Das Phänomen ist definitiv kein Novum: Touristen kommen in Massen, reissen sich alles unter den Nagel, was als «authentisch» gilt, glauben für ein paar Tage (oder Stunden) wie locals zu leben, steigen in ihre Cars und hinterlassen eine malträtierte Lokalkultur, geschunden von ihrer Ignoranz.
Ein Beispiel hierfür lieferte letztens eine Influencerin, die sich in Bali mit heiligem Wasser bespritzen liess – ein Affront erster Güte für die lokale Bevölkerung. Auch in Europa fürchten sich immer mehr Städte vor touristischem Imperialismus und ergreifen Massnahmen. Hier 22 Beispiele, die zeigen, dass das womöglich gar keine allzu schlechte Idee ist.
Kann man ja mal übersehen, ne. Ausser man hat sich zuvor den Wikipedia-Artikel darüber angesehen, der bereits im zweiten Satz auf die Heiligkeit des Berges im Aborigine-Glauben verweist. Ab Ende Oktober 2019 soll das Bergsteigen allerdings gesetzlich verboten werden. Ob sich jemand daran hält, wird sich zeigen.
Angeblich handelt es sich bei der Schildkröte im Bild um die streng unter Schutz gestellte Echte Karettschildkröte im «Sabah Wildlife Department» in Malaysia.
Das Bild zirkulierte Anfang dieses Jahres in den sozialen Medien, die zuständigen Behörden versuchten den Fall zu prüfen, ohne aber die schuldigen Personen identifizieren zu können. Zudem konnte nicht festgestellt werden, wann und ob sich der Vorfall tatsächlich dort zugetragen hat.
Auf dem Gif ist ein Besucher der «Jiulong Cave» in der chinesischen Guizhou-Provinz zu sehen, der nonchalant einen rund 10 Mio. Jahre alten Stalagmit wegtritt. Wieso auch nicht, wenn man's kann?
Dieses Video machte vor zirka einem Jahr ebenfalls die Runde auf Social Media und ist die Antwort auf die Frage deiner diabolisch-verführerischen Stimme im Kopf, «was wohl passieren würde, wenn ich mich einfach in den Weg stelle?»
Würden alle Menschen dieser Erde ihre beiden Hände zur Verfügung stellen, so hätte man exakt die Hälfte aller Facepalms, die es brauchen würde, um diesen Vorfall angemessen zu kommentieren.
Vermutlich für Zwecke der Instagram-tauglichen Fotografie haben diese unbekannten Touristen Seesterne auf dem Strand angeordnet. Seesterne gelten als sehr fragile Lebewesen, die nicht angefasst und schon gar nicht aus dem Wasser gehoben werden sollten.
Die Geschmacklosigkeit dieses Bildes muss nicht erklärt werden. Hoffentlich.
Dito.
Nistplätze für Schildkröten sind ein wenig wie Pierluigi Collina: Wenn man auch nur einen Hauch gesunden Menschenverstand hat, respektiert man sie. Aber hey, die Absperrung ist weder zwei Meter hoch noch unter Strom gestellt. So wichtig kann es also nicht sein.
Die südostasiatische Fülle an spektakulären Tempeln allein ist atemberaubend. Da ist auch Kambodscha, wo dieses Bild angeblich entstanden ist, keine Ausnahme. Und klar ist es als Aussenstehende*r einer Kultur schwierig, sich allen Verhaltensregeln und Normen gewahr zu sein.
Füttern und anfassen verboten? Niemand hat was von Bondage-Fotografie gesagt.
Das Video stammt von den Sicherheitskameras des «Museum of Glass» in Shanghai. Wie sprachaffine Leser bereits korrekt vermuten, handelt es sich beim Englischen Terminus «Glass» um das Pendant zum deutschen Wort «Glas». Das gilt in der Regel als tendenziell zerbrechlich, ähnlich wie Absperrungen tendenziell als Zutritts-Verbot gelten. Vollpfosten.
Das Video stammt aus dem «National Watch and Clock Museum» (USA). Das Museum hat das Video (mit dem subtilen Titel «Please Don't Touch!!!») selbst auf Youtube geladen. Als Prävention vermutlich.
Aber das ist natürlich einfacher gesagt als getan, denn wer verspürt bei filigran konzipierten Uhren schon nicht den Drang, mal ein wenig daran rumzufingern?
Dieser Tempel hat in seinen rund 800 Jahren Unwettern, Kriegen und zahlreichen anderen Widrigkeiten getrotzt – da wird er wohl mit diesem Picknick-Müll auch fertig werden.
Man mag ja vom amerikanischen Kriegs-Patriotismus halten, was man will. Vielleicht ist es aber als Tourist ja gar nicht mal so schwierig, diese Kultur einfach so zu akzeptieren, wie sie nun mal ist. Und ergo nicht in Denkmälern gefallener Soldaten zu waten.
Die junge Britin hat im Frühling dieses Jahres probiert, Mosaik-Fliesen aus dem «Casa dell'Ancora» in Pompeji zu stehlen, ehe sie von der italienischen Polizei erwischt wurde. Im Zuge ihres Versuchs hat sie die Fliesen herausgeschnitten, wobei sie beobachtet wurde.
Der Wert des Diebstahls belief sich gemäss Angaben der Behörden auf rund 3000 Euro. Aber he, diese Fliesen braucht doch eh niemand mehr hier ...
Wieder mal etwas aus der Kategorie «Bleib einfach auf dem verdammten Weg, pfetelli!» ... In Nationalparks nehmen es sich Touristen zusehends heraus, einfach mal ein wenig näher an die Tiere zu kommen. Gerne auch mal mit den Händen im Hosensack. So richtig ... charmant.
Wer wo war, wer wo eine gute Zeit hatte und wer wen für immer lieben wird, scheinen die drei Aspekte touristischen Lebens zu sein, die unbedingt archiviert werden müssen. Ob am Busunterstand in Oberengstringen oder einer jahrtausendealten Stätte der Byzantiner, ist dabei egal.
Egal. Ägyptische Kultur gibt's ja eh noch genug.
«Pius-Ingeborg hat diesen Baum gesehen». Cool, Pius-Ingeborg, ich hoffe, dir hat der Baum gefal- Oh. Du hast sogar geschrieben, dass er dir gefallen hat. Danke, Pius-Ingeborg. Du Hanswurst.
Es reicht halt nicht mehr, Dinge so zu sehen, wie sie andere bereits gesehen haben. Man will ja etwas Einzigartiges. Da kann man auch mal etwas an die Grenze gehen. Idealerweise mit Flipflops oder sonstigen Touri-Latschen.
Sie ist entschuldigt. Es hatte ja kein Schild.
Ist das Zufall oder haben die effektiv ein anderes Verständnis zu Verbotsschildern?