Wer ist der beste Eishockeyspieler der Welt? Noch vor zwei oder drei Jahren hätte man auf diese Frage wohl keine definitive Antwort erhalten. Connor McDavid wäre genannt worden, sicher, aber auch Sidney Crosby hätte viele Stimmen erhalten. Letztes Jahr hätte man gut auch für Nathan MacKinnon stimmen können, der eine viel komplettere Saison spielte als «McJesus» bei den Edmonton Oilers.
Doch spätestens seit dieser Saison ist klar: Connor McDavid ist der beste Spieler dieses Planeten. Keine Diskussion.
Der 24-Jährige hat in der Nacht auf heute gegen Winnipeg einen Hattrick erzielt und mit einem zusätzlichen Assist die Skorerpunkte 78, 79, 80 und 81 in dieser Saison gesammelt – im 46. Spiel der Saison. Damit ist er mit Abstand der produktivste Spieler der Liga. Teamkollege Leon Draisaitl liegt auf Platz zwei 15 Punkte dahinter, der drittplatzierte Nathan MacKinnon hat gar 21 Punkte Rückstand.
Wie gut McDavid tatsächlich spielt, wird einem erst klar, wenn man die Punkte in ein historisches Verhältnis setzt. 81 Punkte in 46 Spielen macht in einer vollen Saison über 82 Spiele 144 Punkte. Das sind Marken die seit den frühen 90er-Jahren mit Mario Lemieux und Jaromir Jagr kein NHL-Spieler mehr erreicht hat.
Connor McDavid joined elite company in collecting his 80th point of a season in 46 games or fewer. #NHLStats pic.twitter.com/JDWbSUi2Lf
— NHL Public Relations (@PR_NHL) April 27, 2021
Kann der Starcenter der Edmonton Oilers tatsächlich auch in dieser stark verkürzten Saison die 100-Punkte-Marke knacken? Wayne Gretzky glaubt daran. «Ich wäre nicht überrascht, wenn er mehr als 100 Punkte schafft diese Saison», sagte «The Great One» gegenüber dem kanadischen TV-Sender «Sportsnet». Der ständige Vergleich mit Erfolgsmarken sei zwar stressig, gleichzeitig aber auch eine riesige Motivation, erklärte Gretzky
Neben den unfassbaren Skorerwerten beeindruckt an Connor McDavid in dieser Saison noch etwas anderes: Er dominiert die Liga offensiv nach Belieben, ohne in der eigenen Zone unsauber zu spielen. Das ist der grosse Unterschied zu den letzten Jahren. Noch letzte Saison wurde der 24-Jährige stark kritisiert für sein schwaches Defensivspiel. Das hat er in diesem Jahr nun deutlich verbessert.
Mit McDavid auf dem Eis lassen die Oilers über 60 Minuten Chancen für 2,39 Tore zu. Das ist zwar bei Weitem nicht Ligaspitze, aber der beste Wert in der nun sechs Jahre dauernden Karriere des Stürmers. Zum Vergleich: Letzte Saison waren es 3,04 zu erwartende Gegentore pro 60 Minuten.
Kritiker mögen argumentieren, dass es McDavid in dieser Saison auch einfach hat, weil er nur gegen die kanadischen NHL-Teams spielen muss. Doch dieses Argument zählt nicht. Genau wie in jeder Division gibt es stärkere Teams (Toronto, Winnipeg und Edmonton selbst) und schwächere Teams. McDavid und Co. haben zwar zehn Mal gegen Ottawa gespielt, dafür aber nie gegen die noch desolateren Buffalo Sabres, New Jersey Devils oder Anaheim Ducks. Es ist auch nicht so, dass McDavid gegen kanadische Gegner über seine Karriere viel erfolgreicher war als gegen den Rest der Liga.
Die historisch gute Saison bedeutet auch, dass es für den Kanadier wieder Trophäen regnen wird. Bereits jetzt ist praktisch sicher, dass McDavid Ende Saison die Art Ross Trophy für den Liga-Topskorer erhalten wird, zum dritten Mal nach 2017 und 2018. Daneben dürfte auch der Ted Lindsey Award (bester Spieler der Liga, gewählt von den Spielern) und die Hart Memorial Trophy (MVP der Liga, gewählt von den Journalisten) an den Superstar gehen. Und ab Mitte Mai darf er mit den Oilers dann in den Playoffs auch noch um seinen ersten Stanley Cup kämpfen.
-sie sind 2. der Scotia North Division und werden sich ziemlich sicher für die PO qualifizieren
-und werden dennoch keine Chance im Kampf um den Stanley Cup haben