In der 34. Minute gab Fabian Heldner einen harmlos aussehenden Schuss ab, dennoch liess ihn der russische Keeper Iwan Fedotow passieren. Gemäss dem Lausanner Verteidiger lenkte ein Gegner den Puck noch «fies» ab. Er sei auch überrascht gewesen, dass der Puck reingegangen sei. Es war für Heldner der zweite Treffer im Trikot der Schweizer Nationalmannschaft, nachdem er schon am Freitag einem Torerfolg nahegekommen war. «Es gehört zu unserem Spielplan, dass wir Verteidiger mitgehen und immer anspielbar sind», so Matchwinner Heldner.
Zuvor waren beiden Teams kaum zu Chancen gekommen, was auch an vielen Ungenauigkeiten lag. Die beste Möglichkeit der Schweizer vergab in der 22. Minute Jason Fuchs; er scheiterte aus kurzer Distanz an Fedotow. «Die Russen sind sehr zweikampfstark, es war sehr hart für unsere Stürmer, in der gegnerischen Zone aus den Ecken in Bewegung zu kommen», begründete Heldner die offensive Harmlosigkeit. Fischer fand, «dass unser Passspiel nicht so sauber war.» Das Ziel der Schweizer ist es, die Breite des Eisfelds zu nutzen und so den Gegner auseinanderzuziehen. «Ein paar Mal ist uns das gelungen, und dann waren wir ziemlich gefährlich. Es gibt aber sicherlich noch Potenzial nach oben.»
Die Defensive dagegen funktionierte sehr gut. Joren van Pottelberghe feierte in seinem Heimstadion dank 28 Paraden den ersten Shutout im Nationaldress, und dies, ohne brillieren zu müssen. Das heisst etwas gegen ein Team wie Russland, das auch im Powerplay kaum nennenswerte Aktionen verzeichnete. Die Schweizer präsentierten sich im Boxplay aggressiv und präsent. Fischer dazu: «Die Russen sind trickreich, du musst auf alles gefasst sein. Wir machten es wirklich sehr gut.» Schon am Freitag hatten die Einheimischen in Unterzahl kein Gegentor zugelassen.
Zur starken Leistung in der Defensive sagte Fischer: «Wir liessen sie kommen und standen kompakt in der neutralen Zone, weshalb die Russen nicht viel kreieren konnten. Zudem spielten wir hinten sauberer. Wir waren nicht immer so aggressiv wie gestern, dafür kontrollierter. Das wollen wir.» Heldner ergänzte: «Im ersten Spiel hatte die Zuordnung noch nicht ganz gestimmt. Wir schauten das im Video an und zeigten uns verbessert.»
Schweiz - Russland 1:0 (0:0, 1:0, 0:0)
Biel. - 50 Zuschauer. - SR Tscherrig/Mollard, Gnemmi/Cattaneo.
Tore: 34. Heldner (Frick) 1:0.
Strafen: 5mal 2 Minuten gegen die Schweiz, 6mal 2 Minuten gegen Russland
Schweiz: van Pottelberghe; Heldner, Frick; Untersander, Janis Moser; Fora, Loeffel; Glauser, Kreis; Ambühl, Heim, Herzog; Fazzini, Corvi, Pestoni; Praplan, Bertschy, Scherwey; Mottet, Fuchs, Bertaggia; Walser.
Russland: Fedotow; Martschenko, Jakowlew; Oschiganow, Dronow; Ljamkin, Rafikow; Naumenkow; Schwets-Rogovoj, Kamenew, Timkin; Safonow, Krasckowski, Korschkow; Bardakow, Morosow, Podkolsin; Moisejew, Kukschtel, Galimow.
Bemerkungen: Schweiz ohne Schlegel (Ersatzgoalie) und Berra (überzähliger Goalie).
Schüsse: Schweiz 21 (5-10-6); Russland 28 (7-8-13).
Powerplay-Ausbeute: Schweiz 0/4; Russland 0/4. (abu/sda)