Der SC Bern verliert ein dramatisches Derby gegen die SC Tigers 3:4. Anthony Huguenin trifft 93 Sekunden vor Schluss zum Sieg und drückt damit dem Kantonsrivalen die rote Laterne in die Hand. Es ist das erste Mal seit dem Aufstieg 1986, dass der SCB in der National League das Schlusslicht ist.
Der SC Bern hat das Sieger-Gen, das ihn in den letzten Jahren so oft auszeichnete, verloren. Unter schwierigen Umständen kämpften die Berner im Kellerduell gegen die zuvor letztplatzierten SCL Tigers vorbildlich, doch eineinhalb Minuten vor Schluss liessen sie kurz nach einem nicht genützten Powerplay den Langnauer PostFinance-Topskorer Ben Maxwell und Anthony Huguenin ziehen und kassierten das entscheidende 3:4.
Im Schlussdrittel war der SCB nach frühem Rückstand zweimal in Führung gegangen, am Ende verlor er aber zum vierten Mal in Folge; die SCL Tigers hingegen kamen zum ersten Sieg nach sechs Niederlagen.
Für einmal haben die Berner gute Gründe, um den Rückschlag zu erklären. Sie kehrten erst am Montag aus der zweiten Quarantäne in dieser Saison zurück und mussten auf nicht weniger als acht Spieler, darunter Tristan Scherwey und Verteidiger-Routinier Beat Gerber, verzichten, die an Covid-19 erkrankt waren und noch nicht wieder einsatzfähig sind. Stattdessen kamen fünf Junioren und der neu verpflichtete schwedische Flügelstürmer Jesper Olofsson zu ihrem Debüt in der National League.
SCL Tigers - Bern 4:3 (1:0, 0:0, 3:3)
1 Zuschauer. - SR Lemelin (USA)/Fluri, Obwegeser/Burgy. - Tore: 6. Julian Schmutz 1:0. 44. (43:41) Praplan (Jeffrey, Andersson/Powerplaytor) 1:1. 45. (44:26) Bader (Burkhalter/Powerplaytor) 1:2. 48. Flavio Schmutz (Andersons) 2:2. 51. (50:17) Neuenschwander 2:3. 52. (51:15) Dostoinov (Erni) 3:3. 59. Huguenin (Maxwell) 4:3.
Strafen: 9mal 2 Minuten gegen SCL Tigers, 7mal 2 plus 10 Minuten (Sterchi) gegen Bern.
PostFinance-Topskorer: Maxwell; Jeffrey.
SCL Tigers: Punnenovs; Leeger, Blaser; Erni, Grossniklaus; Lardi, Huguenin; Rüegsegger, Bircher; Weibel, Melnalksnis, Andersons; Earl, Maxwell, Nilsson; Sturny, Flavio Schmutz, Julian Schmutz; Pascal Berger, Petrini, Dostoinov.
Bern: Wüthrich; Andersson, Burren; Untersander, Zryd; Elsener, Blum; Fuchs; Olofsson, Brithén, Moser; Praplan, Jeffrey, Pestoni; Sterchi, Neuenschwander, Bader; Alain Berger, Burkhalter, Sopa; Näf.
Bemerkungen: SCL Tigers ohne Diem, Glauser, Kuonen, Neukom und Schilt (alle verletzt), Bern ohne Beat Gerber, Colin Gerber, Jeremi Gerber, Heim, Henauer, Scherwey, Sciaroni, Thiry (alle krank) und Ruefenacht (verletzt). Bern ab 58:57 ohne Torhüter.
Der HC Davos kam mit 3:2 nach Verlängerung zu einem seiner seltenen Siege gegen den Leader Zug. Fabrice Herzog sorgte vier Sekunden vor Ende der Verlängerung für die Entscheidung.
