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Wenn an diesem Wochenende in der Bundesliga wieder das Leder über den Rasen rollt, dann werden fast alle Klubs der 1. und 2. Liga mit dem Logo einer «Bild»-Aktion zugunsten von Flüchtlingen auflaufen. Alle bis auf sieben Klubs aus der zweiten Bundesliga. Der SC Freiburg und der VfL Bochum absolvierten ihre Spiele gestern bereits ohne Logo. Nürnberg, Union Berlin, Duisburg und Kaiserslautern werden es ihnen nun gleichtun.
Ursprünglich hatte die Deutsche Fussball Liga gemeinsam mit der «Bild» geplant, dass alle 36 Bundesliga-Vereine am Trikotärmel anstelle des Sponsorenlogos der Firma Hermes den Ärmelaufnäher «Wir helfen – #refugeeswelcome» tragen. Klein gedruckt stehen da aber auch die Namen Hermes und «Bild».
Doch nicht alle Vereine wollten nach der Pfeife der Boulevard-Zeitschrift tanzen. Als Erster weigerte sich der FC St.Pauli. Geschäftsleiter Andreas Rettig äusserte sich dazu folgend: «Wir stehen für eine Willkommenskultur, und wir handeln damit auf eine Art und Weise, die unseren Klub schon seit Jahrzehnten ausmacht. Wir leisten ganz praktische und direkte Hilfe dort, wo sie gebraucht wird».
Auf den Boykott des Hamburger Sportvereines folgte am Mittwoch dieser Tweet des «Bild»-Chefs Kai Diekmann:
Darüber wird sich die @AfD_Bund freuen: Beim @fcstpauli sind #refugeesnotwelcome
— Kai Diekmann (@KaiDiekmann) 16. September 2015
Ein Eigentor des Chefredaktors. Denn der FC St.Pauli ist in Deutschland bekannt für sein soziales Engagement. Bereits vor einer Woche organisierte der Verein ein Freundschaftsspiel gegen Borussia Dortmund zugunsten von Flüchtlingen.
Danach liessen die Fans ihrem Frust auf Twitter freien Lauf. Plötzlich bekam das Thema dank dem Hashtag #bildnotwelcome grosse Aufmerksamkeit. Dies führte dazu, dass andere Vereine dem Beispiel von St. Pauli folgten.
Der VfL Bochum äusserte sich zum Boykott wie folgt: «Die scharfe Reaktion seitens der ‹Bild›-Chefredaktion ob der Absage eines anderen Klubs an die Aktion hat uns dazu gebracht, uns mit diesem Verein solidarisch zu zeigen».
Auch der 1. FC Nürnberg, der SC Freiburg, Union Berlin, der MSV Duisburg und der 1. FC Kaiserslautern zeigten sich solidarisch mit dem Hamburger Fussballklub und boykottieren nun die Aktion. 1860 München wählt einen eigenen Weg und überklebt die «Bild»-Werbung auf dem Logo.
Einige Fanverbände der Vereine aus der 1. Bundesliga forderten im Laufe der Woche ebenfalls ihren Klub dazu auf, die Kampagne zu boykottieren. Beim Europa-League-Spiel gegen Krasnodar bezogen die BVB-Fans Stellung zum Thema. Doch der allgemeine Tenor der Bundesligisten lautet: Eine Aktion zugunsten von Flüchtlingen ist grundsätzlich gut und daher zu unterstützen. Allerdings sind viele Klubs nicht glücklich mit der aktuellen Diskussion.
Am Ende bleibt der bittere Nachgeschmack einer gut gemeinten Aktion der Deutschen Fussball Liga. Sie bezog zu dem Thema bisher keine Stellung.
#BILDnotwelcome Die erste Liga macht lieber einen Kniefall vor der Bild. Statt auf die Fans zuhören. Einfach Sprachlos
— JanGaspard (@JanGaspard82) 19. September 2015
Ausgerechnet #BILD. Die mit Vorurteilen und Populismus permanent Stimmung machen #Doppelmoral. Deshalb #refugeeswelcome und #BILDnotwelcome
— Frank Schulze (@GiessenLiberal) 19. September 2015
Die ganze gut gemeinte Aktion für Flüchtlinge, liebe @bundesliga_de, ist dank Eurer dummen Partnerwahl ein Rohrkrepierer. #BILDnotwelcome
— Peter Diekmann (@DerPeder) 19. September 2015
#BILDnotwelcome #refugeeswelcome #mundaufmachen pic.twitter.com/HvnxCQVsih
— Simply JD (@SimplyJD61) 19. September 2015
#BILDnotwelcome Lieber @BVB Bitte bitte beteiligt euch nicht an der Aktion von Bild. Zeichen setzen jetzt pic.twitter.com/Z45QHfbOza
— JanGaspard (@JanGaspard82) 17. September 2015
Erst die Hetze gegen Flüchtlinge anzetteln (Die WAHRHEIT über KRIMMINELLE AUSLÄNDER!!), dann auf die Idee kommen, mit Flüchtlingshilfe etwas PR zu betreiben und dann St. Pauli auch noch Fremdenhass vorwerfen!
Das nenne ich Heucheln von der dreistesten Sorte.
#Bildnotwelcome
#bildnotwelcome