Das sind umgerechnet fast zwei Spiele aneinander. Der 2:3-Siegtreffer durch Mark Arcobello fiel um 0.56 Uhr in der dritten Verlängerung – oder anders gesagt im sechsten Drittel.
117’43’’ sind gespielt – und dann kommt Mark Arcobello!!! 🐻🚨👏🏼 Das längste Spiel der Schweizer Eishockeygeschichte gewinnt also der @scbern_news, die Mutzen stehen im Halbfinal! ✅ #NLPlayoffs2019 pic.twitter.com/XptqiSmM5S
— MySportsCH (@MySports_CH) March 22, 2019
Es war das bislang längste Spiel der Schweizer Eishockeygeschichte. Den alten Rekord stellten Kloten und Rapperswil vergangenes Jahr in der Liga-Qualifikation auf. Dort dauerte die Partie 102 Minuten und 32 Sekunden.
It's now 1:00AM in Switzerland. #SCB Arcobello just scored in 3rd OT to finish the longest game in Swiss hockey history and longest serie (4 of 6 games went to OT). pic.twitter.com/fhdFpEZZ6f
— NL Ice Data (@NLIceData) March 22, 2019
Dass es überhaupt zur Verlängerung kam, war schon unglaublich. Bis zur 60. Minute lag Servette mit 0:2 zurück, ehe sie durch einen Doppelschlag von Taylor Winnik und Tommy Wingels kurz vor dem vermeintlichen Schluss noch ausglichen.
Das Rekordspiel hatte auch zur Folge, dass so viele Schüsse aufs Tor registriert wurden, wie noch nie in der Neuzeit in der Schweiz – sowohl von den Teams, wie auch von Individualisten.
Grün = Tor. Gelb = Schuss aufs Tor. Rot = Schuss neben das Tor. Schwarz = Block.
11 Schüsse aufs Tor
9 Schüsse aufs Tor
Je 5 Schüsse aufs Tor
Auch wegen der beiden Torhüter wurde es zu einem Rekordspiel. Robert Mayer bei Genf und Leonardo Genoni bei Bern zeigten immer wieder tolle Paraden und hielten ihre jeweiligen Teams am Leben.
53 Paraden – Fangquote: 94,64 Prozent
73 Paraden – Fangquote: 97,33 Prozent
Beide Trainer forcierten trotz der langen Spieldauer ihre besten Kräfte. Bei Genf erhielten Guillaume Maillard und Eliot Antonietti nur rund zweieinhalb Minuten Eiszeit – das sind 2,19 Prozent der gesamten Spieldauer. Bei Bern kam Aurélien Marti zu gar keinem Einsatz. Auf der anderen Seite stellte Genfs Johan Fransson einen neuen Schweizer Rekord für die meiste Eiszeit in einem Spiel auf.
Hier die Spieler, die am längsten auf dem Eis standen:
Das billigste Ticket für ein Playoff-Viertelfinalspiel in Genf kostet 25 Franken, das teuerste 80 Franken. Das macht bei einem gewöhnlichen Spiel 42 Rappen bzw. 1,33 Franken pro gespielte Minute. Wer gestern am legendären Spiel dabei war, bekam beinahe die doppelte Menge Eishockey fürs Geld. Matchbesucher in der billigsten Kategorie bekamen die Minute Eishockey für 21 Rappen. Zuschauer, die sich die teuerste Kategorie gegönnt haben, zahlten noch 68 Rappen pro Minute Eishockey.
Wer gerne Tore mag (und wer mag schon keine Tore?), kam gestern allerdings nicht so recht auf seine Kosten. Auf die Spielzeit heruntergerechnet, bekamen die Zuschauer nur alle 23,5 Minuten ein Tor zu sehen. Also nicht mal ganz eines pro Drittel.
Neben den Spielern schoben natürlich auch die Funktionäre und Trainer des Teams Überstunden. Bei Chris McSorley war es sogar der Fall, dass er bis in seinen Geburtstag hineinarbeitete. Der Trainer von Servette wird heute 57. In Feierlaune wird er momentan aber kaum sein.
6877 Zuschauer waren gestern Abend in der Genfer Eishalle dabei. Ihre Geduld wurde allerdings ziemlich strapaziert, trotzdem blieben die meisten bis zum Schluss. Viele dürften heute verspätet oder mit dunklen Augenringen am Arbeitsort eingetroffen sein. Den SCB-Fans wurde die rund zweistündige Heimreise immerhin durch den Halbfinaleinzug versüsst.
müde gesichter heute früh hier in bern....#GSHCSCB #morgenstund
— Alain (@AlainSaxer) March 22, 2019
Aber auch vor dem TV blieben viele Zuschauer wach und wollten die Entscheidung in dieser Partie miterleben. Einige Reaktionen:
Endlich.#playoffs #guetnacht #GSHCSCB
— Herr Von Der Esche (@retovoneschen) March 21, 2019
#GSHCSCB pic.twitter.com/cghLYIjq6a
— Slay/Lugh (@SlaytheMinion) March 21, 2019
Ich wage zu behaupten, dass ich jetzt aufs Eis könnte und es schaffen würde, zwei von denen auszudribbeln 😎 #GSHCSCB
— Yannick Berger (@yannberg) March 21, 2019
#gshcscb pic.twitter.com/ZkEUk2dlbL
— Slay/Lugh (@SlaytheMinion) March 21, 2019
Selbst mein TV findet, dass es jetzt dann genug ist😂 #GSHCSCB #srfhockey pic.twitter.com/43cSECP8wx
— Simon Hutmacher (@simonhutmacher) March 21, 2019
Was zum auf der Zunge zergehen lassen: Check gegen den Kopf des Goalies in der 3. Overtime. #GSHCSCB
— Kristian Kapp (@K_Krisztian_) March 21, 2019
Nichts da. Er lebt noch.
— Kristian Kapp (@K_Krisztian_) March 21, 2019
Energy drink zum z'morge #gshcscb pic.twitter.com/sv46p5FeHv
— Remulus (@remulus11) March 21, 2019
"108 Minuten und immer noch der gleiche Gesichtsausdruck bei Kari Jalonen" - @MySports
— Casper Thiriet (@caschthi) 21. März 2019
🤣
Beim Pay-TV-Sender MySports waren ebenfalls Überstunden angesagt. Wie schon beim Spiel in Kloten, bestellten sich die Moderatorin Steffi Buchli und die Experten Sven Helfenstein, Marco Bührer und Simon Schenk Pizza ins Studio als Zwischenverpflegung.
Auch bei uns mussten zwei tapfere Journalisten lange ausharren. Als Tickerer Philipp Reich irgendwann auf den letzten Zug musste, übernahm kurzerhand Kollege Corsin Manser vom Newsdesk dessen Arbeit. Als der Reich dann zuhause war, tickerte er von dort das Spiel fertig.
» Hier gibt's den Liveticker des Marathon-Matchs zum Nachlesen.
"Demfall gueti Erholig und guets Bisle"
🙃