Die Verlängerung knüpfte nahtlos da an, wo die Partie nach 60 Minuten temporär geendet hatte: spektakulär. Am Ende holte sich der HCD nicht unverdient den Zusatzpunkt. Bereits nach wenigen Sekunden der Overtime hatte Magnus Nygren nur die Latte getroffen, nach einem Wechselfehler der Zuger konnte Davos sogar 30 Sekunden mit 5 gegen 3 spielen. Das entscheidende 3:2 fiel allerdings erst ganz am Ende.
Mit Davos und Zug trafen die beiden offensiv stärksten Teams der Liga aufeinander, und das zeigte sich in 75 Schüssen aufs Tor (39:36). Die beiden Goalies Robert Mayer und Leonardo Genoni erwischten aber einen hervorragenden Abend. Davos gewann erst zum zweiten Mal gegen Zug in den letzten zehn Spielen und erstmals seit Oktober 2017 zuhause.
Davos - Zug 3:2 (0:0, 1:1, 1:1, 1:0) n.V.
50 Zuschauer. - SR Salonen (FIN)/Staudenmann, Altmann/Dreyfus.
Tore: 21. (20:39) Thorell 0:1. 31. Palushaj (Unterzahltor!) 1:1. 47. Marc Wieser 2:1. 49. Klingberg 2:2. 65. (64:56) Herzog 3:2.
Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Davos, 6mal 2 Minuten gegen Zug.
PostFinance-Topskorer: Ambühl; Kovar.
Davos: Mayer; Nygren, Barandun; Stoop, Jung; Heinen, Guerra; Meyer; Herzog, Ambühl, Baumgartner; Palushaj, Lindgren, Hischier; Marc Wieser, Corvi, Turunen; Marc Aeschlimann, Egli, Frehner.
Zug: Genoni; Diaz, Geisser; Cadonau, Alatalo; Schlumpf, Stadler; Zgraggen, Gross; Martschini, Kovar, Thorell; Simion, Senteler, Hofmann; Klingberg, Albrecht, Zehnder; Thürkauf, Leuenberger, Bachofner.
Bemerkungen: Davos ohne Du Bois, Kienzle, Paschoud, Rubanik und Dino Wieser (alle verletzt).
Die ZSC Lions verlieren beim 1:3 gegen Biel erstmals nach acht Siegen wieder – und erst zum zweiten Mal zuhause.
Die beiden Teams liessen sich mehr als 39 Minuten Zeit, um im leeren Hallenstadion einigermassen auf Betriebstemperatur zu kommen. Ein Bieler Doppelschlag durch Yanick Stampfli (45.) und Petteri Lindbohm 49.) brachte die Entscheidung. Beide bezwangen den bis dahin starken Ludovic Waeber mit wuchtigen Schüssen von der blauen Linie, für den 20-jährigen Stampfli war es das erste Tor in der National League. Lindbohm traf dann auch noch ins leere Tor zum 3:1.
Die Seeländer verdienten sich den Erfolg nach einem verhaltenen Start mit einer klaren Leistungssteigerung und dem grösseren Einsatz als die erfolgsverwöhnten Zürcher. Ihre eindrückliche Serie riss so trotz der 1:0-Führung durch Marco Pedretti. Sie mussten die erste Niederlage seit dem 27. Oktober (2:5 in Ambri) einstecken.
ZSC Lions - Biel 1:3 (0:0, 1:0, 0:3)
1 Zuschauer. - SR Dipietro/Nikolic (AUT), Huguet/Wermeille.
Tore: 40. (39:02) Pedretti (Krüger) 1:0. 45. Stampfli (Cunti, Komarek) 1:1. 49. Lindbohm (Fuchs) 1:2. 60. (59:59) Lindbohm (Pouliot) 1:3 (ins leere Tor).
Strafen: 4mal 2 Minuten gegen ZSC Lions, 2mal 2 Minuten gegen Biel.
PostFinance-Topskorer: Hollenstein; Cunti.
