Endlich ist es wieder so weit: Die PDC World Darts Championship 2025 beginnt! Spannung, Spektakel und grölende Fans sind garantiert. Damit auch du mitdiskutieren kannst, machen wir dich fit für den Mega-Event zum Jahreswechsel.
Zwei Spieler werfen abwechselnd je drei Pfeile (gleichbedeutend mit einer Aufnahme) auf die 2,37 Meter entfernte Dartscheibe. Bei der WM der Professional Darts Corporation (PDC) wird die Variante 501 Double out gespielt. Ziel ist es, die 501 Ausgangspunkte so schnell wie möglich auf 0 zu bringen. Das heisst, die pro Runde geworfene Punktzahl wird jeweils abgezogen.
Auschecken muss man mit einem Doppelfeld. Der letzte geworfene Pfeil muss also im Double Ring landen. Und: Ein Checkout ist nur möglich, wenn man die verbliebene Punktzahl genau trifft. Wirft ein Spieler mehr Punkte als sein Rest, fällt er zurück auf die Punktzahl, die er vor der Aufnahme hatte.
Wer zuerst genau auf 0 kommt, hat den Durchgang, ein sogenanntes Leg, gewonnen. Wer zuerst 3 Legs gewinnt, holt sich den Satz. Die erste Runde wird über 3 Gewinnsätze gespielt, die zweite und dritte Runde über 4. Im Viertelfinale wird Best of 9, im Halbfinale Best of 11, im Finale sogar Best of 13 gespielt – das heisst, es braucht ganze 7 Sätze, um sich den WM-Titel zu holen.
Die WM beginnt am Sonntag (15. Dezember) um 20 Uhr und endet am 3. Januar 2025. Insgesamt nehmen 96 Spieler teil, die 32 besten der Weltrangliste (PDC Order of Merit) sind gesetzt und steigen erst in der zweiten Runde ein.
28 Nationen stellen dabei jeweils mindestens einen Athleten oder eine Athletin. Am stärksten vertreten ist wie immer das Mutterland des Darts-Sports: England mit 27 Profis. Für die Niederlande gehen 16 Spieler an den Start.
Zum ersten Mal ist auch ein Schweizer dabei. Stefan Bellmont wird gleich am ersten Abend gegen den Niederländer Jermaine Wattimena im Ally Pally antreten. Der Zuger qualifizierte sich über ein Qualifikationsturnier für die Weltmeisterschaft. Ein Sieg in der ersten Runde wäre eine grosse Überraschung.
Auch werden zwei Frauen an der WM teilnehmen: Noa-Lynn van Leuven, die für die Niederlande antritt, und die Engländerin Fallon Sherrock, welche bisher als einzige Frau an einer Weltmeisterschaft ein Spiel gewinnen konnte. Hier findest du den Spielplan der Weltmeisterschaft.
An diesen Daten wird gespielt:
Der Alexandra Palace – oder meist nur Ally Pally – ist der grösste Hexenkessel des Darts-Universums. Wenn 2500 Fans eine riesige Party veranstalten, bei der irgendwo auch noch ein wenig Darts gespielt wird, dann ist Gänsehaut garantiert.
Im vorderen Bereich befinden sich die teureren Plätze mit Festbänken, hinten und auf der einen Seite hat es normale Tribünen. Auf der anderen Seite, dort wo die Spieler einmarschieren, sitzt die Prominenz wie beispielsweise Prinz Harry im Jahr 2016.
Der Nine-Darter ist ein perfektes Leg. Mit 9 Pfeilen wirft ein Spieler exakt 501 Punkte, natürlich mit einem Doppelfeld zum Schluss. 71 Möglichkeiten gibt es, das Kunststück zu schaffen.
In der WM-Geschichte gab es bisher 14 Nine-Darter von 12 verschiedenen Spielern. Gleich zweimal gelang Raymond van Barneveld und Adrian Lewis dieses Kunststück an einer Weltmeisterschaft. Zuletzt war es Michael Smith, der gegen Michael van Gerwen im WM-Finale 2023 einen Nine-Darter warf. Es ging als eines der besten Legs in die Darts-Geschichte ein, denn auch van Gerwen hatte die Chance auf einen Nine-Darter, aber scheiterte beim letzten Versuch.
