Kastrierte Kätzchen, Arnold Schwarzenegger und «Family Guy Boucher» – diese Geschichten schreiben die Eishockey-Playoffs
Der ominöse Heimvorteil. Er ist die einzige Bevorzugung, die die besten vier Mannschaften der Qualifikation gegenüber den Teams auf den Rängen 5-8 erhalten. Haben die Playoffs erst mal begonnen, gelten eigene Gesetze: In zwölf Spielen gab es acht Auswärts- und nur vier Heimsiege. Wir werfen einen genaueren Blick auf die Gemütslage der Teams.
ZSC Lions alias das kastrierte Kätzchen
Viel haben sie sich vorgenommen, die stolzen Löwen aus Zürich. Nach der Qualifikation haben sie schliesslich noch von der Spitze gebrüllt: Roaar!!
Was der «Zätt» dann in den Playoffs zeigt, ist dann doch eher die Kategorie kastriertes Kätzchen vor dem Stimmbruch. Immerhin süss. Miau!
EHC Biel alias Arnold Schwarzenegger
Bereits in der Qualifikation liessen die Seeländer ihre Muskeln spielen. Vom grossen Durchbruch zu träumen schien aber doch – gelinde gesagt – etwas abwegig.
«Shut the fuck up», denkt sich der EHC Biel und zeigt eine filmreife Performance und ballert den ZSC weg. Look at you, Hollywood!
SC Bern alias Family Guy Boucher
Bei einem Verein, bei dem Trainer wegen «unattraktivem Eishockey» entlassen werden, muss die Qualifikation natürlich passen, um das anspruchsvolle Publikum zu beeindrucken.
In den Playoffs verwandelt sich beim Team von «Family Guy Boucher» die Schokoladenseite in ... ach, seht selbst.
HC Lausanne alias der Nussknacker
In der Qualifikation oftmals noch etwas übermotiviert und ungestüm ...
... geht der HC Lausanne in den Playoffs dahin, wo es wehtut.
HC Lugano alias die Sonnenstube
Die Skandinavier-Fraktion um die Tanzmäuse Fredrik Pettersson und Linus Klasen hat über den Winter am Lago di Lugano Sonne getankt und die Liga dominiert ...
... doch zu viel Sonne kann besonders für Nordländer schmerzhaft enden. Genau wie die Playoffs für den HC Lugano.
Servette-Genf alias die besseren Fischer
Im Gegensatz zu Lugano mussten die Adler von Chris Mc Sorley in der Qualifikation einige Rückschläge einstecken ...
... in den Playoffs zeigten die Grenats dem Tessiner Coach jedoch, wie richtige Fischer Erfolg haben.
EV Zug alias die «Toibelis»
Die einzige Mannschaft, die wohl lieber auf das Heimrecht verzichtet hätte, ist der EV Zug. Die Stimmung sei manchmal «fast ganz verschwunden», klagten die Spieler noch während der Qualifikation. Trotzdem platzieren sich die Innerschweizer auf Rang 4 und mussten mit dem Handicap «Heimnachteil» in die Playoffs starten.
Da machen die Zuger dem «Heimnachteil» alle Ehre und verlieren beide Spiele in ihrer Bosshard Arena. Der wohl wichtigste Playoff-Transfer vom EV Zug steht an und betrifft die Fans.
Der HC Davos alias die Jünger del Curtos
Nach gutem Saisonstart war das Team von Arno del Curto dann doch etwas zu jung und unerfahren, um in der langen Quali zu bestehen.
Doch Arno del Curto hat seine Jünger im Griff. Nicht nur spielerisch, auch erzieherisch leistet der Coach ganze Arbeit. Zumindest versucht er mit grösster Vehemenz, das böse F-Wort verschwinden zu lassen.

