Der ehemalige Leiter des Zürcher Justizvollzugs hat sich bei Brian per Brief für erlittenes Unrecht entschuldigt. Der «Tages-Anzeiger» veröffentlichte Teile des Briefs von Thomas Manhart am Montag. Das System stahl dem Langzeithäftling die Jugend, heisst es unter anderem.
Manhart bezeichnet sich gemäss «Tages-Anzeiger» als einen der Hauptverantwortlichen für die Missstände. Einer von Brians Anwälten bestätigte gegenüber Keystone-SDA die Existenz des Briefs. Die Anwälte leiteten diesen an Brian weiter.
Der laufende Prozess am Bezirksgericht Dielsdorf sei der Auslöser für den Brief an Brian gewesen. Darin hat ein Gutachter die dreieinhalb Jahre Einzelhaft als rechtswidrig bezeichnet.
Manhart war 2018 mitverantwortlich für die Entscheidung, Brian in Einzelhaft zu versetzen. Er sei «Teil der Maschinerie gewesen, die Ihnen Unrecht angetan hat», heisst es im Brief.
Manhart war von 2007 bis 2019 Leiter des Zürcher Justizvollzugs. 2021 veröffentlichte er seine Memoiren, in denen er scharfe Kritik an Justizdirektorin Jacqueline Fehr (SP) übte.
Im aktuellen Prozess werden Brian über 30 Delikte vorgeworfen, die er hinter Gittern begangen haben soll. Beim schwersten neu angeklagten Delikt, einer versuchten schweren Körperverletzung, soll Brian eine Glasscherbe in Richtung eines Aufsehers geworfen haben. Dieser wurde oberhalb des Auges verletzt.
Daneben geht es um drei einfache Körperverletzungen, sieben Sachbeschädigungen, fünf Drohungen und 19 Fälle von Gewalt und Drohung gegen Behörden und Beamte. Am Mittwoch gibt das Gericht sein Urteil bekannt. (sda)
Auch wenn der Schaden wohl nicht mehr so einfach gut zu machen ist.
Das Sondersetting wäre alles in allem für uns wohl das Schnäppchen gewesen. Jetzt wird es teuer.