Der EV Zug liess sich von der Niederlage am Freitag in Biel (5:6 n.V.) nicht vom rechten Weg abbringen. Die Zuger besiegten Biel im «Rückspiel» mit 4:3.
50 Minuten lang verlief die Partie komplett anders als das Tor-Spektakel vom Vorabend. Zug führte 2:1 und kontrollierte das Spiel. Im Finish wurde es aber doch nochmals turbulent: Biel glich in Unterzahl durch David Ullström zum 2:2 aus. 80 Sekunden später brachte Sven Senteler mit seinem erst zweiten Saisontor erneut in Führung. Der Treffer wurde gleich zweimal am Video konsultiert. Aus der erfolglosen zweiten Konsultation (wegen Offside) resultierte eine weitere Bieler Strafe, die Erik Thorell weitere 81 Sekunden später mit Zugs viertem Treffer bestrafte. In der 56. Minute verkürzte Biel durch Damien Brunner noch auf 3:4, zu mehr reichte es den Seeländern aber nicht mehr.
Biel leistete sich zu viele Strafen (8). Drei der vier Goals erzielte Zug mit einem Mann mehr auf dem Eis. Neben Senteler trafen die Schweden Carl Klingberg (1:0), Oscar Lindberg (2:1) und Thorell. Seit dem 15. November punktete Zug in 15 von 16 Partien und gewann zwölf Mal. Gegen Biel resultierte nach zwei Niederlagen aber der erste Heimsieg. Obwohl die Partie bis zur Schlusssirene spannend blieb, setzte sich der EVZ hoch verdient durch: Die Innerschweizer trafen noch drei Mal den Pfosten.
Zug - Biel 4:3 (1:1, 1:0, 2:2)
7048 Zuschauer. - SR Hebeisen/Salonen, Altmann/Obwegeser.
Tore: 10. Künzle (Ullström) 0:1. 11. Klingberg (Hofmann, Alatalo) 1:1. 35. Lindberg (Alatalo/Ausschluss Fey) 2:1. 51. Ullström (Forster/Ausschluss Kreis!) 2:2. 52. Senteler (Martschini/Ausschluss Kreis) 3:2. 54. Thorell (Lindberg, Alatalo/Ausschluss Zehnder) 4:2. 56. Brunner (Ullström, Rajala/Ausschluss Zryd) 4:3. -
Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Zug, 8mal 2 Minuten gegen Biel. - PostFinance-Topskorer: Hofmann; Rajala.
Zug: Genoni; Schlumpf, Geisser; Morant, Alatalo; Thiry, Zryd; Stadler; Martschini, Lindberg, Thorell; Klingberg, Kovar, Hofmann; Simion, Senteler, Zehnder; Langenegger, Albrecht, Leuenberger.
Biel: Hiller; Moser, Kreis; Rathgeb, Forster; Sataric, Salmela; Fey; Fuchs, Ullström, Rajala; Riat, Neuenschwander, Schneider; Brunner, Nussbaumer, Künzle; Tanner, Gustafsson, Tschantré; Kohler.
Bemerkungen: Zug ohne Bachofner, Bougro, Diaz, Schnyder und Zgraggen, Biel ohne Cunti, Hügli, Lüthi, Pouliot und Ulmer (alle verletzt).
Auf den missglückten Spengler Cup reagiert der HC Davos mit einer starken Phase in der Meisterschaft. Im neuen Jahr punkteten die Bündner in jedem Spiel, im ersten von zwei Duellen an diesem Wochenende gegen Lugano siegte der HCD 5:1.
In einem zerfahrenen Spiel mit vielen Strafen legte Davos die Basis zum vierten Sieg im neuen Jahr zu Beginn des Mitteldrittels, als Andres Ambühl und Fabrice Herzog mit zwei Toren innerhalb von vier Minuten ihr Team 3:1 in Führung schossen. Die Entscheidung gelang Tino Kessler, der in der 54. Minute mit seinem ersten Saisontor den vierten HCD-Treffer an diesem Abend erzielte.
