Schweiz
Zürich

Renovate Switzerland: Klimakleber blockieren Autobahn in Zürich

Klimakleber blockieren Autobahn-Abfahrten in Zürich – mitten in der Rushhour

19.06.2023, 07:5919.06.2023, 10:47
Mehr «Schweiz»

Klimaaktivistinnen und -aktivisten haben am Montagmorgen gleich zwei Autobahnausfahrten in der Stadt Zürich blockiert, die Ausfahrt Zürich-West sowie jene in Zürich-Wiedikon. Der Rückstau an beiden Orten war beträchtlich.

Environmental activists of Renovate Switzerland sit down on the road during a roadblock action on the motorway A1 exit in Zuerich, Switzerland on June 19, 2023. (KEYSTONE/Michael Buholzer)
Aktivisten blockierten die A1 bei der Europabrücke,Bild: keystone

Insgesamt sieben Aktivistinnen und Aktivisten blockierten die beiden Ausfahrten für je rund eine halbe Stunde. Einige von ihnen klebten sich mit Sekundenleim auf dem Asphalt fest, so dass Polizeimitarbeitende sie mit Fett ablösen mussten.

Zahlreiche Autofahrer stiegen aus, um sich die Blockade anzusehen. Zu Aggressionen oder Handgreiflichkeiten kam es aber nicht. Für die Aktivistinnen und Aktivisten ist das Ja zum Klimagesetz vom Sonntag «erst ein halber Schritt». Das reiche nicht aus, teilten sie mit. Sie kündigten zudem weitere Aktionen über den Sommer an.

Es war die erste Aktion von Renovate Switzerland, bei der gleich zwei Verkehrsachsen gleichzeitig blockiert wurden. Bisher klebten sie sich erst auf einzelne Strassenabschnitte.

Environmental activists of Renovate Switzerland sit down on the road during a roadblock action on the motorway A1 exit in Zuerich, Switzerland on June 19, 2023. (KEYSTONE/Michael Buholzer)
Bei der Europabrücke blockierten vier Aktivistinnen und Aktivisten die Strasse.Bild: keystone

Politiker fordern härteres Vorgehen

Mit ihren Strassenblockaden ziehen die Aktivistinnen und Aktivisten jeweils den Zorn der Autofahrenden auf sich. Aber auch in der Politik verschärfte sich zuletzt der Ton gegen die Bewegung. Zahlreiche Politiker forderten ein härteres Vorgehen, in sozialen Netzwerken werden die Aktivisten verstärkt angefeindet.

Im Zürcher Kantonsparlament wurde bereits davor gewarnt, dass durch die Strassenblockaden potenziell gefährliche Situationen entstehen könnten. Von den Aktionen sind unter Umständen nicht nur private Lenkerinnen und Lenker betroffen, sondern auch Einsatzkräfte von Sanität, Feuerwehr oder Polizei.

Klar ist: Die Klimaaktivisten machen sich mit ihren unbewilligten Kundgebungen und Verkehrsblockaden strafbar. Sie werden zwar jeweils nach der vorübergehenden Festnahme wieder auf freien Fuss gesetzt, müssen aber Anzeigen und Bussen in Kauf nehmen. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
«Ich würde ins Gefängnis» – Klebe-Aktivistin erzählt
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
230 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Heinz666
19.06.2023 08:16registriert Dezember 2020
Affig nach einem Abstimmungssonntag, der einem noch nicht jede Hoffnung raubt. Bringt euch politisch ein, wenn die Meinung nicht mehrheitsfähig ist, bringt es mit Quängeln nicht viel weiter.
35044
Melden
Zum Kommentar
avatar
maylander
19.06.2023 08:13registriert September 2018
So kann man den Abstimmungserfolg natürlich auch feiern.
27716
Melden
Zum Kommentar
avatar
[CH-Bürger]
19.06.2023 08:23registriert August 2018
wann kapieren diese Personen, dass man mit Quängeln keine Sympathien/Anhänger gewinnt?!?! 🤦🏼‍♂️🤦🏼‍♂️🤦🏼‍♂️

Die Annahme des Klimagesetzes war nun doch immerhin ein erster Schritt - diese Aktion sorgt ausschliesslich für Unverständnis und Ärger!
Die würden ihre Energie besser in konkrete politische Ideen und Vorschläge investieren!
27542
Melden
Zum Kommentar
230
«Erhebliche Gefahr»: Bund warnt heute vor Hitze und UV-Strahlung
Die Hitzewelle geht am Mittwoch in die nächste Runde. MeteoSchweiz warnt gar vor dem Aufenthalt im Freien. Erst am Donnerstag gibt es eine kurze Abkühlung.

Es läuft in der Schweiz. Zumindest der Schweiss. Auch am Mittwoch werden laut MeteoSchweiz Temperaturen bis zu 36 Grad erwartet. Für weite Teile der Schweiz unterhalb von 600 Metern hat der Bund deshalb Hitzewarnung der Stufe 2 (mässig) herausgegeben. Im Tessin gilt sogar erhebliche Gefahr.

Zur Story