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Kevin Fiala vor 1. Saison mit den Kings: «Ich brauchte einen Neustart»

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Kevin Fiala läuft neu für die LA Kings auf.Bild: www.imago-images.de

Kevin Fiala vor der 1. Saison mit den Kings: «Ich brauchte einen Neustart»

Gepokert und gewonnen: Kevin Fiala will bei seinem neuen NHL-Team Los Angeles Kings beweisen, dass er jeden Rappen wert ist – erstmals in der Nacht auf Mittwoch gegen die Vegas Golden Knights.
11.10.2022, 19:5511.10.2022, 19:55
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Als Kevin Fiala im Sommer 2021 bei den Minnesota Wild bloss für ein Jahr unterschreiben konnte, brachte das natürlich ein gewisses Risiko mit sich. Am Ende ist es aber aufgegangen. Der 26-jährige Ostschweizer spielte seine bisher beste Saison in der NHL, erzielte in der Qualifikation in 82 Partien 33 Tore und 52 Assists. Zudem war er in der Defensivzone kein unterdurchschnittlicher Spieler mehr. Als Folge davon erhielt Fiala von den Los Angeles Kings einen Vertrag über sieben Jahre mit einer Lohnsumme von total 55,125 Millionen Dollar.

«Die sieben Jahre geben mir Sicherheit», sagt Fiala im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA und fährt fort: «Nun muss ich etwas beweisen. Ich bin gut vorbereitet.» Den Sommer verbrachte er grösstenteils in der Schweiz. Das Training absolvierte er auf und neben dem Eis beim ZSC respektive dessen Farmteam, mit dem Ziel, «überall etwas besser zu werden». Da die Grundkondition vorhanden ist, steht nun mehr die Qualität im Vordergrund. «Kleine Details werden immer wichtiger», sagt Fiala, der auch viel an der Mobilität gearbeitet hat.

Highlight Hochzeitsfeier

Neben dem Training stand im Sommer noch ein Highlight auf dem Programm, nämlich die Hochzeitsfeier – Ehemann und -frau sind Kevin und Jessica Fiala schon seit Januar. Die Feier fand bei der Burg Tamarit am Stadtrand von Tarragona in Spanien statt. «Es war, ohne zu übertreiben, der schönste Tag in meinem Leben. Alles war perfekt», erzählt Fiala. Unter den Gästen befanden sich die Eishockeyspieler Jonas Brodin, Victor Rask, Calle Järnkrok, Marcus Johansson sowie Alex Galchenyuk.

Am 4. September ist Fiala in seine neue Heimat gereist. Die Kings standen ganz oben auf seiner Liste. «Ich wollte schon immer in Los Angeles spielen, auch weil es vom Leben her eine Top-Stadt ist. Von der Organisation habe ich nur Positives gehört. Mein Glaube ins Team ist gross, die Zukunft sieht dank den Jungen gut aus.» In der vergangenen Saison hatten die Kings erstmals seit der Saison 2017/18 wieder die Playoffs erreicht, in denen es in der 1. Runde ein 3:4 nach Siegen gegen die Edmonton Oilers absetzte. 2012 und 2014 gewann Los Angeles den Stanley Cup.

Die Kings sind Fialas dritte Station in der NHL nach den Nashville Predators und den Minnesota Wild. Ein Verbleib bei den Wild war aufgrund des Salary Cap (Gehaltsobergrenze) unrealistisch, das war ihm stets bewusst. Er versuchte das jedoch so gut wie möglich auszublenden, denn das Team in Minnesota war für ihn wie «eine grosse Familie – das hatte ich zuvor noch nie so erlebt.» Dennoch könnte er glücklicher nicht sein: «Ich brauchte einen Neustart. Es ist gut, die Komfortzone zu verlassen.»

Mentaltraining für den nächsten Schritt

In der Vorbereitung spielte Fiala an der Seite von Anze Kopitar und Adrian Kempe, die in der vergangenen NHL-Qualifikation die beiden besten Skorer der Kings gewesen sind. Der 35-jährige Kopitar verfügt über die Erfahrung von 1296 Partien in der besten Eishockey-Liga der Welt, in denen er 387 Tore und 750 Assists verbucht hat. Er gehört also zu den absoluten Topstars der NHL. Von daher ist es realistisch, dass Fiala seine Punkteproduktion weiter nach oben schraubt.

Alle 33 Tore von Fialas letzer Saison.Video: YouTube/SportsKid 712

Das Potenzial dazu hat er definitiv. Die Frage ist, ob es ihm gelingt, während der ganzen Saison konstant gute Leistungen abzurufen. In der letzten Spielzeit hatte er nach elf Partien lediglich fünf Skorerpunkte (ein Tor) auf dem Konto. Überhaupt ist er eher eine Langsamstarter.

Das soll diesmal auch dank Mentaltraining anders sein. Er hat daran gearbeitet, egal was passiert, positiv zu bleiben. «Ich habe immer dann am besten gespielt, wenn ich mir keinen Druck auferlegt habe, ich locker und dennoch sehr fokussiert war», sagt Fiala. Mit diesem Rezept will er den nächsten Schritt machen. So oder so hat sich der Poker ausbezahlt. (abu/sda)

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