Zuerst einmal sei Folgendes gesagt: Devils-Fans in der Schweiz und anderswo müssen definitiv noch nicht in Panik ausbrechen. Es sind erst drei Spiele gespielt, Zeit bleibt also noch genügend, um die Fehler zu korrigieren.
Dass die ersten paar Spiele nicht viel bedeuten, weiss New Jersey aus erster Hand. Letztes Jahr gewannen sie zum Saisonauftakt viermal hintereinander – und verpassten die Playoffs dann doch deutlich. Man sollte logischerweise nicht überreagieren. Dennoch ist es interessant, zu schauen, was in den ersten Spielen der Devils schieflief. Insbesondere weil die Euphorie nach guten Testspielen ja ziemlich gross war.
Eigentlich begann alles ganz ordentlich: Beim Saisondebüt gegen die Winnipeg Jets liess Coach John Hynes Nico Hischier wie üblich an der Seite von Kyle Palmieri und Taylor Hall laufen. Nummer-1-Draft Jack Hughes spielte mit Nikita Gusev und Jesper Bratt zusammen. Und Travis Zajac, Blake Coleman und Wayne Simmonds formten gemeinsam die dritte Linie.
Bis zur 39. Minute führte New Jersey mit 4:0, spielte Winnipeg an die Wand. Doch dann fiel alles auseinander. Spätestens nachdem Goalie Cory Schneider wegen Krämpfen hatte ausgewechselt werden müssen, war das Momentum auf der Seite der Jets. Die drehten das Spiel und gewannen mit 5:4 nach Verlängerung.
Und John Hynes schien das Vertrauen in seine Linien schon verloren zu haben. Im zweiten Spiel gegen Buffalo wirbelte er die Aufstellung kräftig durch – es resultierte eine 2:7-Klatsche. Und nun hat der 44-Jährige gegen Philadelphia (0:4-Niederlage) abermals erfolglos an den Linien geschraubt.
Dabei hat es gegen Winnipeg ja über weite Strecken gut funktioniert. Die Devils haben mit P.K. Subban, Hughes, Gusev, Simmonds und Jesper Boqvist viele neue Spieler im Kader. Da brauchen die Linien teilweise auch etwas Zeit, bis sie eingespielt sind. Mit Hynes' ständigen Wechseln in der Aufstellung ist es aber schwierig, die Chemie zu finden.
So ein talentierter und kreativer Spieler Jack Hughes auch ist, in seinen ersten drei NHL-Spielen hatte er grosse Mühe, sich durchzusetzen. Insbesondere in der Defensive hatte der 18-Jährige zu kämpfen. In den ersten zwei Spielen war er komplett überfordert. Gegen Philadelphia, als er nur noch in der dritten Linie gegen schwächere Gegner zum Einsatz kam, sah es etwas besser aus.
Sein Expected-Goal-Prozentsatz liegt bei 29,09 Prozent, der dritttiefste Wert der Devils. Das bedeutet, dass bei Hughes' Einsätzen der Gegner eine deutlich höhere Chance hat, ein Tor zu erzielen, als die Devils selbst. Mit ähnlichen Problemen wie Hughes hat auch KHL-Neuzugang Nikita Gusev zu kämpfen.
Wenn es nicht läuft, dann läuft es nicht. Seit der verpatzten 4:0-Führung gegen Winnipeg sind die Devils verunsichert. Das zeigt sich auch in diversen individuellen Fehlern, die den gegnerischen Teams immer wieder Tore bringen.
Man wusste schon vor der Saison, dass die diesjährige Schwachstelle der Devils wohl die Torhüter sein würden. Doch in den Testspielen wehrte Cory Schneider über 95 Prozent aller Schüsse erfolgreich ab.
Doch die zarte Flamme der Hoffnung erlosch sogleich wieder. Cory Schneider spielt zwar solide, hielt die Devils gegen Philadelphia, solange es ging, im Spiel, konnte die Niederlagen letztlich aber auch nicht verhindern. Noch düsterer sieht es bei MacKenzie Blackwood aus. Er hat in seinen anderthalb Einsätzen (gegen Winnipeg eingewechselt, gegen Buffalo gestartet) zehn Tore erhalten. Seine statistischen Werte sind bislang unterirdisch.