Lugano hatte zuletzt zwei wichtige Partien gegen direkte Konkurrenten um den Einzug in die Playoffs gewonnen (4:2 gegen Fribourg und 5:2 in Bern). Gegen Davos verloren die Tessiner auch die vierte Begegnung in dieser Saison. Und offensiv kamen sie im Vergleich zu den Spielen gegen Fribourg und Bern überhaupt nicht auf Touren. Den einzigen Treffer erzielte Lugano in doppelter Überzahl zum zwischenzeitlichen 1:1 (17.).
Am Sonntag hat Lugano vor dem eigenen Publikum die Gelegenheit zur Revanche.
Davos - Lugano 5:1 (1:1, 2:0, 2:0)
4909 Zuschauer. - SR Lemelin/Dipietro, Kaderli/Progin. -
Tore: 5. Hischier (Lindgren) 1:0. 17. Klasen (McIntyre, Postma/Ausschlüsse Du Bois, Herzog) 1:1. 21. (20:34) Ambühl (Jung, Du Bois/Ausschlüsse Nygren; Klasen) 2:1. 25. Herzog (Ambühl, Nygren) 3:1. 54. Kessler (Jung, Marc Aeschlimann) 4:1. 57. Palushaj (Nygren, Corvi/Ausschluss Lammer) 5:1. -
Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Davos, 8mal 2 Minuten gegen Lugano. - PostFinance-Topskorer: Lindgren; Klasen.
Davos: Sandro Aeschlimann; Du Bois, Jung; Nygren, Guerra; Kienzle, Stoop; Buchli; Herzog, Corvi, Ambühl; Marc Wieser, Lindgren, Hischier; Palushaj, Baumgartner, Tedenby; Kessler, Marc Aeschlimann, Egli; Frehner.
Lugano: Zurkirchen; Chiesa, Riva; Postma, Wellinger; Loeffel, Jecker; Ronchetti; Klasen, McIntyre, Bertaggia; Bürgler, Lajunen, Suri; Fazzini, Sannitz, Lammer; Walker, Romanenghi, Zangger; Haussener.
Bemerkungen: Davos ohne Rantakari (überzähliger Ausländer), Dino Wieser, Paschoud und Bader, Lugano ohne Jörg, Morini, Vauclair (alle verletzt) und Chorney (überzähliger Ausländer).
Fribourg-Gottéron kam gegen Lausanne mit 3:1 zu einem glückhaften Heimsieg. Killian Mottet (2 Tore) und Goalie Reto Berra (37 Paraden) erwiesen sich als Matchwinner. Reto Berra «stahl» für Gottéron den Sieg: Von einem gestohlenen Sieg ist statistisch die Rede, wenn der Goalie des Siegerteams mindestens zehn Paraden mehr schafft als der Gegenüber. Tobias Stephan parierte vor dem Lausanner Gehäuse nur 20 von 23 Schüssen.
Aber der Goalie verlor für Lausanne die Partie nicht. Fribourgs 1:1-Ausgleich ermöglichte der neu verpflichtete schwedische Verteidiger Philip Holm mit einem Puckverlust an Mottet. Holms Einsatzzeit wurde daraufhin drastisch reduziert. Holm soll bei Lausanne den in Ungnade gefallenen Jonas Junland ersetzen, der seit dem 17. Dezember nicht mehr eingesetzt wurde, wodurch Lausanne meist mit bloss drei Söldnern spielte. Mottet realisierte innerhalb von weniger als sechs Minuten mit seinem zwölften Doppelpack in der National League die Wende vom 0:1 zum 2:1. Den letzten Treffer erzielte Andrej Bykow zwei Sekunden vor Schluss mit einem Schuss ins leere Tor.
Gottéron gewann in dieser Saison alle drei Heimspiele gegen Lausanne. In Lausanne wurde bislang noch nie gespielt. Die drei «Rückspiele» in Lausanne finden im Zeitraum Ende Januar/Anfang Februar innerhalb von drei Wochen statt.
