NHL-Stürmer Damien Brunner hielt nach der 2:3-Niederlage gegen die USA unmissverständlich fest: «Das ist eine verdammte Frechheit. Die Schiedsrichter haben sich von den Amerikanern beeinflussen lassen, das war wie bei den Piccolos. Wir waren nicht besser, aber ebenbürtig.»
Einen Tag nach der 0:5-Pleite gegen Russland zeigte sich das Schweizer Nationalteam an der Eishockey-WM in Minsk in der Tat stark verbessert. Dennoch unterlag das Team von Sean Simpson der USA mit 2:3. Die Niederlage der Schweizer war mehr als unglücklich, hatten ihnen doch die Schiedsrichter in den letzten 20 Minuten zwei Tore aberkannt.
«Hockey ist halt ein schnelles Spiel und die Schiedsrichter müssen schnell entscheiden», meinte Stürmer Simon Moser dazu im SRF-Interview. «Aber es ist natürlich doppelt bitter, weil es uns gleich zwei Mal passiert ist.» Auch Goalie Reto Berra, der eine starke Partie zeigte, wollte sich nicht lange über die Unparteiischen aufhalten: «Sie sind auch nur Menschen.»
Der Treffer von Thomas Rüfenacht (49.) wäre das 3:2 gewesen, jener von Simon Moser (55.) das 3:3. «Es ist bitter, so zu verlieren und schwierig das zu akzeptieren», sagte Captain Mathias Seger. «Es werden uns viele Sachen in den Weg gelegt.»
Berra wollte lieber die positiven Ansätze im Schweizer Spiel mitnehmen. «Phasenweise haben wir dominiert. Läuferisch haben wir sehr gut gespielt.» Zudem hat die Schweiz endlich auch wieder Tore erzielt. Nach 237 Minuten ohne Treffer brach Denis Hollenstein mit dem 1:0 den Bann.
In der Folge liessen sich die Schweizer auch durch den Ausgleich des Kloteners Peter Mueller (27.) nicht aus dem Konzept bringen. Damien Brunner schoss in der 30. Minute nach herrlicher Vorarbeit von Kevin Romy sein Team erneut in Führung.
Auch wegen der Fehlentscheidungen der Schiedsrichter gelang den Amerikanern schliesslich die Revanche für die 0:3-Niederlage vor einem Jahr im WM-Halbfinal. Für die Wende zeichneten Craig Smith (42.) im Powerplay und Tyler Johnson (54.) verantwortlich. Damit wurde Captain Mathias Seger dessen Jubiläum vermiest – der Verteidiger der ZSC Lions schaffte als erst achter Spieler weltweit die Marke von 300 Länderspielen zu knacken.
Seger lobte die Steigerung in der Defensive. Zu Beginn sei noch eine gewisse Nervosität vorhanden gewesen. «Wir hätten einen Zähler verdient», sagte Yannick Weber. «Wir sind nun alle enttäuscht, wissen aber, dass wir den Tritt gefunden haben. Wir kämpften hart.»
Nach einem Ruhetag geht es für die Schweizer am Montag gegen Gastgeber Weissrussland weiter. Dann ist ein Sieg Pflicht, will sich die Equipe vom abtretenden Natitrainer Sean Simpson für die Viertelfinals qualifizieren. Die Partie gewinnt zusätzlich an Brisanz, als der weissrussische Trainer Glen Hanlon ab der nächsten Saison wohl an der Bande der Schweizer stehen wird. (ram/si)
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