. Das Geld gehe an Leute, welche die Vernichtung der Juden fordere. Auch in Zürich würden Juden angegriffen und diskriminiert.

Der Stadtrat hatte letzte Woche beschlossen, die UNRWA mit 380'000 Franken zu unterstützen. 100'000 Franken erhalten die Hilfswerke Médecins du Monde und Terre des Hommes.

(sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
48 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Aschenmadlen
20.11.2024 21:13registriert Juli 2017
Gewisse SP Exponenten sind kaum mehr auszuhalten. Sie stärken die Rechte durch ihr Verhalten, so werden wir alle verlieren. Sehen die denn nicht was in anderen westlich geprägten Ländern geschieht? Als Zürcher und Sozialdemokrat tut mir das im Herzen weh.
12224
Melden
Zum Kommentar
avatar
Madison Pierce
20.11.2024 21:22registriert September 2015
- Parlament will weiterhin Entsorgungsgutscheine, Stadtrat: "nein, machen wir trotzdem nicht mehr"

- Parlament beschliesst Spende an UNRWA, Stadtrat gibt Geld sofort aus

Ich staune immer wieder, dass diese Leute immer noch gewählt werden. Eine Regierung mit mehr Pragmatismus und weniger Ideologie würde Zürich gut tun.
11319
Melden
Zum Kommentar
avatar
Jimmy Dean
20.11.2024 22:29registriert Juli 2015
„ Der Stadtrat hatte letzte Woche beschlossen, die UNRWA mit 380'000 Franken zu unterstützen. 100'000 Franken erhalten die Hilfswerke Médecins du Monde und Terre des Hommes.“

Das. Das ist es was mich so stört an der Sache. Warum den Grossteil der Spenden an eine Organisation, die sich nur für eine einzige Bevölkerungsgruppe einsetzt und dies in sehr dubiosen Strukturen?
8311
Melden
Zum Kommentar
48
    Chinas grösster Autohersteller neu in der Schweiz: 12 Dinge, die du über BYD wissen musst

    Chinas grösster Autohersteller wagt den Schritt in die Schweiz. Ab April können die Modelle von BYD auch hierzulande erstanden werden. Folgendes musst du dazu wissen:

    Zur Story