Der Weg in die Champions League bleibt für die Young Boys beschwerlich. Der Vierte der letzten Bundesliga-Saison ist auf dem Papier eine Nummer grösser als die Berner. Ajax Amsterdam wäre der bessere Gegner gewesen, um erstmals in die Gruppenphase der Champions League vorzustossen. Aber die Niederländer treffen nun auf den FC Rostow aus Russland.
Am Ende blieben den Bernern noch Mönchengladbach oder Villarreal als mögliche Widersacher. Es wurde der Bundesligist. Zumindest einen Vorteil hat das Los für YB: In Deutschland beginnt die Meisterschaft erst am 27./28. August – zehn Tage nach dem Hinspiel der Champions-League-Playoffs. Das Hinspiel findet am 16. oder 17. August in Bern statt. Das Rückspiel ist eine Woche später in Deutschland.
YB trifft in den Champions-League-Playoffs auf Borussia Mönchengladbach. https://t.co/k0G5NUkqFb #BSCYB
— BSC Young Boys (@BSC_YB) 5. August 2016
Sommer: "Ein schwieriges Los, aber ich freue mich, dass erste Mal mit der #fohlenelf für ein Pflichtspiel in der Schweiz zu sein." #UCLDraw
— Borussia (@borussia) 5. August 2016
Sollte YB das Duell mit dem Bundesligisten verlieren, wären die Berner trotzdem zumindest für die Gruppenphase der Europa League qualifiziert.
Borussia Mönchengladbach mit den Schweizern Yann Sommer, Nico Elvedi und Josip Drmic spielte schon letzte Saison in der Champions League. Damals schieden die Deutschen in einer Gruppe mit Juventus Turin, Manchester City und dem FC Sevilla als Letzter aus.
Alle drei Schweizer werden aber kaum im Stade de Suisse auflaufen. Sommer hat sich zuletzt im Training einen Kapselriss im Sprunggelenk zugezogen und wird gegen YB wohl fehlen. «Ich habe die Playoffs im Blick, mache mir aber keinen Druck», sagte Sommer jedoch Anfang Woche. Auch Drmic dürfte die beiden Duelle verpassen, er ist nach einem Knorpelschaden im Knie noch rekonvaleszent. Elvedi dagegen ist fit.
YB hat auf internationaler Bühne noch nie gegen Gladbach gespielt. Dafür hatte ein anderes Schweizer Team in der Europa-League-Gruppenphase zuletzt das Vergnügen. 2014/15 spielte der FC Zürich zweimal gegen die «Fohlen»: Zuhause holte man vor beeindruckender Kulisse ein 1:1, im Borussia-Park war man beim 0:3 absolut chancenlos.
YB und Gladbach sind aber erst vor kurzem in der Saisonvorbereitung aufeinander getroffen. Am Uhrencup Mitte Juli in Grenchen gab es ein 3:3, Gladbach gewann anschliessend das Penaltyschiessen.
YB ist gegen Mönchengladbach trotzdem klarer Aussenseiter. Die Deutschen haben zwar erneut einen Top-Spieler verloren, denn Granit Xhaka wechselte für rund 45 Millionen Euro zu Arsenal. Doch es war eben nur ein gewichtiger Abgang, der zudem so gut wie möglich kompensiert wurde. Von Bayer Leverkusen kehrte der deutsche Weltmeister Christoph Kramer zu Mönchengladbach zurück, der hier unter dem damaligen Trainer Lucien Favre schon in der Saison 2014/15 gespielt hatte.
In der Bundesliga kam Gladbach in der letzten Saison nach einem monumentalen Fehlstart noch auf Platz 4. (pre/sda)