Betroffen sind die Fahrerinnen der Equipen EF Education mit der Schweizerin Noemi Rüegg, Canyon-SRAM mit der als Favoritin auf den Gesamtsieg gehandelten Polin Katarzyna Niewiadoma, Lidl-Trek, Picnic Post-NL und Visma-Lease a bike. Sie alle starteten nicht zur 1. Etappe, einem 4,4 Kilometer langen Einzelzeitfahren von Huémoz und Villars-sur-Ollon. Das Peloton verlor somit 30 der 93 für diese Veranstaltung gemeldeten Fahrerinnen.
Die UCI hatte beschlossen, während der Rundfahrt in der Westschweiz ein neues GPS-Sicherheitstracking-System zu testen, das die Ortung der Fahrerinnen insbesondere im Falle eines Sturzes erleichtern soll. Die Technologie soll auch bei den Strassen-Weltmeisterschaften im September in Ruanda zum Einsatz kommen.
UCI fails to confirm rule clarification request despite teams tracking system co-operation
— Lidl-Trek (@LidlTrek) August 15, 2025
We are shocked and disappointed by the UCI’s decision to disqualify several teams, including ours, from the Tour de Romandie Féminin.
Earlier this week, all affected teams sent formal…
«Der Entscheid der Verantwortlichen dieser Teams, sich den spezifischen Regeln der Veranstaltung zu widersetzen, überrascht und gefährdet die Bemühungen, durch die Entwicklung dieser neuen Technologie die Sicherheit im Radrennsport zu gewährleisten», schrieb die UCI in ihrer Pressemitteilung.
Gemäss der UCI haben sich die Teams durch die Weigerung, eine Fahrerin für das Tragen des Tracking-Geräts (eines 63 Gramm schweren Chips) zu benennen, für den Ausschluss von der Veranstaltung entschieden. In ihrer Mitteilung weist die UCI zudem darauf hin, dass «die meisten der betroffenen Teams» Teil einer Organisation sind, die ein eigenes GPS-Tracking-System entwickelt.
In einem gemeinsamen Statement wehrten sich die Teams gegen die Disqualifikation und kritisieren den Weltverband. Bereits Anfang der Woche hätten sie der UCI ihre Bedenken mitgeteilt und den Willen zur Kooperation gezeigt.
Der Entscheid, die fünf Teams dennoch zu disqualifizieren, sei «schockierend» und missachte unter anderem die Rechte der Teams und Fahrer. Die Teams seien stets bemüht, den Radsport sicherer zu machen. Doch das müsse «durch Zusammenarbeit und nicht durch Zwang» erreicht werden. Die Rennställe kritisierten unter anderem, dass das System nur an einer Fahrerin pro Team getestet werden sollte und betonten, dass es bereits ein anderes funktionierendes System für das komplette Peloton gebe.
Die Organisatoren der Tour de Romandie Féminin zeigten sich in einer Stellungnahme enttäuscht über den Ausgang der Auseinandersetzung. Man habe an den Gesprächen lediglich als Beobachter teilgenommen, heisst es.
Die ausgesprochenen Startverbote würden nicht nur die betroffenen Fahrerinnen benachteiligen, sondern auch das Publikum sowie all jene, die sich mit viel Engagement dafür eingesetzt hätten, die Rundfahrt international bekannt zu machen. Es sei bedauerlich, dass keine gemeinsame Lösung gefunden werden konnte, so das Fazit der Veranstalter. (nih/abu/sda)
So schade für den Frauen-Radsport und die Organisatoren.