Michael Matthews vom Team Orica-Greenedge gewann die 3. Etappe des Giro d'Italia im Massensprint des Feldes in Sestri Levante. Der Leader aus Australien setzte sich vor dem Italiener Fabio Felline und dem Belgier Philippe Gilbert durch.
Mit dem Sieg baute Matthews die Gesamtführung dank der erhaltenen zehn Sekunden Bonifikation leicht aus. Er führt nun mit einer Marge von sechs Sekunden vor seinem Landsmann und Teamkollegen Simon Clarke. Mit Simon Gerrans, dem Leader nach dem ersten Tag, ist ein weiterer Australier Gesamtdritter. Er war es, der den Zielsprint für Matthews mustergültig anzog.
Eine echte Bergetappe war es am dritten Tag der diesjährigen Italien-Rundfahrt zwar nicht, immerhin standen während den 136 km mit Start in Rapallo aber erstmals je eine Bergwertung der dritten und der zweiten Kategorie auf dem Programm. Da es auf den letzten 44 km bis zum Ziel jedoch nur noch bergab oder geradeaus ging, überraschte es nicht, dass der Tagessieger letztlich in einem Massensprint gekürt wurde. Clarke und der Russe Pawel Kotschetkow, die letzten verbliebenen beiden Ausreisser, wurden rund vier Kilometer vor dem Ziel gestellt. Auf dem sehr hügeligen Terrain in Ligurien hatte zuvor eine 20-köpfige Gruppe die Führung inne gehabt, der auch Silvan Dillier angehörte. Der Aargauer BMC-Fahrer klassierte sich letztlich im 15. Rang.
Im Finale erbrachte Matthews eindrücklich den Nachweis, dass mit ihm nicht nur auf Flachetappen, sondern auch auf mittelschweren Teilstücken zu rechnen ist. Er habe das Beste aus dieser anspruchsvollen Etappe gemacht, freute sich der 24-Jährige nach seinem insgesamt fünften Einzel-Etappensieg an einer dreiwöchigen Rundfahrt. «Es war kein Sieg mit der Brechstange, schliesslich hatte ich noch genügend Körner in den Beinen.»
Überschattet wurde die 3. Etappe von einem schweren Sturz des Italieners Domenico Pozzovivo während der langen Abfahrt vom Passo della Scoglina rund 40 km vor dem Ziel. Dem 32-Jährigen rutschte in einer Kurve das Vorderrad weg. Pozzovivo wurde noch auf der Strasse ärztlich versorgt, ehe er mit einem Rettungswagen abtransportiert wurde. Der Fahrer des Teams AG2R war dabei bei Bewusstsein.
Am Dienstag bleibt der Giro-Tross in Ligurien. Das vierte Teilstück der ersten grossen Rundfahrt des Jahres führt über 150 km von Chiavari nach La Spezia, wobei drei Bergwertungen der dritten Kategorie zu bewältigen sind. (aeg/si)