Am Ende kam Kloten unverhofft doch noch zum Sieg, den es fast fahrlässig aus der Hand gegeben hatte. 20 Sekunden vor Schluss traf Axel Simic in Überzahl, als Ambris Goalie Gilles Senn ohne Stock keine echte Abwehrchance mehr hatte.
Die Zürcher müssen sich allerdings an der eigenen Nase nehmen, dass sie das Duell um den letzten Playoffplatz nicht bereits vor dem Rückspiel am Montag in Kloten praktisch entschieden haben. 4:1 hatten die Zürcher nach einem desolaten Mitteldrittel Ambris geführt. Sechs Minuten vor Schluss gelang dem Captain Daniele Grassi mit einem Ablenker aber der Ausgleich. Dennoch schaffte Kloten am Ende im vierten Saisonduell gegen Ambri den ersten Sieg.
Das Momentum hätte vermeintlich auf Seiten von Ambri-Piotta sein müssen. Sie hatten in der ersten Runde des Play-In gegen Rapperswil-Jona in extremis den Kopf aus der Schlinge gezogen, während Kloten als optisch besseres Team gegen die SCL Tigers verloren hatte. Dazu ging Ambri nach nur 16 Sekunden des Mitteldrittels durch seinen überragenden Verteidiger Tim Heed in Führung – dann brach aus heiterem Himmel alles in sich zusammen.
Eine Viertelstunde später waren es die Klotener, die 4:1 führten. Viel zu einfach kamen zweimal Pontus Aberg, Bernd Wolf und Daniel Audette zu ihren Toren. Wie eine Juniorenmannschaft liefen die Tessiner in Konter. Die mittlere Zone wurde zu einer Art weissem Fleck, in der die Gäste schalten und walten konnten wie es ihnen beliebte. Zur zweiten Pause stand Kloten, das die direkte Playoff-Qualifikation als Siebter nur knapp verpasst hatte, mit eineinhalb Beinen doch noch im Playoff.
Ambri schaffte aber seinerseits eine wundersame und kaum mehr erwartete Wende. Mit einem Doppelschlag in der 45. und 47. Minute verkürzten die ausländischen Stars Jesse Virtanen und Dominik Kubalik auf 3:4. Damit machte der finnische Verteidiger seine ungewohnten Schwächen bei den Gegentoren zumindest teilweise wieder gut.
Und bei Kubaliks Treffer hatten die Biancoblu das Glück, das zuvor gefehlt hatte. Das Tor zählte, obwohl der Stock sehr hoch war. Umgekehrt war der dritte Treffer Klotens sehr abseitsverdächtig, beim vierten monierte das Heimteam vergeblich ein Foul an Chris DiDomenico.
Nun darf man sich auch im Rückspiel am Montag auf ein weiteres Torspektakel freuen. Beide Teams sind alles andere als defensiv sattelfest.
Ambri-Piotta – Kloten 4:5 (0:0, 1:4, 3:1)
6775 Zuschauer. - SR Tscherrig/Wiegand, Steenstra (CAN)/Duc.
Tore: 21. (20:16) Heed (Zgraggen, DiDomenico) 1:0. 22. (21:06) Aberg (Grégoire) 1:1. 23. Wolf 1:2. 28. Aberg (Ramel) 1:3. 37. Audette (Ojamäki) 1:4. 45. Virtanen (DiDomenico) 2:4. 47. Kubalik (Heed) 3:4. 55. Grassi (Zgraggen, Heed) 4:4. 60. (59:40) Simic (Aberg/Powerplaytor) 4:5.
Strafen: 6mal 2 Minuten gegen Ambri-Piotta, 4mal 2 Minuten gegen Kloten.
PostFinance-Topskorer: Kubalik; Ojamäki.
Ambri-Piotta: Juvonen (37. Senn); Heed, Zgraggen; Virtanen, Terraneo; Wüthrich, Isacco Dotti; Zaccheo Dotti; DiDomenico, Maillet, Kubalik; Bürgler, Heim, Müller; Pestoni, Landry, De Luca; Grassi, Kostner, Zwerger; Douay.
Kloten: Waeber; Niku, Profico; Grégoire, Wolf; Sataric, Steve Kellenberger; Sidler; Ojamäki, Morley, Audette; Aberg, Ramel, Schreiber; Simic, Schäppi, Meyer; Meier, Diem, Weibel; Smirnovs.
Bemerkungen: Ambri-Piotta ohne Curran (verletzt), Kloten ohne Steiner (verletzt), Aebi, Cuesta Flores, Deussen , Keller (alle ) und Hawryluk (überzähliger Ausländer). (ram/sda)
Aktuelle
Note
7
Ein Führungsspieler, der eine Partie entscheiden kann und sein Team auf und neben dem Eis besser macht.
6-7
Ein Spieler mit so viel Talent, dass er an einem guten Abend eine Partie entscheiden kann und ein Leader ist.
5-6
Ein guter NL-Spieler: Oft talentierte Schillerfalter, manchmal auch seriöse Arbeiter, die viel aus ihrem Talent machen.
4-5
Ein Spieler für den 3. oder 4. Block, ein altgedienter Haudegen oder ein Frischling.
3-4
Die Zukunft noch vor sich oder die Zukunft bereits hinter sich.
Die Bewertung ist der Hockey-Notenschlüssel aus Nordamerika, der von 1 (Minimum) bis 7 (Maximum) geht. Es gibt keine Noten unter 3, denn wer in der höchsten Liga spielt, ist doch zumindest knapp genügend.
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