Interessant ist allerdings, dass die Nine-Darter nicht unbedingt Glück zu bringen scheinen: Bei 14 an einer WM geworfenen Nine-Darter gewannen nur 7 dieser Spieler danach auch das Match.
Die beiden grossen Favoriten sind Titelverteidiger Luke Humphries (Weltnummer 1) und Shootingstar Luke Littler, welcher letztes Jahr gegen Humphries im Finale verloren hat. Allerdings kommt es zu keiner Wiederholung des letztjährigen Endspiels, denn Humphries und Littler sind in der gleichen Tableau-Hälfte.
Zu den weiteren Favoriten gehören Gary Anderson, welcher ein starkes Jahr absolvierte, und der dreimalige Weltmeister Michael van Gerwen.
Die Briten wetten sehr gerne, natürlich auch beim Darts. Nach den Wettquoten von Bet365 gibt es zwei klare Topfavoriten: der letztjährige Weltmeister Luke Humphries (mit einer Quote von 2,87) und Luke Littler (Quote von 4). Danach folgen Gary Anderson (Quote von 10) und Michael van Gerwen (Quote von 11). Der Schweizer Stefan Bellmont hat eine Quote von 2001. Damit würde man mit einem Einsatz von 10 Franken über 20'000 Franken gewinnen.
Der deutsche Sender Sport1 überträgt wie immer live von der Darts-WM. Rund 135 Stunden sind die Darts-Fans im Ally Pally hautnah dabei. Der Sender bietet zudem einen kostenlosen Livestream auf YouTube an. Auch auf dem Streamingdienst DAZN, wo der im deutschsprachigen Raum beliebte und bekannte Experte Elmar Paulke kommentiert, werden alle Spiele übertragen.
Insgesamt wird an der WM in London ein Preisgeld in der Höhe von 2,5 Millionen Pfund verteilt. So viel gibt es pro Runde:
Die Darts-WM in London ist traditionell eine Mischung aus Oktoberfest und Fasnacht. Erlaubt ist fast alles, Hauptsache, man fällt auf ...
Dass fast jeder Spieler einen Spitznamen hat, gehört mittlerweile zum Darts-Sport wie die kostümierten Fans oder die gute Stimmung. Die meisten Spieler geben sich ihre Spitznamen selber, einige davon sind auch per Zufall entstanden.
Die wohl berühmtesten sind Snakebite (es ist der Lieblingsdrink von Paradiesvogel Peter Wright), The Iceman (Gerwyn Price), Mighty Mike (Michael van Gerwen) oder The Power (die 2018 zurückgetretene Darts-Legende Phil Taylor). Ebenfalls Tradition: Jeder Spieler hat seinen eigenen Song, zu dem er einläuft.
Kein anderer Caller (Schiedsrichter) ist so beliebt wie Russ Bray. Nicht nur, weil er so gut kopfrechnen kann. Wegen seiner rauchigen Stimme wird er nur The Voice genannt. Kein Wunder: Wenn er «Ooonehundredandeeiightyyy!» ins Mikrofon schreit, geht das nicht nur den Darts-Fans unter die Haut.
Planen lässt sich der Einstieg in den Beruf des Callers natürlich nur schwer, und so ist es kaum verwunderlich, dass Bray durch puren Zufall zu seiner Schiedsrichter-Tätigkeit kam. Eines Abends tauchte der damalige Caller nicht auf und Bray entschied spontan, auszuhelfen, solange er nicht selbst an der Reihe war. Im Nachhinein bestärkten ihn Freunde und Bekannte, weiterzumachen, und so begannen die ersten Schritte seiner Karriere.
Bedauerlicherweise für alle Darts-Fans findet dieses Jahr die WM ohne die Stimme von Russ Bray statt. Nach der letztjährigen Weltmeisterschaft ist The Voice zurückgetreten.
Genau wie Russ Brays Stimme ist auch «Chase the Sun» von Planet Funk nicht mehr aus dem Ally Pally wegzudenken. Wenn die Darts-Hymne ertönt, hält es keinen auf den Sitzen. Dann grölen alle nur noch: «Dödödödödööööö dödödödödö dödödödödöööö hey hey hey hey!»