Wir waren alle unheimlich stolz, wie bravourös Sergio im März sein ÖV-Abenteuer gemeistert hat. Mittlerweile ist unser Walliser-Import völlig selbständig mit Bus, Tram und teilweise sogar dem Zug unterwegs.
Für sein nächstes Erlebnis in der Grossstadt haben wir deshalb überlegt, Sergio mit einer noch grösseren Herausforderung zu konfrontieren. Wir gehen mit ihm zum ersten Mal in seinem Leben in einen Zoo und zeigen ihm dort Tiere, von denen er noch nie etwas gehört hat.
Weil wir selbstverständlich einen Service-Anspruch haben und Sergio seine Erfahrungen so gerne teilt («Hüäru Trimpel, längts nit scho, das mi jez der ganz Tag hiä im Zoo amerdiersch, je müässu öi nu derfa prichtu?!», haben wir die Exkursion zu einem nützlichen Listicle zusammengefasst: die besten Tipps und Tricks für den Zoobesuch.
Natürlich kannst du mit dem Auto anreisen, mit dem ÖV ist es aber gemütlicher und die Parkplatzsuche fällt weg. Da sich Sergio schon zu einem selbstbewussten ÖV-Benutzer entwickelt hat, nehmen wir natürlich das Tram. Zwar kennt Sergio die Farben und Nummern der Trams schon ziemlich gut, dass der 6er aber mit «Zoo» angeschrieben ist, hilft ihm, seine letzte Unsicherheit zu überwinden. «Lüäg, z Sägscher-Tram», strahlt er über beide Ohren.
Billette lösen kann er ja längst und nicht nur das, Sergio überzeugt sofort mit seiner Expertise und kauft sich ein Kombi-Ticket für ÖV und Zoo und spart damit sogar noch Geld.
Im Zoo kannst du locker einen ganzen Tag verbringen, daher ist es wichtig, die richtige Ausrüstung auszuwählen. Dazu gehören bequeme Schuhe, ein Rucksack und natürlich die passende Kopfbedeckung. Ratet mal, mit welchem Kleidungsstück ich aus dem Alltags-Sergio den Zoo-Sergio gemacht habe.
Da es sich um Sergios ersten Zoobesuch handelt, hat er sich zuhause schon mal eine Liste geschrieben mit Tieren, die er unbedingt besuchen möchte.
Der Zoo Zürich ist ziemlich gross, es gibt verschiedene Wege und Abzweigungen. Damit Sergio nicht verloren geht und zuverlässig die Tiere seiner Liste findet, hat er die Zoo-App heruntergeladen. Dort sieht er seinen Standort auf dem Zoo-Plan und kann sich dadurch optimal orientieren.
Auf der App sieht Sergio auch gleich, wann welche Fütterungen und Erlebnisse stattfinden. Um Sergios Stimmung auf dem Siedepunkt zu halten, gehe ich mit ihm direkt zur Seehund-Fütterung.
Natürlich herrschen in einem Zoo verschiedene Regeln, an die sich alle Besucherinnen und Besucher halten müssen. Hier sind einige davon.
Bitte nur dort rauchen, wo es erlaubt ist. Sergio raucht hier nur, um es für ein Foto zu demonstrieren. Es hat überhaupt nichts damit zu tun, dass er komplett genervt ist.
Man darf natürlich Wildpinkeln, allerdings nur, wenn man im Zoo zuhause ist. Sergio demonstriert uns mit grosser Freude, was geht und was nicht.
Sergio riskiert Kopf und Kragen für das Negativ-Beispiel. Bitte nicht nachmachen, das Foto haben wir nur zu Demonstrationszwecken gemacht.
Die Tiere darf der Besucher nicht anfassen. Auch nicht den frei umherlaufenden Pfau. Sergio hielt sich daran, wollte aber unbedingt ein Foto mit ihm, weil er fand, es war das einzige Tier, welches optisch mit ihm mithalten kann.
Die Tiere werden von den Zoo-Mitarbeitenden gefüttert – und nicht von den Besuchern. Das will Sergio erst nicht akzeptieren, er hat nämlich extra gegoogelt, welches das Lieblingsessen des Affen ist. Am Ende zeigt sich Sergio doch noch einsichtig und isst seine Banane selbst.
Denk daran, dass Tiere auch ihre Ruhe haben wollen. Das gilt es zu akzeptieren. Obwohl sich Sergio dessen bewusst ist, ist er wahnsinnig enttäuscht, dass er hier kein Tier sieht.
Als Sergio dann aber sieht, dass im Gehege die Wölfe zu Hause sind, ist die Enttäuschung sofort weg. «Die Wölfe kenne ich ja aus dem Wallis.»
Wir empfehlen dir, nicht hastig von einem Tier zum nächsten zu hetzen. Natürlich möchten alle so viele Tiere wie möglich sehen, aber Zeit nehmen kann sich auch lohnen. Wenn dir ein Tier besonders gefällt, darfst du es dir gerne mal etwas länger ansehen. So wie Sergio bei den Papageien.
Ein Zoobesuch ohne bei den watson-Otten vorbeizuschauen ist ein absolutes No-Go!
Du darfst nie vergessen, dass die Natur nicht nur so ist, wie wir sie aus Dokus und von Instagram kennen. In der Realität ist nicht alles so, wie es dir das Internet weismachen will.
Fotografieren ist im Zoo erlaubt. Sergio durfte manchmal sogar selbst die Kamera in die Hand nehmen – er hat wunderbare Fotos geschossen. Schaut her, was unser Fauna-Paparazzo so geschossen hat.
Weil ihr so lange durchgehalten habt, gibt es hier als Belohnung noch ein Bilderrätsel.
*Diesen Gag fand Sergio so schlecht, dass ich ihn nur machen durfte, wenn ich erwähne, dass er sich mit jeder Form seines Wesens davon distanziert.
Wer die Lösung weiss, darf es in die Kommentare schreiben.
Das war's von uns, wir verabschieden uns mit Sergios neuem Lebensmotto: