Keine Rettung durch Umzug – Basel kann nur in Basel spielen
Wenn ein NHL-Team in einer Stadt keine wirtschaftliche Basis hat, wird es mit Billigung der Liga in eine andere Stadt verkauft. Zuletzt zügelte Atlanta nach Winnipeg. Diese Variante gibt es in unserem Profihockey nicht. Verbands-Präsident Marc Furrer bestätigt watson.ch: «Die Lizenz eines Klubs kann nicht an einen anderen Standort verkauft werden. Wenn ein Investor einsteigen will, dann muss er Basel retten und kann dort mit dem bestehenden Unternehmen in der NLB spielen.»
Dieser Investor ist nicht in Sicht und damit ist eine Rettung nicht mehr möglich und der Konkurs wird eröffnet. Das Eishockey in Basel reduziert sich dann künftig auf den eigenständigen Erstligisten EHC Basel- Kleinhüningen.
Ausbildungsrechte werden verkauft
Die Spieler des NLB-Klubs Basel sind ab Eröffnung des Konkurses sofort für alle Klubs verfügbar. Das Eishockey kennt keine Transfersummen mehr. Statt einer Transfersumme ist den Klubs, die den Spieler ausgebildet haben, jährlich eine Ausbildungsentschädigung zu entrichten – so lange ein Spieler aktiv ist. Diese Ausbildungsentschädigung ist eine wichtige Einnahmequelle für einen Klub mit einer Nachwuchsabteilung.
Der Konkursverwalter wird bei Eröffnung des Konkurses die Lizenzen bzw. die Ausbildungsrechte der Spieler, für die Basel eine Ausbildungsentschädigung verlangen kann – die Basel in der eigenen Nachwuchsabteilung ausgebildet hat – an den meistbietenden Hockeyklub verkaufen. Die Liga wird eine entsprechende Liste allen Klubs zukommen lassen. Es sind dies die einzigen nennenswerten verwertbaren Aktiven, die ein Hockeyklub, der nicht Besitzer des eigenen Stadions ist, im Falle eines Konkurses hat.
Für die Spieler, die keinen neuen Klub bzw. Arbeitgeber finden, bleibt nach Konkurseröffnung der Weg auf das Arbeitsamt und die Arbeitslosenversicherung.
Eine Lehre lässt sich aus dem «Fall Basel» ziehen: Das ganze Lizenzierungsverfahren der Liga ist nicht das Papier wert, auf dem es steht. Die Liga ist von Basels Schicksal völlig überrascht worden. Bei der Lizenbehörde Bundesamt für Eishockey hat wieder einmal keiner etwas gesehen oder etwas gehört.
Willi Vögtlin den ganzen NLB-Spielplan
neu ausarbeiten. Eine Variante wird jetzt
favorisiert: Jedes Team spielt neu in der
Qualifikation dreimal auswärts und dreimal
daheim gegen jedes NLB-Team und der
Letzte verpasst die Playoffs. Dieser «Sechser-
Modus“»ergäbe ein Total von 48 Partien,
nur zwei weniger als nach dem bisherigen
Modus.
Die Klubs sind darauf angewiesen,
den Einnahme-Ausfall der Heimspiele gegen
Basel kompensieren zu können. Basel war ein
Gegner, der in der Regel überdurchschnittliche
Zuschauerzahlen garantierte. (kza