Simon Moser (25) stieg im Frühjahr 2013 mit den SCL Tigers in die NLB ab, unterschrieb beim SCB einen Zweijahresvertrag (bis 2015), wurde WM-Silberheld und spielte letzte Saison bei Nashville erstmals in der NHL (6 Spiele/1 Tor/1 Assist). Wahrlich, eine aufregende Saison.
Sein Einjahresvertrag in Nashville läuft am 1. Juli aus. Er hat zwar NHL-Ruhm geerntet, aber nur bescheiden Geld verdient. Sein Salär im Farmteam (Milwaukee/AHL) betrug lediglich 70'000 Dollar brutto. Dies entspricht etwa 40'000 Franken netto. In der NHL war sein Salär auch nicht fürstlich (570'000 Dollar brutto). Der Lohn wird nach Spiel- und Trainingstagen aufs Farmteam und die NHL aufgeteilt. Alles in allem hat Simon Moser letzte Saison kaum 100'000 Franken verdient.
Mosers Agent Georges Müller (er hat auch Roman Josis 27-Millionen-Dollar-Deal orchestriert) sagt denn auch auf Anfrage, dass unter diesen finanziellen Bedingungen die Nordamerika-Karriere nicht fortgesetzt wird.
Die Situation ist, stark vereinfacht gesagt, so: Bis zum 1. Juli darf nur Nashville mit Simon Moser verhandeln und kann in dieser Zeit eine Einigung erzielen. Nach dem 1. Juli dürfen alle NHL-Klubs Offerten bei Georges Müller einreichen. Simon Moser muss aber in Nashville bleiben, wenn sein bisheriger Klub bereit ist, die Offerte zu kontern.
Trainer Barry Trotz war mit Simon Moser sehr zufrieden. Doppeltes Pech, dass sich der Emmentaler verletzte, als er den Sprung in die NHL geschafft hatte und Barry Trotz per Ende Saison Nashville verlässt und durch Peter Laviolette ersetzt wird.
Nun ergeben sich folgende drei Optionen:
Eine Rückkehr zum SCB wäre überaus reizvoll. Einerseits bekäme der SCB dann beinahe eine meisterliche Kadertiefe, mehr Wasserverdrängung und eine grössere offensive Feuerkraft. Beim SCB wäre Moser für 20 bis 25 Tore gut. Andererseits müsste der SCB nach der Verpflichtung von Eric Blum seine «Politik der offenen Tresore» bis zur Schmerzgrenze ausreizen: Simon Moser würde die Lohnbuchhaltung mit einem schönen sechsstelligen Betrag belasten.
Die Chance auf eine SCB-Saison steht bei Simon Moser bei mindestens 50 Prozent. SCB-Sportchef Sven Leuenberger muss sich allerdings gedulden. Durchaus möglich, dass ein Entscheid erst im September oder Oktober fällt.
Vorerst spielt der ehemalige Langnauer hier die WM. Vor einem Jahr war er einer der WM-Silberhelden (14 Spiele/3 Tore/2 Assists) und 2012 verletzte er sich im dritten WM-Spiel. Nachdem er in den ersten zwei Partien zwei Treffer erzielt hatte. Sean Simpson denkt daran, gegen Russland eine NHL-Flügelzange mit Damien Brunner und Simon Moser einzusetzen und Kevin Romy als Center in diese Linie zu stellen.
So wie Simon Moser in der NLA noch nicht Fuss fassen konnte, so hat sich auch sein Bruder Christian bei Biel nicht durchsetzen können. Christian Moser (29) kam inklusive Playout und Abstiegsrunde nur in 39 Partien (2 Assists) zum Zuge und die Chancen auf einen Stammplatz in der nächsten Saison sind nicht sehr gross. Eine Rückkehr zu den SCL Tigers, die er im Frühjahr 2013 nach dem Abstieg verlassen hat, könnte im Laufe des Herbstes zum Thema werden. Wenn klar ist, auf welche Verteidiger Biels Trainer Kevin Schläpfer setzt.