Sport
Eishockey

Eishockey-WM: Schweiz kantert die Slowakei gleich mit 8:1 nieder

Switzerland's players celebrate their goal past Slovakia's goaltender Julius Hudacek, left, after scoring the 7:1, during the IIHF 2021 World Championship preliminary round game between Swit ...
Die Slowaken nehmen zu viele Strafen und haben der Schweiz so nichts entgegenzusetzen.Bild: keystone

Schweiz antwortet mit 8:1-Kantersieg auf Schweden-Pleite: «Haben Charakter gezeigt»

27.05.2021, 18:05
Mehr «Sport»

Das Eishockey-Nationalteam hat an der WM in Riga den Kurs wieder gefunden. Zwei Tage nach der ernüchternden Niederlage gegen Schweden schlagen die Schweizer die Slowakei mit 8:1.

Die Partie lief früh im Sinn der Schweizer. Schon nach 25 Minuten führte das Team von Patrick Fischer mit 3:0. Die ersten zwei Goals erzielten Raphael Diaz (10.) und Sven Andrighetto (21.) in Überzahl. Danach trafen Romain Loeffel (3:0), Gregory Hofmann (4:0) und Philip Kurashev (6:0) auch bei Vollbestand auf dem Eis. Bei fünf gegen fünf Feldspielern hatten die Schweizer in den ersten drei WM-Partien gegen Tschechien, Dänemark und Schweden nur zweimal getroffen.

Die Highlights der Partie.Video: YouTube/IIHF Worlds 2021

Ein Traumstart in diese Geister-WM gelang auch Reto Berra. Der nominelle Nummer-2-Torhüter der Schweizer kassierte erst nach 105 Minuten ein erstes Gegentor (zum 1:6). Und im Gegensatz zum Spiel gegen Dänemark, wo er praktisch arbeitslos war (nur 4 Paraden), hatte Berra gegen die Slowakei viel zu tun (24 Schüsse aufs Tor). Vor zwei Jahren an der WM in der Slowakei hatte Berra das Turnier sogar mit zwei Shutouts (gegen Italien und Österreich) begonnen.

Reto Berra:

«Wir sind im Laufe der Partie immer besser worden, deshalb wurde es am Ende auch so deutlich. Im ersten Drittel kamen sie hart und wir hatte Mühe, sauber hinten raus zu kommen. Wir haben uns gut bewegt und die Slowaken haben die Strafen genommen, das hat dann den Unterschied ausgemacht. Im Gegensatz zum letzten Mal mit vier Schüssen war es für mich wieder ein normaler Hockey-Match. Dass ich den Shutout verpasst habe, ärgert mich persönlich schon etwas. Wichtig war aber die Reaktion der Mannschaft.»
quelle: srf

Die Slowakei erwies sich nur während der ersten 20 Minuten als starker Gegner für die Schweizer. Die Osteuropäer liessen durchblicken, warum sie die ersten drei Turnierspiele alle gewonnen hatten, darunter auch jenes gegen die Russen, auf die die Schweizer am Samstagnachmittag im nächsten Spiel treffen werden.

Christoph Bertschy:

«Wir haben heute viel richtig gemacht, hinten standen wir gut und vorne machten wir die Tore. Deshalb ist es sicher ein verdienter Sieg. Wir machten gegen Schweden zu wenig Druck aufs Tor und hatten zu viele Puckverluste. Heute haben wir vieles besser gemacht. Dieser Sieg zeigt auch den Charakter der Mannschaft. Keiner war nach dem Schweden-Spiel zufrieden. Wenn wir konstant so weiterspielen, bleiben wir gefährlich.»
quelle: srf

Die Schlüsselszenen in der Partie gegen die Slowaken ereigneten sich zwischen der 7. und der 10. Minute. Nach sieben Minuten kassierte der Slowake Kristian Pospisil eine Fünfminutenstrafe. Fast drei Minuten lang lief das Schweizer Powerplay überhaupt nicht. Den Slowaken boten sich sogar zwei Grosschancen, in Unterzahl in Führung zu gehen. In der 10. Minute luchste Adam Liska Goalie Berra hinter dem Schweizer Gehäuse den Puck ab, passte zu Matus Sukel, der mit dem offenen Gehäuse vor Augen den Puck nicht traf. Statt 0:1 stand es 14 Sekunden später 1:0. Denn den nächsten Schweizer Angriff schloss Raphael Diaz mit einem (abgefälschten) Weitschuss zur Schweizer Führung ab.

Musste die Schweizer Führung nach 20 Minuten noch als glückhaft bezeichnet werden, verdienten sich die Eisgenossen den Sieg später auch in dieser Höhe. Den Slowaken fehlte es gegen die Schweiz auch an der nötigen Disziplin. Fünf Tore gelangen den Schweizern im Powerplay, 13 Schweizer punkteten. Grégory Hofmann steuerte zwei Tore und zwei Assists bei und überholte Timo Meier als effizientester Schweizer in der Offensive.

