Damit werden die Zürcher 16 Jahre, nachdem sie im Vorgänger-Wettbewerb triumphiert haben, erstmals wieder ein Finalspiel auf internationalem Parkett bestreiten. In diesem treffen sie am 18. Februar auf den schwedischen Klub Färjestad, der im anderen Halbfinal Sparta Prag mit dem Gesamtskore von 10:4 ausschaltete. Der ZSC geniesst im Final Heimrecht, weil er über die gesamte Kampagne gesehen mehr Siege/Punkte erspielt hat, als das Team aus Karlstad.
Allerdings mussten die Lions dafür im Halbfinal-Rückspiel mindestens ein Unentschieden holen – Fünftore-Vorsprung hin oder her. Und so entwickelte sich vor angesichts der klaren Ausgangslage immerhin 6400 Zuschauern ein Spiel, in dem das Heimteam eigentlich nichts und doch etwas zu verlieren hatte.
Das Zittern dauerte bis zum Schluss. Zwar ging der ZSC durch Vinzenz Rohrer (22.) und Sven Andrighetto (36.) im Mitteldrittel 2:0 in Führung. Doch die Genfer, die wegen einer Krankheitswelle auf gleich sechs Stammspieler verzichten mussten, steckten nicht auf. Erst verkürzten Vincent Praplan (37.) und Alessio Bertaggia (45.) auf 1:2 und 2:3, ehe Josh Jooris mit dem 3:3-Ausgleich knapp sechs Minuten vor Schluss die Spannung definitiv wieder zurückbrachte.
Letztlich verhinderte aber ein starker Robin Zumbühl im ZSC-Tor Schlimmeres. Der eigentliche Ersatzgoalie vertrat den kranken Simon Hrubec über die gesamte Partie vorzüglich und machte mit seinen Paraden letztlich den erhofften Punktgewinn perfekt.
7.0
Aktuelle
Note
7
Ein Führungsspieler, der eine Partie entscheiden kann und sein Team auf und neben dem Eis besser macht.
6-7
Ein Spieler mit so viel Talent, dass er an einem guten Abend eine Partie entscheiden kann und ein Leader ist.
5-6
Ein guter NL-Spieler: Oft talentierte Schillerfalter, manchmal auch seriöse Arbeiter, die viel aus ihrem Talent machen.
4-5
Ein Spieler für den 3. oder 4. Block, ein altgedienter Haudegen oder ein Frischling.
3-4
Die Zukunft noch vor sich oder die Zukunft bereits hinter sich.
Die Bewertung ist der Hockey-Notenschlüssel aus Nordamerika, der von 1 (Minimum) bis 7 (Maximum) geht. Es gibt keine Noten unter 3, denn wer in der höchsten Liga spielt, ist doch zumindest knapp genügend.
7.0
09.23
36
Punkte
13/23
Goals/Assists
39
Spiele
24
Strafminuten
Schnellster Läufer des Teams
Bester Stocktechniker des Teams
Er ist an einem guten Abend der beste Mittelstürmer der Liga. Mit Abstand.
Er kann alles.
Erwarte mehr als 50 Punkte.
Vorwärts der beste Mittelstürmer auf Schweizer Eis. Selbst die NHL-Scouts haben ihn gerühmt und gelobt und lange Reports geschrieben. Eine Bemerkung greifen wir heraus, weil sie seinen Stil exakt beschreibt: «Not many players can accelerate with full control of the puck like he does, and he has the rare capability of hitting another gear when he seems at top speed already.» Er sei auch im höchstem Tempo dazu in der Lage, die Scheibe zu kontrollieren und die ganze Spielentwicklung im Auge zu behalten. Die Frage ist natürlich, warum er sich trotzdem nach dem Draft von 2015 (Floridas Nr. 102) in der NHL nicht durchzusetzen vermochte (264 Spiele/68 Punkte). Auch darauf finden wir in den Reports der Scouts eine Antwort: Sie haben moniert, er sei im Zweikampfverhalten speziell entlang den Banden zu wenig schlau, um sich Checks zu entziehen oder Checks auszuhalten. Kurzum: Zu wenig robust für eine Rolle als erster Geiger in der NHL und es ist eine Verschwendung seines Talentes, ihn nicht in der ersten Reihe geigen zu lassen. Das ist gut für die ZSC Lions (und für unsere Liga), die seit seiner definitiven Rückkehr in die Schweiz im Sommer 2023 dem Publikum Abend für Abend einen der elegantesten und spektakulärsten Stürmer der Welt präsentieren können. Sein Vater Albert übernimmt auf diese Saison hin den EHC Wetzikon als Cheftrainer. Die Familie rückt wieder näher zusammen.
F
28 Jahre
18.1.1997
175 cm
80 kg
ZSC Lions - Genève-Servette 3:3 (0:0, 2:1, 1:2)
6400 Zuschauer. SR Björk/Holm (SWE), Cattaneo/Altmann (SUI).
Tore: 22. Rohrer 1:0. 37. Andrighetto (Kukan, Malgin/Ausschluss Berni, Manninen) 2:0. 40. (Ausschluss Olsson) 2:1. 44. Kinnunen (Segafredo, Baltisberger) 3:1. 45. Bertaggia (Berni, Richard) 3:2. 54. Jooris (Manninen, Timaschow/Powerplaytor) 3:3.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen die ZSC Lions, 3mal 2 Minuten gegen Genève-Servette.
ZSC Lions: Zumbühl; Weber, Marti; Kukan, Geering; Kinnunen, Lehtonen; Trutmann; Baechler, Lammikko, Segafredo; Rohrer, Grant, Balcers; Zehnder, Malgin, Andrighetto; Riedi, Kärki, Baltisberger; Olsson.
Genève-Servette: Mayer; Berni, Schneller; Völlmin, Karrer; Le Coultre, Jacquemet; Vouardoux, Jukna; Granlund, Manninen, Ignatavicius; Timasaschow, Richard, Praplan; Miranda, Jooris, Bertaggia; Loosli, Cavalleri, Imesch.
Bemerkungen: ZSC Lions ohne Hrubec, Frödén, Sigrist (alle krank) und Hollenstein (verletzt); Genève-Servette ohne Descloux, Hischier (beide verletzt), Raanta, Chanton, Hartikainen, Lennström, Pouliot und Vatanen (alle krank). Tor von Baltisberger nach Coach's Challenge aberkannt (35./Torhüterbehinderung). (nih/sda)