Zugegeben, der Name Simaika Mikaele hört sich ein bisschen an wie der eines kleines Mädchens. Aber in Samoa ist alles etwas anders. Der Name gehört zu einem Koloss, der einem Angst machen könnte. 95 Kilo geballte Kraft verteilt auf 196 Zentimeter. Mikaele galt vor einigen Jahren als der beste Rugby-Sevens-Spieler der Welt.
Heute ist er 35-jährig und spielte kürzlich mit seinem Team Vailele – das sind die mit schwarzen Trikots und bisschen Rot an den Ärmeln – gegen den Nachbarn aus Vaiala – das sind die mit schwarzen Trikots und bisschen weniger Rot an den Ärmeln – auf Amerikanisch-Samoa am Marist Pago Sevens in den Halbfinals. Vailele siegte 14:7 und holte sich später auch den Titel im Endspiel.
Doch das verkam zumindest für einige Sekunden zur Nebensache. Denn nach einem Zweikampf und einer etwas verspäteten Ohrfeige sackt der Koloss plötzlich zusammen und windet sich vor Schmerzen. Die schauspielerische Leistung, die es nicht mal ins RTL2-Nachmittagsprogramm schaffen würde, ist – gelinde gesagt – mässig. Natürlich nimmt dem 100-Kilo-Brocken seine Leiden niemand ab.
Im Gegenteil: Das Publikum kann sich vor Lachen kaum mehr erholen, der Schiedsrichter – James Bolabiu, einer von Fidschis erfahrensten Unparteiischen – klopft dem armen Mikaele mitleidsvoll auf die Schultern, Mitspieler und Gegner lachen und selbst das Opfer selbst kann sich ein Lächeln nicht verkneifen.
Der Unparteiische lässt es gut sein und die – bei der Schwalbe bereits unterbrochene – Partie geht wenig später weiter. Wie ernst Mikaele die Aktion war, ist nicht ganz klar. Er gilt als Witzbold und soll die Szene geplant haben. Wie auch immer: Der brasilianische Fussballer Rivaldo muss jetzt um den Titel der grössten Schwalbe der Geschichte bangen. Seit der WM 2002 hielt er diesen inne.