Bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Brasilien entzündete Vanderlei Cordeiro de Lima das olympische Feuer. Dass ihm diese Ehre zukommen würde, hatte er erst Minuten zuvor erfahren.
Der frühere brasilianische Marathonläufer wusste zwar, dass er bei der Eröffnungsfeier im Maracanã-Stadion dabei sein würde. Doch erst etwa eine Stunde vorher erhielt der 46-Jährige den entscheidenden Anruf, wie er am Samstag der Zeitung «Lance» berichtete. Für ihn sei das «wie eine Goldmedaille» gewesen.
«Sie haben mich in letzter Minute an die Stelle von Pelé gesetzt», sagte de Lima. Es sei eine Überraschung gewesen. Pelé hatte wenige Stunden vor Beginn der Zeremonie aus gesundheitlichen Gründen abgesagt.
De Lima war 2004 in Athen zu tragischer Berühmtheit gelangt, als er im olympischen Marathon kurz vor dem Ziel in Führung liegend von einem irischen Fanatiker von der Strecke gedrängt wurde. Am Ende gewann er die Bronze-Medaille.
Do you know the inspiring story of Vanderlei de Lima, the Olympian who lit the #Rio2016 #Olympic cauldron? pic.twitter.com/S7rOkOThyl
— Olympics (@Olympics) 6. August 2016
Bei den Fans gewann de Lima aber viel Sympathie. Viele sahen ihn denn auch als würdigen Fackelträger. Er selber sagte: «Diese emotionale Erfahrung war besser als eine Medaille zu gewinnen. Ich konnte den Moment mit der ganzen Nation teilen, ich habe jeden einzelnen von ihnen repräsentiert.» (kad)