Es ist wie eine Scheidung: Laut «The Hollywood Reporter» sind die Verhandlungen zwischen Sony und Marvel gescheitert. Das bedeutet im Klartext: Spider-Man wird in Zukunft nicht mehr mit den Figuren aus dem Marvel Cinematic Universe interagieren.
Die Gründe für diesen Bruch sind noch nicht bestätigt. Offenbar ist man bei Sony «darüber enttäuscht», dass Marvel-Studios-Chef Kevin Feige in Zukunft nicht mehr die «Spider-Man»-Filme produzieren will – was wohl damit zusammenhängt, dass Feige nun wirklich mehr als genug Filme und TV-Serien zu leiten hat.
Von anderer Seite heisst es hingegen, dass es letztlich ums Geld geht: Marvel hätte sich eine 50/50 Kofinanzierungsvereinbarung gewünscht, was erheblich mehr als die aktuellen 5 Prozent Bruttoerlöse wäre. Sony wollte weitermachen wie bisher, doch Marvel-Studios-Besitzer Disney lehnte diesen Gegenvorschlag ab. Angeblich. Weiteren Quellen zufolge wiederum sollen die Verhandlungen aktuell noch andauern. We'll see.
Nun, kommt es wirklich drauf an? Die Tobey-Maguire- und Andrew-Garfield-Filme waren noch nicht Teil des MCU. Und der letztjährige, animierte (und gehörig geile) «Spider-Man: Into the Spider-Verse» auch nicht. Spider-Man hat da sein eigenes Film-Universum. Ausserdem ist Tom Holland weiterhin gesetzt als Hauptdarsteller für die nächsten paar Streifen.
Trotzdem stört es irgendwie, dass die «Scheidung» ausgerechnet mit Mutterhaus Marvel ist. Denn: Spider-Man ist der urtypische Marvel-Superheld.
Seht, was Marvel-Superhelden von ihren Konkurrenten aus dem Hause DC (Superman, Wonder Woman etc.) grundsätzlich unterscheidet, ist, dass sie eigentlich Antihelden sind. Vor allem Comicautor (und Spider-Man-Vater) Stan Lee präsentierte fehlerhafte Superhelden, im Gegensatz zu den perfekten, gutaussehenden, athletischen Helden, die man in früheren traditionellen (DC-) Comics findet.
Freaks und Aussenseiter waren das, mit Fehlern und Problemen. Marvel-Helden hatten Wutausbrüche, waren melancholisch oder eitel. Sie zerstritten sich mitunter, hatten Mühe, die Miete zu bezahlen, etliche von ihnen hatten gesundheitliche Probleme.
Weshalb Spider-Man der urtypische Marvel-Held ist. Er ist die perfekte Kombo zwischen dem, was sein Publikum ist und dem, was es sein will. Peter Parker ist einer von uns – einer von vielen jungen Männern, die sich so gut wie möglich durchzuschlagen versuchen. Er könnte unser Bruder, Sohn oder Boyfriend sein.
Doch dank einer ekligen kleinen Spinne (wäh!) bekam er Superpowers. Diese machen ihn aber keineswegs unbesiegbar. Spidey wird verletzt, blutet. Seine Siege über das Böse werden mithilfe seiner Superkräfte, aber letztendlich insbesondere durch Anstrengung und List erlangt.
Spider-Man gehört zu Marvel.
Mehr muss man dazu fast schon nicht sagen. Des Weiteren meine ich gelesen zu haben, dass Disney außerdem alle Einnahmen aus dem Merchandise bekommen hat. Wir wissen alle wie viel das ausspuckt. Das Disney plötzlich eine Aufstockung von 5 auf 50% fordert finde ich doch sehr gierig.
Die ganzen Superhelden Filme sind so ausgelutscht. Ich kann mich kaum noch motivieren für einen solchen Film ins Kino zu gehen. Eine Fortsetzung nach der anderen schadet einfach dem ganzen... keine Ahnung. Wenn dann stream ich die noch knapp zuhause... sollte es mir wiedermal langweilig sein. 🤷🏽♂️