Natürlich ist es streitbar, was genau ein Trend ist. Ebenso ist es streitbar, ob gewisse Yoga-Praktiken die Erfahrung tatsächlich intensivieren oder nicht. Eines ist aber klar: Mittlerweile gibt es enorm viele «beste» Wege. Darum ein ausgewählter Überblick.
Der Trend sorgte letztes Jahr auf Social Media für Furore.
Vermutlich weil es halt als relativ cool empfunden wird, sich körperlich und spirituell in Balance zu bringen, während ein kühles, doppelt gehopftes, in einer Micro-Brewery gebrautes, hoch limitiertes, mega seltenes Dunkel-IPA die Kehle kühlt, während der Schnurrbart in einer Brise weht, die den Duft des Alternativ-Streetfood-Festivals in den Innenhof des Ex-Industriegebiets und Nun-Szenebarareals transportiert. Oder so.
Was gibt es auch entspannteres, als die hechelnde Kobra im Abendrot zu machen, während überall Ziegen umhertollen und die belastende Ruhe mit gelegentlichem Meckern hinfort treiben?
Schlangen-Yoga, also. Der Trend aus Vancouver hat zwar die Yoga-Welt (noch) nicht gänzlich erobert, aber es dürfte einleuchtend sein, dass beinlose, züngelnde Reptilien um den Hals als absolut elementar für die Tiefenentspannung und die mindfulness zu erachten sind.
Das, was du jeden Montagmorgen nach Ertönen des Weckers tust, kann man dank dem Yoga-Hype auch als Kurs anbieten und daran verdienen. Dazu als kleine Erklärung:
Fluchen = rückständig.
Fluchen + Yoga = mega wichtig für die Gesundheit und die Wiederherstellung der Balance.
This morning, we dedicated time for mind and body with a specialist discussion on nutrition and stress and a wonderful introduction to chair yoga. Very grounding for a busy day ahead #healthyworkplacemonth #chairyoga #mylifeincolour pic.twitter.com/PkIDHXO4ZD
— Sonia Côté (@Sonia__Cote) 26. Oktober 2018
Wem Yoga an sich zu anstrengend ist (oder wer zu busy ist, weil er/sie ein hohes, wichtiges Tier im office ist), dabei aber dringend einen Ausgleich zum toughen daily business braucht, der kann offenbar auch einfach auf seinem Stuhl sitzen bleiben und dort herumturnen. Dank Yoga ist auch das per sofort eine spirituelle Erfahrung.
In der Generation Y muss bekanntlich alles «instagrammable», sprich «visuell von einzigartiger Hipstrigkeit» sein. Darum (und natürlich wegen dem unglaublich erleuchtenden (höhö) Effekt von Schwarzlicht), braucht diese Welt offenbar dringend «Glowga» (oder «Glow Yoga»).
Irgendwie vergeht einem schon ob dem Bild die Lust, diese Sache auszuführen. Emoji Posen nachstellen + Yoga = ...
Und nicht nur das, nein, selbst die Online-Ausgabe der Cosmopolitan hat sich diesem «Trend» gewidmet. Offenbar ist (oder war) das tatsächlich mal ein thing. Crazy, oder?
Was aussieht, wie ein bestimmter Christina-Aguilera-Videoclip aus dem Jahre 2002, ist selbstverständlich auch eine Form von Yoga.
Will heissen: Auch twerken und Intervall-Fitness sind ab jetzt fixe Bestandteile der uralten Yoga-Tradition.
Sich meditativ in seine Mitte begeben, die Kraftströme im Körper fliessen lassen und dabei mit einer Mundharmonika Lärm veranstalten. Der Traum.
«Snow Yoga» (zu Deutsch: «Sich entspannt den Arsch abfrieren») vereinigt alles, was du brauchst, um dich ins Nirwana zu begeben: eisige Kälte, nass-rutschiger Untergrund und dicke Kleidung. Da soll noch jemand sagen, normales Yoga sei entspannend ...
Schwebe Yoga ist einer der grösseren Yoga-Trends des letzten Jahres. Völlig logisch, wenn man bedenkt, dass man sich dabei in von der Decke hängende Tücher einwickeln und dann versuchen darf, nicht mit dem Kopf auf den Boden zu knallen. Keep 'em good vibes comin'!
NYC Naked! Weekday Yoga TODAY @ 12pm with Sophia! There is still space and tickets are still available: https://t.co/cO7rQ3AXR1 #nakedinmotion #getnaked #jointhemovement #nakedyoga #nudeyoga #nycyoga #yogaeverydamnday pic.twitter.com/yXiAXDUZNV
— Naked in Motion® (@nakedinmotion) 3. Mai 2019
Das «Naked Yoga» (zu Deutsch: «Glüschtler-Palooza») darf natürlich nicht fehlen. Da wird gedehnt, tief geatmet, gespreizt, geöffnet – und alles gänzlich textilfrei unter Fremden. Wieso mit Kleidern, wenn es auch ohne geht, nicht wahr?
Ähnlich wie das «normale» Yoga, nur bei erhöhter Raumtemperatur (40°), damit man auch schön das Mätteli vollschwitzt. Vergleichbar mit einem entspannenden Aufenthalt in einem Wellness, nur nicht ganz so entspannend.
Wem das Entspannen zu anstrengend ist, der wird vermutlich beim «Chroma Yoga» (oder Lichttherapie Yoga) fündig. Da wird mit Licht, Musik und Duft gearbeitet, damit du dich der Entspannung praktisch nicht mehr entziehen kannst. «Chroma Yoga» ist für alle, die zwangsentspannt werden wollen.
Dieser eine Arbeitskollege, der über die mässig gelungenen Witze deines Chefs lacht? Der praktiziert vermutlich «Laughing Yoga». Denn genau so hört es sich an. Voll «natürlich».
Seichtes Headbangen, gediegene Circles of Death und dazu ein wenig Heavy Metal – eigentlich überraschend, dass das «Metal Yoga» erst jetzt auftaucht. Vermutlich ein seit langem geheim gehaltener Yoga-Ritus von den Ufern des Ganges.
Mutmasslich von jemandem erfunden, der versuchte seine healthy Freunde dazu zu bringen, auch mal in eine Karaoke-Bar mitzukommen. Clever move.
Obschon das Beer-Yoga mit dem Buti-Yoga durchaus kombinierbar wäre 😜