Der SC Bern hat einen neuen Headcoach. Wie der Hauptstadtklub mitteilt, hat er Don Nachbaur verpflichtet. Der kanadisch-österreichische Doppelbürger ist 61 Jahre alt. Er unterschrieb beim SCB für zwei Saisons. Zuletzt war er beim slowakischen Klub HKM Zvolen engagiert. Mit Sportchefin Florence Schelling und Headcoach Don Nachbaur hat der SC Bern nun ein neues Führungsduo.
«Ich freue mich sehr über diese Chance», sagt Nachbaur in einem Interview mit dem Klub. Er habe viele Jahre in Österreich gespielt und jeder Coach auf seinem Niveau kenne Berns reiche Geschichte. «Als ich erfuhr, dass die Stelle frei wird, rief ich umgehend an, um mein Interesse zu bekunden. Und nun, nach zahlreichen Gesprächen, bin ich Trainer.»
Dass Nachbaur bislang keinen Bezug zum Schweizer Eishockey hatte, spielt laut Schelling keine Rolle. Er werde in Lars Leuenberger einen Assistenten haben, «der ihn bestens über das hiesige Geschehen informieren und einbinden wird.» Die Sportchefin sagte der Agentur Keystone-SDA, Nachbaur sei einer von drei Kandidaten gewesen, die sie der Geschäftsleitung vorgeschlagen habe.
Nachbaur bestritt 234 NHL-Spiele und mehr als 500 Partien in der AHL. Seine Karriere liess er in Österreich ausklingen, wo er Anfang der 90er-Jahre für den EC Graz in vier Saisons 209 Skorerpunkte in 182 Spielen sammelte. Danach wechselte er ins Trainerbusiness, zu Beginn der Saison 2017/18 wurde er Assistenztrainer der Los Angeles Kings in der NHL.
Daran erinnert er sich nun. «Ich weiss, dass das Berner Team in den vergangenen Jahren viel gewonnen hat und die Spieler nun etwas älter geworden sind. Das war auch in Los Angeles so, als wir als neuer Trainerstab eingestellt wurden. Wir schafften damals die Wende. Die Spieler traten wieder mit viel Stolz auf und wir gewannen wieder.»
Nach einem mässigen Beginn in die zweite Saison in L.A. wurde Nachbaur jedoch gemeinsam mit Headcoach John Stevens im Herbst 2018 entlassen. Er heuerte in der vergangenen Saison beim HKM Zvolen in der Slowakei an, den er in der Regular Season bei 13 Teams auf Rang 5 führte.
Der SC Bern hatte zuletzt als amtierender Meister die Playoffs verpasst. Die Schmach wird nur deshalb nicht in die Geschichte eingehen, weil die Saison aufgrund des Coronavirus annulliert wurde. Trotzdem ist dem neuen Trainer klar, dass Arbeit auf ihn wartet. «Wir müssen ein System finden, das funktioniert. Ich war als Spieler sehr aggressiv. Meine neuen Spieler werden sich bestimmt auf YouTube über mich informieren.» Dann, so Nachbaur, würden sie zwei Dinge feststellen: «Nur wenn man hart arbeitet, kann man Erfolg haben. Und: Man muss sich messen. Ich denke, das wird den Fans in Bern gefallen, wenn sie ihre Spieler so spielen sehen.»
Nachbaur habe einerseits grosse Erfahrung, schreibt der SCB in seiner Mitteilung, sei aber gleichzeitig auf die neue Generation angepasst und er setze auf die Integration junger Spieler. Das ist etwas, was dem langjährigen Erfolgstrainer Kari Jalonen oft als Versäumnis angelastet wurde. (ram)
Die ersten fünf Stutz sind zumindest schon mal im Phrasenschwein.
im Ernst:hoffe kommt gut!