Fribourg-Gottéron - Lausanne 3:1 (0:1, 2:0, 1:0)
6500 Zuschauer (ausverkauft). - SR Fluri/Kaukokari, Fuchs/Schlegel. -
Tore: 5. Herren (Frick) 0:1. 30. Mottet (Abplanalp/Ausschlüsse Moy; Chavaillaz) 1:1. 36. Mottet (Boychuk, Abplanalp) 2:1. 60. (59:58) Bykow 3:1 (ins leere Tor). -
Strafen: je 3mal 2 Minuten. - PostFinance-Topskorer: Mottet; Jeffrey.
Fribourg-Gottéron: Berra; Gunderson, Chavaillaz; Kamerzin, Stalder; Abplanalp, Marti; Gähler; Brodin, Bykow, Schmid; Vauclair, Marchon, Lhotak; Sprunger, Boychuk, Mottet; Lauper, Mojonnier, Hasler.
Lausanne: Stephan; Heldner, Grossmann; Lindbohm, Frick; Genazzi, Holm; Nodari; Bertschy, Joorin, Kenins; Moy, Emmerton, Vermin; Almond, Jeffrey, Herren; Traber, Froidevaux, Leone.
Bemerkungen: Fribourg-Gottéron ohne Desharnais, Forrer, Furrer, Rossi, Schmutz, Walser (alle verletzt) und Stalberg (gesperrt), Lausanne ohne Antonietti (verletzt), Boltshauser (krank) und Junland (überzähliger Ausländer). - Timeout Lausanne (60.).
Am Spengler Cup hatte Ambri-Piotta mit dem Halbfinal-Einzug begeistert, in der Meisterschaft läuft es den Leventinern überhaupt nicht mehr. Im ersten von zwei Kellerduellen an diesem Wochenende verloren sie gegen die Rapperswil-Jona Lakers 2:5.
Zusammen mit der Niederlage kurz vor Weihnachten (4:5 nach Penaltyschiessen gegen Davos) verlor Ambri nun fünfmal in Folge. Gegen die Lakers waren die Tessiner zwar nicht das schlechtere Team, sie zeigten sich aber viel zu ineffizient. Nur dank zweier Powerplay-Tore zum 1:2 und 2:3 blieben sie bis zu Beginn des letzten Drittels im Spiel. Nach dem vierten Gegentreffer blieb eine Reaktion jedoch aus.
Rapperswil-Jona auf der anderen Seite spielte unter der Regie von Kevin Clark (2 Tore/1 Assist) und Roman Cervenka (1 Tor/1 Assist) clever. Nachdem sie erst zum dritten Mal in dieser Saison zwei Siege aneinander gereiht haben, dürfen die Lakers weiterhin leise auf die Playoff-Teilnahme hoffen. Ihr Rückstand auf den 8. Rang beträgt zehn Punkte. Am Sonntag im «Rückspiel» gegen Ambri erhalten sie die Chance, näher an den Strich zu rücken.
Ambri-Piotta - Rapperswil-Jona Lakers 2:5 (0:2, 2:1, 0:2)
5333 Zuschauer. - SR Urban/Müller, Bürgi/Wolf. -
Tore: 15. Dünner (Rowe, Profico/Ausschluss Fischer) 0:1. 18. Clark (Cervenka, Schneeberger) 0:2. 24. Upshall (Flynn, Hinterkircher/Ausschluss Loosli) 1:2. 29. Cervenka (Randegger) 1:3. 38. Zwerger (Müller/Ausschluss Schlagenhauf) 2:3. 44. Casutt (Maier, Clark) 2:4. 60. (59:40) Clark (Dufner) 2:5 (ins leere Tor). -
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Ambri-Piotta, 5mal 2 Minuten gegen die Rapperswil-Jona Lakers. - PostFinance-Topskorer: D'Agostini; Cervenka.
