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Gary Anderson ist neuer Dart-Weltmeister. Der 44-jährige Schotte hat sich im Finale gegen Phil Taylor durchgesetzt. «The Flying Scotsman» besiegte den Altmeister in einem packenden Duell mit mehreren Führungswechseln 7:6. Für Anderson war es bei seiner zweiten Finalteilnahme der erste Titel, nachdem er 2011 im Finale an Adrian Lewis gescheitert war. Taylor verpasste seinen 17. WM-Erfolg.
«Das macht diese WM ganz besonders für mich», sagte Anderson nach dem Sieg. Taylor sagte: «Die Doppel-Felder waren heute mein Problem. Er hat es gut gemacht und es verdient.»
Das Match vom Sonntagabend lief bereits seit einer halben Stunde, als Taylor erstmals Emotionen zeigte: Beide Hände zu Fäusten geballt, schrie er seine Freude über den ersten gewonnenen Satz hinaus; das Publikum tobte, und «The Power» war, so schien es, endgültig im Finale angekommen. War er nicht.
Zwar zeigte sich Taylor phasenweise in überragender Form. Immer wieder verpatzte er jedoch etliche einfache Würfe. So verpasste es der Altmeister im vierten Satz bei gleich acht Anläufen, die Doppelacht zu treffen und auszuchecken. Die Folge war ein 1:3-Rückstand aus Sicht des Favoriten.
Weil Anderson jedoch zunächst nicht an die starke Check-Out-Quote von 50 Prozent aus dem Halbfinale gegen Michael van Gerwen anknüpfen konnte, kämpfte sich Taylor zurück ins Match. Mit sechs gewonnenen Legs hintereinander schaffte «The Power» den 3:3-Ausgleich, kurz darauf ging er erstmals im Finale in Führung.
Der neunte Satz markierte dann den Wendepunkt des Finales. Beim Stand von 4:4 – Anderson hatte den Ausgleich geschafft – begann der Schotte; er traf mit seinen ersten beiden Pfeilen das Triple-20-Feld, doch weil sein dritter Pfeil die beiden ersten erwischte, fielen alle aus dem Board. Anderson blieb ohne Punkt und verlor das Leg. Offenbar angestachelt von seinem Pech und vereinzelten Zwischenrufen aus dem Publikum drehte «The Flying Scotsman» auf und gewann Leg um Leg.
Beim Stand von 6:4 für Anderson schien das Duell gelaufen. Doch Taylor kämpfte sich abermals zurück und erzwang einen finalen 13. Satz. In diesem fand Anderson jedoch zu seinem Spiel zurück und entschied das Match für sich.