Die ZSC Lions bestätigen im Playoff-Halbfinal gegen Fribourg-Gottéron das Break. Sie gewinnen zu Hause 3:2 nach Verlängerung und führen in der Best-of-7-Serie 2:0.
Wie bereits im ersten Halbfinalspiel zwei Tage zuvor lautete das Resultat nach 60 Minuten 2:2. Hatte Fribourg zu Hause ein 0:1 und 1:2 wettgemacht, holte es diesmal ein 0:2 auf. Doch behielt auch diesmal der ZSC das bessere Ende für sich. Für den Siegtreffer zeichnete in der 65. Minute Marcus Krüger verantwortlich.
Nachdem Chris Baltisberger in der 25. Minute zum zweiten Mal für die Lions getroffen hatte, nahm Fribourgs Trainer Christian Dubé eine Coaches Challenge wegen einer möglichen Torhüterbehinderung. Die Schiedsrichter gaben den Treffer aber, was eine Strafe für Fribourg zur Folge hatte. Während dieser vergab Marco Pedretti eine Topchance zum 3:0 (26.), das wohl die Vorentscheidung bedeutet hätte.
In der Folge nahm Fribourg Schwung auf. Nach einer Druckphase verkürzte Andrej Bykow auf 1:2 (34.). Zuvor war ZSC-Verteidiger Tommi Kivistö hinter dem Tor ein Fehlpass unterlaufen. Im nächsten Einsatz kamen die Gäste dem Ausgleich sehr nahe. Das Verpasste holten sie in der 38. Minute in ihrem zweiten Powerplay in diesem Spiel nach. Dieses dauerte bloss sechs Sekunden, ehe Killian Mottet den Puck ins Gehäuse hämmerte. Der 31-Jährige erzielte bereits seinen fünften Treffer in diesen Playoffs; Chris DiDomenico hatte wie bereits beim 1:2 den Stock im Spiel.
Der zum SC Bern wechselnde Kanadier erzielte seine Skorerpunkte 13 und 14 in den laufenden Playoffs, womit er vor dem Zürcher Sven Andrighetto (4/7) die klare Nummer 1 ist. Letzterer hatte in der 15. Minute bei vier gegen drei Feldspielern das 1:0 geschossen. Die Zürcher spielten geduldig, bis Denis Malgin mit einem Querpass ideal Andrighetto bedienen konnte, worauf dieser keine Mühe bekundete, ins «leere» Tor zu reüssieren. In der 52. Minute scheiterte Andrighetto am Gehäuse, das spielte am Ende aber keine Rolle.
ZSC Lions - Fribourg-Gottéron 3:2 (1:0, 1:2, 0:0, 1:0) n.V.
10'512 Zuschauer. - SR Lemelin (CAN)/Hebeisen, Fuchs/Kehrli.
Tore: 15. Andrighetto (Malgin, Noreau/Powerplaytor) 1:0. 25. Chris Baltisberger (Pedretti) 2:0. 34. Bykov (DiDomenico, Mottet) 2:1. 38. Mottet (Gunderson, DiDomenico/Powerplaytor) 2:2. 65. (64:31) Krüger (Azevedo) 3:2. -
Strafen: 4mal 2 Minuten gegen ZSC Lions, 7mal 2 Minuten gegen Fribourg-Gottéron. - PostFinance-Topskorer: Andrighetto; DiDomenico.
ZSC Lions: Waeber; Noreau, Marti; Phil Baltisberger, Geering; Weber, Kivistö; Trutmann; Hollenstein, Malgin, Andrighetto; Azevedo, Krüger, Bodenmann; Sigrist, Roe, Diem; Chris Baltisberger, Schäppi, Pedretti; Aeschlimann.
Fribourg-Gottéron: Berra; Gunderson, Chavaillaz; Sutter, Furrer; Diaz, Jecker; Marchon, Desharnais, Mottet; Sprunger, Schmid, DiDomenico; Rossi, Walser, Jörg; Brodin, Haussener, Bykow; Bougro.
Bemerkungen: ZSC Lions ohne Morant (verletzt), Quenneville (überzähliger Ausländer) und Kovar (krank), Fribourg-Gottéron ohne Hughes, Kamerzin (beide krank), Dufner (verletzt) und Rantakari (überzähliger Ausländer).
