Die erste Runde der Darts-WM ist Geschichte, nur noch 32 Spieler haben die Chance, sich am 3. Januar 2016 als Weltmeister krönen lassen zu können. Doch bereits die ersten 40 Matches dieser WM hatten es in sich: Sie boten viel Spektakel und zeigten, dass die Spitze im Vergleich zum letzten Jahr noch einmal näher zusammen gerückt ist.
Die zehn meistgenannten Favoriten auf den Titel sind zwar noch im Rennen, doch ein paar Hochkaräter hat es in der 1. Runde bereits erwischt. Mit Robert Thornton (Nummer 6 der Weltrangliste), Ian White (9), Simon Whitlock (10), Kim Huybrechts (15), Brendan Dolan (18) und Justin Pipe (20) mussten bereits sechs Top-20-Spieler die Segel streichen.
Doch jetzt zu den Highlights der ersten 40 Matches der Darts-WM 2016 ...
170 ist beim Darts das höchste Finish, also der grösstmögliche Rest, der mit drei Pfeilen ausgeworfen werden kann. Dafür muss man zweimal die Triple-20 und anschliessend das Bulls Eye treffen. Als einzigem gelang das Kunststück in der 1. Runde dem 21-jährigen Österreicher «Little John» Rodriguez. Die Weltnummer 42 verlor aber trotz des Königsfinishs klar mit 0:3-Sätzen gegen den favorisierten Dave Chisnall.
Der 16-fache Weltmeister Phil Taylor spazierte mit einem 3:0-Sieg gegen den Japaner Keita Ono in die 2. Runde. Ganz locker war «The Power» aber trotzdem nicht drauf: Am Ende des zweiten Satzes fühlte sich der 55-Jährige von einem Fan gestört. «Da konnte sich jemand ganz vorne nicht benehmen. Ein Holländer, das muss ich loswerden. Ich weiss genau, wer das war», sagte Taylor nach dem Match. Der Mann wurde nach dem Zwischenfall aus dem «Ally Pally geworfen.
Michael Smith schlug vor zwei Jahren in der 1. Runde völlig überraschend Phil Taylor. Mittlerweile gehört er selbst zum erweiterten Favoritenkreis auf den WM-Titel. Doch bei seinem ersten Auftritt gegen den Holländer Jeffrey de Zwaan geriet «Bully Boy» ganz schön ins Schwitzen.
Beim Stand von 2:2-Sätzen und 5:5-Legs musste das Shootout entscheiden. Dabei werfen beide Spieler zunächst aufs Bulls Eye – wer als erster trifft, darf das «Final Leg» beginnen. Ein entscheidender Vorteil, dank dem Smith dann auch gewann.
Die Partie zwischen Smith und dem 19-jährigen De Zwaan war nicht nur spannend, sondern auch hochklassig. Zwar bekamen die Zuschauer im «Ally Pally» den heiss ersehnten «Nine Darter» nicht zu sehen, aber bereits im ersten Satz immerhin elf perfekte Darts in Serie. «Bully Boy» scheiterte im sechsten Anlauf knapp, «The Black Cobra» hielt dem Druck beim siebten Pfeil dann auch nicht mehr stand.
Ricky Evans wird nicht umsonst «Rapid Ricky» genannt. Keiner wirft die Darts schneller als die 25-jährige Weltnummer 55 – und das mit einer unglaublichen Perfektion. Trotz 0:2-Satzrückstand qualifizierte sich der Engländer gegen Simon «The Wizard» Whitlock, den WM-Finalisten von 2010, noch für die 2. Runde.
Michael van Gerwen ist der grosse Favorit auf den WM-Titel. Vor seinem Erst-Runden-Match gegen den Deutschen Rene Eidams war der Weltmeister von 2014 dann auch voller Zuversicht und genehmigte sich noch ein Schlückchen Bier.
«Mighty Mike» legte dann auch los wie die Feuerwehr, gewann sechs Legs in Serie und damit auch die ersten beiden Sätze. Dann schlug Eidams aber zurück und schaffte dank starken Finishs den Satzausgleich. Beim Stand von 2:2 im Entscheidungsdurchgang bewies van Gerwen dann aber seine Klasse und holte sich doch noch den Sieg.
Dirk van Duijvenbode war in seinem Erstrunden-Match gegen seinen Landsmann und fünffachen Weltmeister Raymond van Barneveld am Ende des zweiten Satzes arg unter Druck. Doch der «Titan» traf zweimal die Triple-20 und rechnete dann kurz nach: Eine einfache 20 und als Rest bleibt 40, ideal für die nächste Runde.
Doch statt der einfachen 20 traf er noch einmal die Triple 20 und ärgerte sich danach über die überflüssigste 180 aller Zeiten. Auschecken darf man nämlich nur mit einem Doppelfeld.
112 Punkte sauber ausgeworfen: Joe Murnan jubelte nach dem Leg zum 5:4 im dritten Satz gegen Andy Hamilton bereits und wollte sich bei seinem Gegner die Gratulation für seinen Sieg abholen. Doch «Shaggy» hatte vergessen, dass man im Tiebreak mit zwei Legs Vorsprung gewinnen muss. Murnan behielt nach seinem Faux-pas aber die Nerven und gewann gleich anschliessend das entscheidende Leg doch noch.
In die Verlängerung ging auch die Partie zwischen Ronny Huybrechts und Dean Winstanley. Das bessere Ende behielt der Belgier Huybrechts für sich – weil er im zweitletzten Leg mit einem 164er-Finish das Break schaffte. Für das dritthöchste mögliche Finish in der match-entscheidenden Phase gab's dann nicht nur Anerkennung vom tobenden Publikum, sondern auch vom Gegner: Winstanley faustete den vom Board zurückkehrenden Huybrechts ab und hat sich so bereits jetzt den Fairplay-Award gesichert.
@OfficialPDC What am I going to do with no darts until Boxing Day?? Looking forward to play resuming #LoveTheDarts #MerryChristmas #PDC
— easymoneysniper (@Lewis10Hales) 23. Dezember 2015