Gaioz Nigalidze ist ein 25-jähriger professioneller Schachspieler aus Georgien. Sein Aufstieg begann 2007, im gleichen Jahr ist das erste iPhone auf den Markt gekommen. Zufall? Offenbar nicht.
15.04.2015, 14:5115.04.2015, 15:21
Am 11. April fand zum 17. Mal das jährliche Dubai Open Chess Tournament statt. Dort traf Nigalidze auf den Armenischen Grossmeister Tigran Petrosian. Dieser wurde misstrauisch, als sein Gegner mehrmals die Toilette aufsuchte.
Gaioz Nigalidze (links) und Tigran Petrosian.bild: dubai chess and culture club
«Nigalidze hat prompt auf meine Züge reagiert und ist dann wortwörtlich wieder aufs WC gerannt. Mir ist aufgefallen, dass er seltsamerweise immer wieder in die gleiche Kabine gegangen ist, obwohl zwei andere nicht besetzt waren.»
Tigran Petrosianwashingtonpost Petrosian hat sich anschliessend bei den Offiziellen beschwert. Die Kabine wurde untersucht und darin ein in WC-Papier eingewickeltes iPhone gefunden. Nigalidze stritt ab, dass das Smartphone ihm gehörte, doch war sein Profil noch in einem Sozialen Netzwerk eingeloggt. Die Offiziellen haben zusätzlich noch die Schach-App, mit der das Spiel analysiert wurde, auf dem iPhone gefunden.
Das Matchblatt und das konfiszierte iPhone.bild: Dubai chess and culture club
Nigalidze wurde vom Turnier disqualifiziert. Die Karriere des Georgiers wird nun genaustens untersucht, seine zwei nationalen Titel stehen ebenfalls unter Betrugsverdacht. Da vor kurzem die Betrugsregeln verschärft worden sind, droht Nigalidze nun eine Sperre von bis zu 15 Jahren.
Fun Facts zum Schach
Der «Türke»
Der erste Automat, der angeblich Schach spielen konnte, war der «Schachtürke», 1769 von Wolfgang Kempelen erbaut. Der Apparat konnte jedoch nicht selbständig Schach spielen, vielmehr war ein Mensch im Inneren versteckt, der die Züge ausführte. Einige der besten Schachmeister dieser Zeit bedienten den Türken, bis 1883 die aktive Laufbahn der Maschine endete.
Kuriose Schachweltmeisterschaft 1978
Das Finale der Schachweltmeisterschaft von 1978 wurde zwischen dem russisch-stämmigen Schweizer Viktor Kortschnoi und dem damals der Sowjetunion angehörigen Anatoli Karpow ausgetragen.
Das Spiel war an Kuriosität kaum zu übertreffen. So wurde es mehrmals unterbrochen, weil Karpow sich während der Spiele Joghurt servieren liess. Ausserdem hatte die Sowjetunion einen Parapsychologen damit beauftragt, Kortschnoi von den Zuschauerreihen aus anzustarren und damit seine Konzentration zu stören. Kortschnoi trug anschliessend als Schutz eine verspiegelte Brille. Diese wiederum störte Karpow, sodass dieser Protest einreichte. Ab der 19. Partie befanden sich zwei Mitglieder von Ananda Marga im Speisesaal, die Kortschnoi durch Meditation unterstützen sollten.
Das Finale wurde schlussendlich 6:5 von Karpow gewonnen.
Bobby Fischer
Ob Bobby Fischer der beste Schachspieler aller Zeiten ist, da scheiden sich die Geister. Er ist aber unbestritten der bekannteste. Der jüdisch-amerikanische Exzentriker machte neben dem Schach insbesondere mit seinen antiamerikanischen und antisemitischen Aussagen auf sich aufmerksam. Er verstarb 2008 in Island.
Via Washington Post
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Für das Schweizer Nationalteam setzt es im ersten Spiel des Heimturniers in Freiburg eine grosse Enttäuschung ab. Es unterliegt Schweden 1:4.
«Die Mannschaft hat das Potenzial, alle drei Partien zu gewinnen», sagte Nationaltrainer Patrick Fischer im Vorfeld des Turniers. Nachdem die ersten acht Partien vor heimischem Publikum im Rahmen der Euro Hockey Tour allesamt verloren gegangen waren, sollte nun endlich der erste Heimsieg her.