Der HC Davos steigert sich im Vergleich zum 0:3 am Freitag zwar, kann die zweite Niederlage in der Playoff-Halbfinalserie gegen Meister Zug jedoch nicht verhindern. Die Bündner verlieren daheim unglücklich 1:2.
Bis zwei Minuten vor Schluss sah es im mit 6007 Zuschauern für einen Sonntagabend äusserst gut gefüllten Davoser Eisstadion (Saisonrekord) nach einer Verlängerung aus. Dann wurde der Davoser Verteidiger Jesse Zgraggen für einen Stockschlag an EVZ-Goalie Leonardo Genoni auf die Strafbank geschickt – ein sehr harter Entscheid der Schiedsrichter. Im anschliessenden Powerplay verpasste Raphael Prassl bei einem Davoser Konter zuerst den Lucky Punch, ehe der EV Zug 15,7 Sekunden vor der Schlusssirene die Entscheidung herbeiführte.
Nach einem Schuss von Grégory Hofmann übernahm Marco Müller den Abpraller und schob den Puck zum 2:1 über die Linie. Danach war HCD-Trainer Christian Wohlwend wegen des diskussionswürdigen Schiedsrichterentscheids so ausser sich, dass er mehrere Trinkflaschen aufs Eis warf und danach von den Unparteiischen in die Kabine geschickt wurde. Im Anschluss brachten die Zuger den knappen Vorsprung über die Zeit.
Lange hatte Wohlwend nur wenig Grund, sich zu ärgern. Sein HCD wirkte im Vergleich zum ersten Halbfinalspiel in Zug diesmal von Beginn an fest entschlossen und ging bereits nach 63 Sekunden durch Enzo Corvi in Führung. Der Center verwertete ein Zuspiel von Marc Wieser von hinter dem Tor zum 1:0.
Auch nach dem Blitzstart hatten die Bündner deutlich mehr vom Spiel als noch vor zwei Tagen. Durch (unnötige) Strafen im Mitteldrittel brachten sie sich jedoch selbst wieder in Schwierigkeiten. Der EVZ vermochte gleich das erste Powerplay nach einem Davoser Wechselfehler auszunutzen. Der schwedische Verteidiger Christian Djoos traf mit Ablauf der Strafe per Weitschuss zum 1:1. Sandro Aeschlimann im HCD-Tor war machtlos, weil ihm von Zugs Topskorer Fabrice Herzog die Sicht verdeckt worden war.
Aeschlimann zeigte erneut eine starke Leistung. In den ersten 40 Minuten parierte er 30 von 31 Schüssen auf sein Tor. Ihm hatten es die Bündner zu verdanken, dass es bis kurz vor Schluss «nur» 1:1 stand.
Davos - Zug 1:2 (1:0, 0:1, 0:1)
6007 Zuschauer. - SR Stricker/Tscherrig, Obwegeser/Cattaneo.
Tore: 2. Corvi (Wieser) 1:0. 26. Djoos (Hofmann, Kovar) 1:1. 60. (59:45) Müller (Hofmann/Powerplaytor) 1:2. -
Strafen: 5mal 2 Minuten plus Spieldauer () gegen Davos, 3mal 2 Minuten gegen Zug. - PostFinance-Topskorer: Ambühl; Herzog.
Davos: Aeschlimann; Nygren, Jung; Dominik Egli, Wellinger; Zgraggen, Barandun; Heinen; Stransky, Rasmussen, Bromé; Wieser, Corvi, Ambühl; Frehner, Prassl, Schmutz; Knak, Nussbaumer, Canova; Hammerer.
Zug: Genoni; Cadonau, Djoos; Hansson, Stadler; Schlumpf, Kreis; Gross; Müller, Lander, Bachofner; Simion, Kovar, Hofmann; Zehnder, Senteler, Herzog; Allenspach, Leuenberger, Suri; De Nisco.
Bemerkungen: Davos ohne Chris Egli, Simic und Stoop (alle verletzt). Davos ab 59:45 ohne Torhüter.
(zap/sda)
Trotzdem: Auch sowas muss man zuerst noch ausnutzen.