Spiel 4 der Playoff-Final-Serie zwischen dem EV Zug und dem SC Bern – und wieder einmal geben fragwürdige Schiedsrichterentscheidungen zu reden. Gleich mehrere Szenen – auf beiden Seiten – waren heiss umstritten und sorgten vor allem bei den Zuger Fans für rote Köpfe. Nach der Partie gab es gemäss dem TV-Sender MySports noch eine unschöne Szene. Schiedsrichter-Chef Brent Reiber soll von einem wütenden Zuger Fan angegriffen worden sein. Nähere Auskunft wollte aber niemand geben.
Für den langjährigen NLA-Spieler Christian Weber, der heute unter anderem als Experte beim Schweizer Fernsehen tätig ist, war vor allem der Entscheid rund um das nicht gegebene 1:1 durch Roe «fragwürdig und matchentscheidend.» Einen Kommentar seitens der Schiedsrichter gab es später nicht.
Die Zuger hielten sich trotz der fragwürdigen Entscheidungen mit Kritik zurück. Auf die Feststellung, dass alles gegen sie gelaufen sei, sagte Reto Suri: «Es gibt solche Spiele. Du musst das alles wegstecken. Wir hatten noch 20 Minuten, in denen wir genug Chancen besassen, die Tore zu schiessen. Wir waren ungeschickt und unglücklich.»
«Im Grossen und Ganzen kann man uns keinen Vorwurf machen», fasst der Zuger Captain Raphael Diaz die dritte Niederlage in Serie im Final gegen Bern zusammen.
Nicht ganz so zurückhaltend gab sich Zugs Trainer Dan Tangnes nach der Schlusssirene: «Der nicht gegebene Treffer von Roe war entscheidend, es war ein ‹One-Goal-Game›, eine furchbare Entscheidung. Aber wir können nichts dagegen tun und müssen uns voll auf Samstag konzentrieren. Wenn wir aber so spielen wie heute, dann werden wir zurückkommen.»
Vorkämpfer Suri sah aber auch viel Positives: «Wir machten sehr vieles richtig.» Wenn sie noch etwas mehr Verkehr vor dem gegnerischen Gehäuse entwickeln und noch mehr zweite sowie dritte Chancen erzwingen würden, «dann werden wir in den umstrittenen Szenen auch das nötige Glück haben. Ich bin überzeugt, dass wir in die Serie zurückkehren, wenn wir nochmals den gleichen Effort bringen.»
Auch Raphael Diaz fand, dass sich die Zuger nicht viel vorzuwerfen hatten. «Wir waren mit Herzblut dabei und spielten solid.» Es gelte nun, mit der genau gleichen Einstellung in die nächste Partie zu gehen. Wichtig sei am Samstag, erneut einen guten Start zu erwischen. «Jeder weiss, was zu machen ist.»
Dem Berner Trainer Kari Jalonen war klar, bei wem er sich für den Sieg zu bedanken hatte, nämlich bei Goalie Leonardo Genoni, der 36 Schüsse parierte. «Er gab uns die Chance zu gewinnen», sagte der finnische Erfolgscoach. Jalonen gab zu, dass die Zuger offensiv etwas besser gewesen seien, sie aber hätten die Zweikämpfe angenommen und nicht viele Superchancen zugelassen.
Begeistert war der Finne von der Intensität der Partie. Nach der Rückkehr nach Bern hielt er noch ein kleines Meeting mit den Spielern ab. Schliesslich soll am Samstag der 16. Meistertitel der Vereinsgeschichte Tatsache werden. (pre/sda)
Das Schussverhältnis zeigt aber auch, dass diese Finalserie immer noch auch Messersschneide steht und noch lange nicht entschieden ist.
Wie heisst es doch so schön: Winners find a way, losers find excuses.