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Senior missbraucht Mitbewohnerin im Altersheim – verurteilt

Senior missbraucht Mitbewohnerin im Altersheim – verurteilt

Ein 73-jähriger Mann missbrauchte kurz vor Heiligabend 2023 eine Mitbewohnerin in einem Altersheim im Zürcher Unterland. Sein Opfer schlief dabei. Der gehbehinderte Mann hatte beim Übergriff über 1.5 Promille. Er wurde nun per Strafbefehl verurteilt.
12.11.2024, 15:51
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Ein Rollstuhl steht vor einem Zimmer an einer Medienorientierung der Kantone Basel-Landschaft und Basel-Stadt betreffend Ausbildungsoffensive Pflege in der Stiftung Hofmatt in Muenchenstein, am Donner ...
Bild: KEYSTONE

Es ist die Nacht vor Heiligabend 2023 in einem Alterszentrum im Zürcher Unterland. Der genaue Ort wird hier im Artikel zum Schutz der Beteiligten nicht genannt.

22:30 Uhr, die Bewohnerinnen und Bewohner sind zu diesem Zeitpunkt in ihren Zimmern. Die meisten Bewohner schlafen schon, so auch das spätere Opfer. Der Täter, ein 73-jähriger Schweizer, fährt um diese Uhrzeit mit seinem Rollstuhl zum Zimmer des Opfers. Er öffnet die Zimmertür und rollt im Dunkeln zu ihrem Bett.

Frau im Schlaf missbraucht

Am Bett der Frau kommt es dann zum Übergriff. Der Senior schob, gemäss dem Strafbefehl, welcher ZüriToday/watson einsehen konnte, die Decke zur Seite und zog der Frau die Schlafhose, sowie die Inkontinenzwindel herunter und fing an, die Frau unsittlich zu berühren.

Das Opfer war zu diesem Zeitpunkt noch immer schlaftrunken. Sie äusserte gemäss dem Strafbefehl mehrfach, dass sie die Berührungen nicht wolle und versuchte ihre Beine zusammenzupressen. Dies gelang ihr aufgrund des allgemein eingeschränkten körperlichen Zustands nur teilweise.

1.65 Promille im Blut

Abklärungen der Polizei und der Staatsanwaltschaft ergaben, dass der Rentner zum Tatzeitpunkt 1.65 Promille im Blut hatte. Gemäss dem Strafbefehl der Staatsanwaltschaft Winterthur/Unterland hatte der Mann zuvor "reichlich Alkohol getrunken". Welche Art von Alkohol wird im Strafbefehl nicht näher beschrieben.

Geldstrafe und 1500 Franken Genugtuung

Der Senior wurde kürzlich für seine Tat per Strafbefehl wegen Hausfriedensbruch und sexueller Nötigung verurteilt. Das Verdikt der Staatsanwaltschaft 180 Tagessätze à 40 Franken, total 7200 Franken. Die Probezeit beträgt zwei Jahre. Die Anzahl Tagessätze richtet sich nach dem Verschulden, die Höhe nach den finanziellen Verhältnissen des Verurteilten.

Dem Opfer muss der Senior 1500 Franken Genugtuung bezahlen. Ausserdem muss der Senior für die Verfahrensgebühren von 1000 Franken und die Kosten für Gutachten, respektive körperliche Untersuchungen in der Höhe von fast 6000 Franken aufkommen. Der Strafbefehl der Staatsanwaltschaft Winterthur/Unterland ist rechtskräftig. (orgetorix kuhn)

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29 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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I break together
12.11.2024 16:47registriert September 2022
Ich find im Text nichts dazu, aber ich hoff mal sehr, dass der übergriffige Senior das Heim wechseln muss.
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Perkon20
12.11.2024 17:03registriert Juli 2018
In dem Altersheim, in welchem ich ein Jahr lang gearbeitet habe, wäre dies gar nicht möglich gewesen. Hier steht nämlich, dass der Täter einfach so Zugang zu diesem Zimmer hatte und nur die Türe öffnen musste. Bei uns brauchte man als Pfleger und als Bewohner einen Badge, um Zugang zu haben. Alles andere macht ja keinen Sinn, man will ja auch noch Privatsphäre haben und sich als Bewohner hinter einer verschlossenen Türe sicher fühlen. Weiss nicht, wieso das hier so einfach möglich ist. Schlüssel wären zu aufwendig, aber ein Badge-System ist das einzig Richtige.
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Gummibär
12.11.2024 17:24registriert Dezember 2016
Einen Monat Abkühlung in einer rollstuhlgängigen Strafanstalt hätte das Gericht ihm ruhig geben dürfen.
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