Real Madrid hat aus den ersten vier Spielen zwölf Punkte geholt. Somit ist das Team von Carlo Ancelotti bereits zwei Runden vor Ende der Gruppenphase für Achtelfinals qualifiziert. Der Star-Dompteur beteuert zwar: «Die Mannschaft will den Gruppensieg und braucht die Punkte», doch vor dem gefürchteten Schlendrian ist auch das Ensemble aus der Spanischen Hauptstadt nicht gefeit.
Bale, Ronaldo, James Rodriguez und Benzema: Beim Hinspiel im Santiago Bernabeu versammelte sich die Crème de la Crème des europäischen Fussball-Offensivpowers auf der Skorerliste. Die Real-Stürmer sind regelrechte Tormaschinen und drängen jedes Spiel darauf, ihr Tor-Konto weiter auszubauen. Besonders, wenn «kleine» Gegner auf dem Programm stehen, ist die Gefahr bei den Superstars gross, dass zuerst auf persönliche Befindlichkeiten geachtet und der Widersacher unterschätzt wird.
Während für Real die Reise nach Basel in die Kategorie «Pflichtaufgabe» fällt, ist das Spiel für die «Bebbi» ein absolutes Karriere-Highlight. Für die formstarken Basler Stürmer Breel Embolo und Shkelzen Gashi dürfte das Match gegen das «Weisse Ballett» gar das bislang grösste Spiel ihres Lebens sein.
Doch nicht nur die Stürmer, die ganze Mannschaft wird heute bis auf die Zehenspitze motiviert sein und den Madrilenen Paroli bieten wollen. Klar: Um den Champions-League-Titelverteidiger in die Knie zu zwingen, müssen Gashi, Embolo und Co. über sich hinauswachsen, der Wille dazu dürfte heute aber ohnehin grösser sein denn je.
Fabian Schär hätte in Madrid beinahe das Tor seines Lebens erzielt. In der 76. Minute kombinierte sich der Innenverteidiger mit einem doppelten Doppelpass durch die gesamte Hintermannschaft der Madrilenen und liess das Star-Ensemble alt aussehen. Mit einem satten Schuss aus rund 20 Metern liess er Iker Casillas ebenfalls ins Leere segeln, doch die Kugel klatschte an den Pfosten. Diese Szene dürfte dem 22-jährigen Schweizer seither nicht mehr aus dem Kopf gegangen sein. Deshalb lautet unser Geheimtipp: Schär trifft heute ins Schwarze. Die Quote für einen Schär-Treffer liegt bei bwin übrigens bei Neun zu Eins.
Alles König, oder was? Mögen die Madrilenen vom spanischen Königshaus unterstützt werden, mögen sie sich selbst als «die Königlichen» betiteln und mögen sie im Basler Nobelhotel «Trois Rois» übernachten; der wahre König drückt dem FC Basel die Daumen. Gut möglich, dass «King Roger» nach seinem Davis-Cup-Triumph dem heutigen Spiel im «Joggeli» seine Aufwartung machen wird.
Wenn der gebürtige Baselbieter nur einen Funken seiner Winner-Mentalität auf seinen Lieblingsverein übertragen kann, wird es für die Spanier heute brandgefährlich. Toni Kroos würde in Anbetracht des Tennis-Königs wahrscheinlich glatt in Ehrfurcht erstarren und kein Bein mehr vor das andere bringen.
Tomorrow we meet @FC_Basel. I wanna greet one of their biggest fans: @rogerfederer http://t.co/ocdJsnhD88 #halamadrid pic.twitter.com/Xn8FCmZnH3
— Toni Kroos (@ToniKroos) 25. November 2014
Der FC Basel wird heute Abend auf ein fanatisches Heimpublikum zählen können. Die Tickets gingen weg wie warme Brötchen und werden nun zu horrenden Preisen weiterverkauft. Der enge FCB-Fan-Kern hat sich jedoch sowieso schon lange mit den heissbegehrten Billets eingedeckt und wird gegen Real Madrid für eine Bombenstimmung sorgen. Die Muttenzerkurve und ihre lautstarken Fans könnten heute durchaus das Zünglein an der Waage spielen.
Der FC Basel hat in den letzten Jahren in der Champions League für einige grosse Überraschungen gesorgt. Schon der eine oder andere Topfavorit musste im «Joggeli» Federn lassen.