Ambri-Piotta: Conz; Ngoy, Dotti; Plastino, Fischer; Fora, Pinana; Fohrler, Jelovac; D'Agostini, Flynn, Upshall; Trisconi, Goi, Hinterkircher; Joël Neuenschwander, Müller, Zwerger; Hofer, Dal Pian, Incir.
Rapperswil-Jona Lakers: Nyffeler; Schneeberger, Dufner; Profico, Randegger; Hächler, Maier; Vukovic, Schmuckli; Wellman, Rowe, Simek; Clark, Cervenka, Casutt; Schlagenhauf, Dünner, Eggenberger; Loosli, Ness, Hüsler.
Bemerkungen: Ambri-Piotta ohne Rohrbach, Bianchi, Kostner, Kneubühler, Novotny (alle verletzt) und Sabolic (überzähliger Ausländer), Rapperswil-Jona Lakers ohne Kristo, Schweri, Egli, Forrer, Mosimann (alle verletzt) und Wetter (krank). Timeout Ambri-Piotta (58:51). Ambri-Piotta von 58:51 bis 59:40 ohne Torhüter.
Der SC Bern hat gegen Genève-Servette nach der 1:2-Niederlage vom Vorabend nicht nur die Revanche gewonnen, sondern auch die sieben Partien andauernde Siegesserie der Genfer beendet. Zu verdanken hatten die Berner den wichtigen Sieg ihrem starken ersten Drittel, in dem sie dank Toren von Gregory Sciaroni, Jan Mursak und Simon Moser 3:1 führten. Mosers Treffer fiel im Powerplay zu einem psychologisch wichtigen Zeitpunkt, zwölf Sekunden vor der ersten Pause.
Tim Bozon verkürzte zwar für Servette zu Beginn des Mitteldrittels (26.), die drei Tore aus dem Startabschnitt reichten den Bernern aber zum ersten Erfolg nach zuletzt drei Niederlagen. Im letzten Drittel (4:13 Torschüsse) konnte sich der Meister phasenweise kaum aus dem eigenen Drittel befreien, er hielt dem Druck der Genfer aber stand.
Servette war in dem umkämpften Spiel ab dem zweiten Drittel die bessere Mannschaft, es fehlte der Mannschaft von Trainer Patrick Emond aber die Präzision und die Wucht. Und so musste Servette zum ersten Mal seit der Nationalmannschafts-Pause im Dezember und einem 1:4 auswärts gegen die Rapperswil-Jona Lakers wieder als Verlierer vom Eis.
Bern - Genève-Servette 3:2 (3:1, 0:1, 0:0)
16'299 Zuschauer. - SR Stricker/Tscherrig, Kovacs/Gnemmi. - Tore: 4. Sciaroni 1:0. 10. Winnik (Jacquemet, Kast) 1:1. 18. Mursak (Praplan, Krueger) 2:1. 20. (19:48) Moser (Untersander, Ebbett/Ausschluss Kast) 3:1. 26. Bozon 3:2. - Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Bern, 4mal 2 plus 10 Minuten (Tömmernes) plus Spieldauer (Winnik) gegen Genève-Servette. - PostFinance-Topskorer: Arcobello; Wingels.
Bern: Karhunen; Andersson, Beat Gerber; Krueger, Blum; Untersander, Colin Gerber; Burren; Sciaroni, Mursak, Praplan; Pestoni, Arcobello, Moser; Rüfenacht, Ebbett, Scherwey; Berger, Heim, Kämpf; Spiller.
Genève-Servette: Descloux; Le Coultre, Tömmernes; Karrer, Maurer; Jacquemet, Kast; Molinari; Miranda, Fehr, Winnik; Wingels, Richard, Rod; Maillard, Smirnovs, Bozon; Riat, Berthon, Douay; Patry.
Bemerkungen: Bern ohne MacDonald (überzähliger Ausländer), Bieber, Grassi und Henauer, Genève-Servette ohne Fritsche, Mercier und Wick (alle verletzt). Pfostenschuss Ebbett (16.). Timeouts Bern (50.) und Genève-Servette (58:33). Genève-Servette ab 58:25 ohne Torhüter.