
Und tschüss! Lausanne verschwindet noch vor der Ehrung des besten Zugers.Bild: KEYSTONE
27.03.2019, 12:3627.03.2019, 12:47
Der grösste Aufreger der ersten Halbfinalpartie zwischen Zug und Lausanne ereignete sich nach der Schlusssirene. Auf einen Handshake wurde natürlich verzichtet, es ist ja schliesslich Playoffs. Wie es üblich ist, wurden nach dem Spiel aber noch die besten Spieler ausgezeichnet. Doch alsbald der Lausanner seine Auszeichnung erhielt, machten sich die enttäuschten Gäste vom Acker und warteten die Ehrung des Zugers nicht mehr ab.
Dass die Waadtländer gefrustet waren, ist verständlich. Zug kontrollierte das Spiel und liess nur wenig zu. Obwohl sie «nur» mit 3:1 gewannen und Lausanne zwischenzeitlich auf 1:2 herankam, schien der Sieg der Zentralschweizer nie wirklich in Gefahr. Auch Emotionen kamen auf dem Eis nur selten auf.
Deshalb also der vorzeitige Abgang, der «Lexit»? Lukas Frick, Verteidiger des LHC sagt dazu: «Ich kann das nur erklären, dass wir das als Team entschieden haben. Wir müssen auf uns schauen. Es geht nur um uns, darum haben wir das so gemacht.»
Es ist nicht das erste Mal, dass so etwas in diesen Playoffs passiert. Bereits in der Serie zwischen Langnau und Lausanne verabschiedete sich das Gästeteam nach einem Spiel verfrüht in die Kabine – damals wurde die Lausanner stehen gelassen.
Ist das eine neue Saumode in den Playoffs? Oder überhaupt kein Problem? Zwei Redaktoren, zwei Meinungen.
Sandro Zappella:
Während der Partie kann man die Grenzen des Anstands (mit Trash-Talk, nicht mit dreckigen Fouls) gerne mal überschreiten – Provokationen gehören einfach dazu.
Wenn der sportliche Wettkampf zu Ende ist, hat man sich allerdings zu benehmen. Das ist eine Sache des Respekts. Und wer die Frechheit hat, während der Ehrung des besten Gegners abzutraben, der hat seinen Respekt verloren. Es ist eine Bankrott-Erklärung, wenn man so chancenlos ist, dass man sogar direkt nach Schlusspfiff versuchen muss, den Gegner mit solchen Spielchen zu provozieren.
Adrian Bürgler:
Ich finde die Aktion von Lausanne überhaupt kein Problem – aus zwei Gründen. Erstens stört die «Respektlosigkeit» das Zuger Publikum wohl mehr als die Spieler. Denen dürfte es ziemlich egal sein, ob der Gegner zu diesem Zeitpunkt noch dort steht. Und falls nicht, – und damit kommen wir zum zweiten Punkt – wenn sich der EVZ sich so provozieren lässt, hat Lausanne sein Ziel erreicht. In den Playoffs muss man dem Gegner auch unter die Haut gehen, sie provozieren. Mir ist es lieber, man versucht es mal so, als mit gefährlichen Checks oder unnötigen Schlägen kurz vor Schluss.
Und was ist deine Meinung zu dieser Sache? Lass es uns wissen. (abu/zap)
Alle NL-Topskorer der Qualifikation seit 2002/2003
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2021/22: Roman Cervenka, SC Rapperswil-Jona Lakers, 64 Punkte (20 Tore/44 Assists).
quelle: keystone / patrick b. kraemer
Das Büro steht Kopf, wir sind im Playoff-Fieber
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Kein Hand-Shake und keine BestPlayer.
Erst nach der Serie dann diese Ehrungen vornehmen.
Wäre mal am Verband fortschrittliches Denken an den Tag zu legen.
Doch genau darum geht es ja. Die Auszeichnung der besten Spieler ist eine Marketingmassnahme. Dafür fliesst Geld. Und zwar für alle. Deshalb geht ein vorzeitiges Abhauen gar nicht.
Es ist auch schlicht und ergreifend ein flegelhaftes Benehmen von Spitzensportlern, die eine Vorbildfunktion einnehmen sollten. Irgendwie absolut unterste Schublade.
Zudem kann ich mir keinen Gegner vorstellen, der sich durch solchen Schwachsinn verunsichern lässt.