Die WM-Skorerliste:

Hofmann liegt bereits auf Zwischenrang 3.
Hofmann liegt bereits auf Zwischenrang 3.bild: screenshot iihf

Mit neun Punkten nach vier Spielen haben die Schweizer rechnerisch die Viertelfinals noch nicht auf sicher. Aber die Ausgangslage präsentiert sich zwei Tage nach dem Debakel gegen die Schweden wieder prächtig – zumal die Schweizer nach dem Duell gegen die Russen (am Samstag) noch auf die Aussenseiter Belarus (am Sonntag) und Grossbritannien (am Dienstag) spielen.

Das Telegramm:

Schweiz - Slowakei 8:1 (1:0, 3:0, 4:1)
Riga, Olympic Sports Centre. - SR Frano/Gouin (CZE/CAN), Constantineau/Oliver (FRA/USA).
Tore: 10. Diaz (Hofmann, Andrighetto/Ausschluss Pospisil) 1:0. 21. (20:25) Andrighetto (Diaz, Hofmann/Ausschluss Holesinsky) 2:0. 26. Loeffel (Scherwey, Bertschy) 3:0. 37. Hofmann (Corvi, Loeffel) 4:0. 41. (40:38) Meier (Alatalo, Kuraschew/Gachulinec) 5:0. 45. Kuraschew (Untersander, Ambühl) 6:0. 46. Kristof (Cehlarik) 6:1. 53. Hofmann (Ambühl, Andrighetto/Ausschluss Rosandic) 7:1. 55. Loeffel (Moser, Bertschy/Ausschluss Rosandic) 8:1.
Strafen: 4mal 2 Minuten gegen die Schweiz, 5mal 2 plus 2mal 5 Minuten (Pospisil, Rosandic) plus 2mal Spieldauer (Pospisil, Rosandic) gegen die Slowakei.
Schweiz: Berra; Diaz, Geisser; Untersander, Moser; Loeffel, Siegenthaler; Alatalo; Simion, Corvi, Hofmann; Ambühl, Hischier, Kuraschew; Meier, Vermin, Andrighetto; Herzog, Bertschy, Scherwey; Mottet.
Slowakei: Hudacek; Rosandic, Gernat; Nemec, Daloga; Knazko, Janosik; Gachulinec, Ivan; Lantosi, Hrivik, Cehlarik; Holesinsky, Kristof, Pospisil; Studenic, Roman, Kelemen; Liska, Sukel, Skalicky.
Bemerkungen: Schweiz ohne Müller (verletzt), Genoni (Ersatzgoalie), Nyffeler, Heldner, Rod, Praplan (alle überzählig) und Frick (noch nicht gemeldet). - Pfostenschüsse: 22. Hrivik, 35. Untersander, 43. Lantosi. - Schüsse: Schweiz 28 (4-12-12); Slowakei (12-7). - Powerplay: Schweiz 5/8; Slowakei 0/2. (pre/sda)

Die Tabelle:

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Diese 19 Talente gilt es an der Eishockey-WM zu beachten
1 / 21
Diese 19 Talente gilt es an der Eishockey-WM zu beachten
Janis Moser🇨🇭, 20, Verteidiger: Der Bieler spielte eine überragende Saison in der National League. Er überzeugte im Powerplay, aber auch in der eigenen Zone. Seine Leistungen haben das Interesse diverser NHL-Teams geweckt.
quelle: keystone / marcel bieri
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Du bist ein echter Eishockey-Fan? So kriegst du das Stadion-Feeling zuhause hin.
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
59 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Nyhavn
27.05.2021 16:44registriert Mai 2021
Sind die Schweizer jetzt wieder die alten Schweizer? Oder doch die neuen Russen und die Slowaken dafür die vorgestrigen Schweizer?
Irgendwie verwirrend diese WM.
1466
Melden
Zum Kommentar
avatar
Suntory Time
27.05.2021 15:33registriert Juni 2017
Rottaris: isch en faire Check gsi, chasch nüt säge.
Schiri: 5min + Spieldauerdisziplinarstrafe
🤨
964
Melden
Zum Kommentar
avatar
Natürlich
27.05.2021 17:21registriert März 2016
Wtf, 8:1 gegen die Slowakei, gabs das schonmal?
Absolut crazy, eine unglaubliche Reaktion auf die Niederlage gegen Schweden.
831
Melden
Zum Kommentar
59
B-Girl Jazzy Jes will an die Breakdance-WM
Am 20. April messen sich in der Halle 622 in Zürich die besten Breakdancerinnen und Breakdancer der Schweiz am Red Bull BC One Cypher und tanzen um den Einzug in die Weltmeisterschaft im Dezember in Rio de Janeiro. Ebenfalls mit dabei: B-Girl Jazzy Jes.

Die gebürtige Thunerin hat vor dem grossen Event eine vollgepackte Agenda. Nicht für Medieninterviews oder als Jurymitglied an einem Tanzwettbewerb, nein: Jazzy Jes hat Termine mit sich selbst. Sie konzentriert sich aktuell voll auf sich und verbringt viel Zeit im Tanzstudio, um an ihren Skills zu feilen. Momentan macht Jessica, wie die 36-Jährige richtig heisst, jedoch eine Sehnenscheidenentzündung zu schaffen: «Mit den Schmerzen muss ich im Moment darauf verzichten, Tricks wie einen Freeze oder Ähnliches zu üben. Das nervt.»

Zur Story