Den Titelverteidiger erwischte es im Achtelfinal: Michael Smith (die Nummer eins der Setzliste) unterlag gleich mit 0:4 Chris Dobey (17). Dieser ist damit einer von sechs Engländern in den Viertelfinals. Dobeys Stärke ist das Scoring, er hat mit 102,63 Punkten von allen verbliebenen Spielern den höchsten Drei-Darts-Schnitt. Dafür hat er Schwächen bei den Doppelfeldern, die man zum Beenden eines Legs treffen muss.
Dobey trifft nun auf einen anderen Spieler, der im «Ally Pally» schon Weltmeister wurde: Rob Cross (8). Er gewann den Titel im Jahr 2018, obwohl er damals noch kein Jahr Profi war. Auch Cross ist im Schuss, er schlug Jonny Clayton (9) im Achtelfinal ebenfalls mit 4:0.
Mit grosser Spannung wird das zweite Duell der Nachmittags-Session (ab 13.30 Uhr) erwartet. Shootingstar Luke Littler ist erst 16 Jahre alt, er stiess als ungesetzter Debütant mit verblüffenden Leistungen in die Runde der letzten acht vor. In den Viertelfinals zeigte Littler fast keine Schwäche und warf mit 4:1 den 40 Jahre älteren Ex-Weltmeister Raymond van Barneveld (29) aus dem Turnier.
«Er sagte mir nach dem Ende: Ich hoffe, du schaffst den Titel und nach der Leistung, die du gerade gezeigt hast, kannst du es auch schaffen», verriet Littler, worüber nach dem Match auf der Bühne gesprochen wurde. Dem Teenager gelang ein Schnitt von fabelhaften 105 Punkten. «Ich denke, dass ich es nun wage, zu träumen.»
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— Sabji Hunter (@SabjiHunter) December 31, 2023
Sein Gegner Brendan Dolan (28) mauserte sich derweil zum Riesentöter. Nach einem hauchdünnen Sieg gegen Mickey Mansell in der Verlängerung eliminierte der Nordire die beiden Ex-Weltmeister Gerwyn Price (5) und Gary Anderson (21). «Dass mir das gelang, ist eine enorme Leistung, aber es gibt noch viel zu tun», bilanzierte der 50-jährige Dolan.
Die Abendsession, die um 20 Uhr beginnt, wird von einem dreifachen Weltmeister eröffnet. Michael van Gerwen (2) gab in seinen drei Spielen noch keinen einzigen Satz ab und weist einen Drei-Darts-Schnitt von 99,94 Punkten auf – eine eindrückliche Warnung an die Konkurrenz.
Sein Gegner ist mit dem ungesetzten Scott Williams einer, den wohl nur wenige auf der Rechnung hatten. Der 33-jährige Engländer sorgte in der zweiten Runde für Aufsehen, indem er den an Nummer 7 gesetzten Danny Noppert 3:0 schlug. Danach stoppte er mit Martin Schindler (26) und Damon Heta (10) weitere Gesetzte. Trotzdem ist Williams krasser Aussenseiter im Duell mit «MvG».
Der Engländer Humphries (3) galt vor dem Turnier als Topfavorit auf den Titel – und er bewies Nervenstärke. Sowohl gegen den aufstrebenden Deutschen Ricardo Pietreczko wie auch gegen Joe Cullen (14) gelangen ihm bloss knappe 4:3-Siege. Gegen Pietreczko lag Humphries zwischenzeitlich mit 1:3 zurück, gegen Cullen mit 0:2 und mit 2:3. Vor allem beim Beenden eines Legs mittels Wurf auf ein Doppelfeld zeigte er noch Schwächen.
Vielleicht setzt Humphries der Druck doch mehr zu, als er es möchte. Das könnte im englischen Viertelfinal-Duell die Chance für «Chizzy» sein. Dave Chisnall (11) hatte mit Ricky Evans und Daryl Gurney (27) unangenehme Gegner, die er relativ sicher besiegen konnte. Er zählt seit vielen Jahren zur Weltspitze, einen grossen Titel konnte er jedoch noch nie gewinnen.
Sie finden am 2. Januar ab 20.30 Uhr statt. Das Tableau:
Dobey/Cross vs Littler/Dolan
Van Gerwen/Williams vs Humphries/Chisnall
Er steht am Mittwoch, 3. Januar auf dem Programm. Er beginnt um 21 Uhr.