ZSC Lions: Waeber; Noreau, Marti; Morant, Geering; Trutmann, Berni; Phil Baltisberger; Chris Baltisberger, Roe, Andrighetto; Bodenmann, Krüger, Hollenstein; Prassl, Diem, Sigrist; Pedretti, Schäppi, Wick; Simic.
Biel: van Pottelberghe; Rathgeb, Moser; Forster, Fey; Lindbohm, Stampfli; Bichsel; Künzle, Pouliot, Rajala; Fuchs, Cunti, Tanner; Hofer, Komarek, Hügli; Garessus, Nussbaumer, Kohler.
Bemerkungen: ZSC Lions ohne Blindenbacher (verletzt) und Pettersson (krank), Biel ohne Brunner, Gustafsson, Kessler, Kreis, Lüthi, Sartori und Ulmer (alle verletzt). ZSC Lions ab 58:13 ohne Torhüter.
Der Lausanne HC gewann nach Rückstand wieder einmal ein Léman-Derby. Ein Shorthander von Robin Leone brachte die Waadtländer beim 4:1-Sieg in Genf auf Kurs.
Die Kräfteverhältnisse am Genfersee verschieben sich immer mehr zugunsten des finanzkräftigen Lausanne Hockey Club. Nachdem Servette acht der letzten neun Derbys für sich entschieden hatte, wendeten die Lausanner das Blatt im letzten Spiel des Jahres wieder einmal zu ihren Gunsten. Es waren die Special Teams, die den Unterschied machten.
In der 26. Minute glich Joël Genazzi im Powerplay die frühe Führung durch Damien Riat aus, in der 35. Minute brachte Robin Leone die Waadtländer in Unterzahl in Führung. Robin Grossmann sorgte im Schlussdrittel dann für die Vorentscheidung. Genf verlor nach dem 2:3 in Freiburg vor Weihnachten erstmals in dieser Saison zwei Partien in Folge.
Genève-Servette - Lausanne 1:4 (1:0, 0:2, 0:2)
1 Zuschauer. - SR Wiegand/Urban (AUT), Gnemmi/Pitton. - Tore: 10. Damien Riat (Fehr/Powerplaytor) 1:0. 26. Genazzi (Kenins/Powerplaytor) 1:1. 35. Leone (Frick, Stephan) 1:2. 46. Grossmann (Jäger) 1:3. 60. (59:15) Bozon (Malgin) 1:4 (ins leere Tor).
Strafen: 5mal 2 plus 5 Minuten (Guebey) plus Spieldauer (Guebey) gegen Genève-Servette, 9mal 2 Minuten gegen Lausanne.
PostFinance-Topskorer: Omark; Malgin.
Genève-Servette: Descloux; Jacquemet, Tömmernes; Völlmin, Le Coultre; Mercier, Maurer; Guebey; Damien Riat, Vermin, Omark; Rod, Fehr, Winnik; Moy, Smirnovs, Miranda; Fritsche, Patry, Arnaud Riat; Richard.
Lausanne: Stephan; Genazzi, Barberio; Grossmann, Marti; Heldner, Frick; Krueger, Oejdemark; Conacher, Malgin, Hudon; Bertschy, Gibbons, Kenins; Jäger, Almond, Bozon; Leone, Froidevaux, Antonietti.
Bemerkungen: Genève-Servette ohne Berthon und Karrer (beide verletzt). Genève-Servette von 58:42 bis 59:15 ohne Torhüter. (abu/sda)
Die Ausrede, dass 8 Stammspieler die fehlen als Entschuldigung angeführt wird, ist lächerlich, da in Langnau auch 5 Stammspieler fehlten, die es in Bern gar nie ins Kader geschafft hätten.
Deshalb lieber Ausländer verpflichten, als Nobodys mit einem Riesenherz.
Danke dir Sport, kann man den Erfolg nicht kaufen.
Um Misserfolge zu haben, kann man viel Geld ausgeben, aber um Erfolg zu haben, muss man das nicht.