Dass das Schweizer Team ihren Davis-Cup-Triumph in der Garderobe schon mächtig gefeiert hat, ist bei der Pressekonferenz nicht zu übersehen und – hören. Schon nach der ersten Frage brechen die fünf Davis-Cup-Helden Roger Federer, Stan Wawrinka, Marco Chiudinelli, Michael Lammer und Severin Lüthi in schallendes Gelächter aus.
Dabei wollte der Journalist von Federer doch nur wissen, wie weit dieser Triumph vor einer Woche bei der Aufgabe bei den World Tour Finals weg war. «Gute Frage», antwortet Federer und macht dabei keine Anstalten, sich aus der Stuhllehne zum Mikrofon zu beugen. Als immer noch nichts passiert, verliert Wawrinka die Geduld: «Gute Frage, aber du musst sie beantworten». «Ich weiss», sagt Federer und wieder bricht lautes Gelächter aus.
Die Schweizer versuchen sich zwar zusammenzureissen, aber vor allem Wawrinka gelingt dies kaum. Als er zu erklären versucht, wie er sich während Federers Spiel gegen Gasquet fühlte, gerät er ins Schwärmen, was für ein grossartiger Spieler Roger sei und sagt dann «Yeah Roger, ich liebe dich noch immer».
Auch die Frage nach der Anzahl Flaschen Champagner, die sie bereits getrunken hätten, bleibt unbeantwortet. «Wir sind immer noch beim Wasser», sagt Wawrinka lächelnd. Und als es um die Zukunftspläne der beiden Schweizer im Davis Cup geht, gesteht Stan, was längst schon alle gemerkt haben.
Federer leitet die Frage eines belgischen Reporters, der wissen will, wie hoch die Prozentzahl sei, dass die beiden im Erstrundenmatch 2015 gegen Belgien dabei sind, an Wawrinka weiter. Er spreche ja besser Französisch.
Der Romand, der keinen grossen Hehl daraus macht, dass er eigentlich keine Lust auf den Pressetermin hat, entgegnet nur: «Ja, ich spreche besser Französisch, aber ich bin betrunken. Wie hoch die Prozentzahl ist? Ich glaube die Prozentzahl, dass wir heute Abend Alkohol trinken werden, ist sehr hoch.»
So richtig auf den Putz hauen können Wawrinka und seine Kumpels noch nicht. Streng nach Protokoll steht nämlich noch das offizielle Dinner auf dem Programm. Danach soll die Feier aber weitergehen. «Zum Glück ist es noch so früh», sagt Federer. «Wir hatten in der Garderobe bereits eine tolle Zeit und ich bin sicher, das war's noch nicht. Wir haben noch viele Stunden übrig.» Unser Tipp an Stan: Einteilen!