Man braucht nicht lange zu diskutieren: Lionel Messi ist der beste Stürmer der Welt.Bild: AP
Akanjis Revier
Ich habe das Privileg, Woche für Woche gegen die besten Stürmer der Welt anzutreten. Heute verrate ich euch, welche Stürmer ganz besondere Fähigkeiten haben und wie man als Verteidiger versuchen kann, dagegen zu halten.
13.02.2020, 19:0414.02.2020, 11:21
Der Beste
Der beste Stürmer der Welt – das ist für mich keine Diskussion – ist Lionel Messi. Er ist einfach nicht vom Ball zu trennen und du hast keine Ahnung, was er als nächstes macht. Sobald er an den Ball kommt, wird es gefährlich. Spielt er den Pass, geht er ins Dribbling, schliesst er ab? Ihn kann man eigentlich nur als Team richtig verteidigen, als einzelner hast du fast keine Chance.
Der Effiziente
Es gibt diese Gegner, bei denen du weisst: Wenn sie zu einer Chance kommen, zappelt der Ball im Netz. Da ist auf der einen Seite natürlich Cristiano Ronaldo, er schiesst aus jeder Position seine Tore. Bei ihm ist interessant, dass er sein Spiel in den letzten Jahren stark angepasst hat. Er dribbelt nicht mehr wie früher über das halbe Feld, sondern lebt von seiner Kaltblütigkeit vor dem Tor. Seine Schüsse sind echt fatal.
Meine Analyse, nachdem Ronaldo gegen uns einen Hattrick erzielte. Video: SRF
Praktisch im gleichen Atemzug würde ich Robert Lewandowski nennen, seine Torquote ist unfassbar. Was die beiden neben ihrer Effizienz vereint, ist ihre Fitness. Beide trainieren wie Wahnsinnige und sind dementsprechend topfit.
Der Flinke
Es war mein erstes Champions-League-Spiel überhaupt. Wir traten mit dem FC Basel im Old Trafford gegen Manchester United an. Wir spielten mit drei Innenverteidigern, ich auf der rechten Seite. Auf ihrem linken Flügel war Anthony Martial aufgestellt. Der kam jeweils mit so viel Tempo ins Dribbling, das war schon beeindruckend. Mir wurde in diesem Spiel bewusst, wie gute Fussballer es gibt. Gegen solche Stürmer ist es sehr schwierig, im Eins gegen Eins zu verteidigen. Da brauchst du eigentlich immer Unterstützung von den Mitspielern.
Hier beim Rückspiel im Basel hatten wir alles im Griff und schlugen Manchester United mit 1:0.Bild: KEYSTONE
Wenn ich schon von Debüts erzähle: Ich erinnere mich noch an mein erstes Profispiel mit dem FC Winterthur in der Challenge League, 2014 war es. Da wurde bei Lugano der Brasilianer Rafael Silva eingewechselt. Der war unglaublich beweglich und der erste Gegenspieler, der mich so richtig beeindruckte.
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Welchen Fussballer habe ich als Kind für seine Dribblings am meisten bewundert?
Schreib deine Antwort in die Kommentare – wer als Erstes richtig tippt, gewinnt. Und für die Schlaumeier unter euch: Jeder User hat natürlich nur einen Versuch.
Der Robuste
Bei meinem Champions-League-Debüt gegen Manchester United spielte ich auch das erste Mal gegen Romelu Lukaku. Er ist der physisch stärkste Stürmer, gegen den ich bisher spielen durfte. Wenn du bei ihm denkst, du kannst reinstechen und den Ball erobern, stellt der das Bein raus und du bist weg. Er kennt echt alle Tricks, um den Ball abzudecken. Gegen ihn muss man versuchen, ihn unter Druck zu setzen und auf einen technischen Fehler hoffen.
Gleich doppelt wurde Romelu Lukaku in dieser Situation gestört – er traf trotzdem.Bild: EPA/EPA
Der Schnelle
Er ist vielleicht nicht der schnellste Gegenspieler, den ich je hatte, aber derjenige, der seine Geschwindigkeit am besten einsetzt: Kingsley Coman. Er hat einen wahnsinnigen Antritt und macht dann regelmässig Richtungswechsel und «Stop and Go»-Bewegungen.
Kingsley Coman gegen Achraf Hakimi, der übrigens mit 36,52 km/h der schnellste Spieler der Bundesliga ist. Bild: AP
Timo Werner ist zum Beispiel ebenfalls sehr schnell, gegen ihn hatte ich bisher aber weniger Probleme, weil ich ihn besser lesen konnte. Bei ihm wusste ich eher, was mich erwartet und konnte jeweils gut antizipieren.
Die Kopfballungeheuer
Grundsätzlich sind ja alle grossen Stürmer sehr kopfballstark. In der Super League hatte Guillaume Hoarau ein besonders gutes Timing, in der Bundesliga hat Wout Weghorst bei Kopfbällen besondere Qualitäten. Beim Abstoss ist das halb so schlimm, da kannst du im Kopfballduell immerhin etwas stören und hast eine gute Position zum Ball.
Bei Flanken ist es deutlich schwieriger, da geht es hauptsächlich um eine gute Positionierung. Der Stürmer hat dabei den Vorteil, dass er entscheidet, wie er sich bewegt, der Verteidiger muss reagieren. Kommt die Flanke perfekt auf einen grossgewachsenen Stürmer ist das kaum zu verteidigen. Dann geht's darum, so gut wie möglich zu stören.
YB's Guillaume Hoarau hat seine Stärken vor allem in der Luft.Bild: KEYSTONE
Der Clevere
Als besonders clever ist mir Inters Lautaro Martinez in Erinnerung geblieben. Der ist zwar nicht sonderlich gross, weiss aber ganz genau, wie er seinen Körper einsetzen muss. Der kann sich dann auch im richtigen Moment fallen lassen, wenn es sein muss.
Lautaro Martinez weiss seine 1,74 m perfekt einzusetzen. Bild: AP
Der Erfahrene
Es ist natürlich schwierig, gegen einen Spieler zu verteidigen, der Unerwartetes tut. Das heisst aber nicht, dass es einfach ist gegen einen Spieler, von dem du weisst, was er machen wird. Zum Beispiel Arjen Robben: Jeder kannte seinen «Signature Move», von der rechten Seite in die Mitte zu ziehen. Weil er den aber so perfektionierte, war er trotzdem kaum zu stoppen.
Der Aufstrebende
Als Stürmer mit dem höchsten Potenzial sehe ich Kylian Mbappé. Er ist jetzt schon einer der besten der Welt. Und natürlich muss ich hier auch Erling Haaland erwähnen. Diese Kombination aus Schnelligkeit und Physis ist schon beeindruckend. Im Training hatten wir noch nicht so viele Zweikämpfe. Ich glaube, er drückt sich vor mir … 😉
Sie waren «Golden Boys»: Zum besten Talent der Welt gekürt
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Sie waren «Golden Boys»: Zum besten Talent der Welt gekürt
2023: Jude Bellingham (Real Madrid).
quelle: keystone / pablo garcia
YB-Topskorer Guillaume Hoarau singt «Bärndütsch»
Video: srf
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