Ich war für euch im Zoo, um die süssen Otten anzukucken einen fundierten Bericht über das Befinden der Otten zu schreiben, für die watson ja eine Patenschaft übernommen hat.
Nochmal zur Erinnerung: So sieht das Patenkind von watson aus:
Fast hab ich mir an den kalten Tagen schon Sorgen gemacht um die Otten. Aber: Selbst wenn man sich im Winter (wenn er denn mal richtig kommt) draussen den Allerwertesten abfriert, haben es die Otten im Zoo Zürich kuschlig warm.
Übrigens mal noch ein süsser Fakt nebenbei: In Berichten im Internet ist zu lesen, dass sich Otten-Pärchen zum Schlafen an den Händen halten würden, damit sie nicht voneinander wegtreiben. Uiiickkkk!!!! Leider machen das die watson-Otten bei meinem Besuch nicht, doch sehen sie auch ohne Händchenhalten unglaublich niedlich aus. Schaut selber:
Und wenn sie draussen im Gewässer planschen haben sie es auch dann noch garantiert wärmer als du. Dr. Robert Zingg, Senior Curator vom Zoo Zürich, erklärt weshalb:«Ein Otter (hat sich wohl versprochen – er meint natürlich Otte) hat ca. 50'000 Haare pro Quadratzentimeter. Das Fell isoliert gegen Kälte und Nässe und wird deshalb auch intensiv vom Otter (ha, schon wieder!) gepflegt.»
Täte er das nicht, so würde er an Körperwärme verlieren. Denn den kleinen Otten-Körper wieder auf angenehme 36 Grad zu heizen, würde sonst viel Energie verbrauchen. Für die Otten im Zürcher Zoo wäre das kein grosses Problem, da sie täglich mit Leckereien wie Fisch verwöhnt werden. Doch in der Wildbahn muss das Essen mühsam gejagt werden. Demzufolge ist der Otte ein ziemlicher Pflege-Fanatiker: Etwa 10 Prozent seiner Wach-Zeit verbringt er mit Fellpflege.
Doch so herzig die Otten auch sind, sie sind ziemlich flinke Raubtiere. Und bei der Jagd macht er es sich so einfach wie möglich. «Er frisst das, was er am leichtesten erbeuten kann – Otter sind Opportunisten», erklärt Dr. Zingg. «Das können kleinere Fische sein, Amphibien oder auch Mäuse.»
Doch die Otten waren nicht immer so beliebt wie sie es heute (zumindest bei den watson-Usern) sind. Sie waren zum einen wegen ihres warmen weichen Fells verfolgt und hatten allgemein einen schlechten Ruf. Es wurde behauptet, der Otte würde andere Tiere unters Wasser ziehen und somit ertränken. In der Schweiz wurde sogar eine Zeit lang die Jagd auf Otten mit einer Prämie von Bund und Kanton gefördert.
Zum Glück geht es den Otten nicht mehr an den Kragen. Dennoch ist der Bestand in der Schweiz drastisch gesunken. Dr. Zingg weiss: «Man hofft in der Schweiz nun auf Zuwanderung der Otter. Es wurden im vergangenen Jahr nur etwa sechs Otter gesichtet.» Und bei diesen Exemplaren handelt es sich vermutlich um die Tiere, die aus dem Dälhölzi Zoo ausgebrochen sind. «Als es im Zoo einmal Hochwasser gab, sind einige der Otter ausgebüxt und haben sich einen Lebensraum ausserhalb des Zoos geschaffen», erinnert sich Zingg.
Jedoch im Zoo Zürich haben es die Otten weitaus bequemer, als in freier Wildbahn. Die drei Weibchen, die man im ersten Bild kuscheln sieht sind die Mutter und ihre zwei Töchter. Sie sind sehr verspielt und freuen sich, wenn das Futter sogleich in einem Spielzeug geliefert wird. Ab und an suchen sie sich auch einen Stein aus, den sie herumtragen und mit dem sie spielen. Das Männchen hingegen ist träger und verbringt seine Zeit gerne etwas gemütlicher.
Doch nicht nur dem Männchen geht es so. Wenn ein anstrengender Otten-Tag mit Spielen, Putzen und Kuscheln zu Ende ist, hat auch Frau-Otte gerne ihre Ruhe und geniesst die Zeit alleine im Nest. Ihr seht: Den Otten geht es hervorragend und sie gedeihen munter.
Dieser Text entstand im Rahmen einer Hochschularbeit an der ZHAW in Winterthur.
Wir haben noch nicht genug von den Otten! Drum: Habt ihr noch Otten-Bilder? Dann postet sie im Kommentar!