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Wieso die ZSC Lions in den Halbfinal kommen und Meister werden können

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Führung in der Serie gegen Lausanne

Wieso die ZSC Lions in den Halbfinal kommen und Meister werden können

Noch ist das Viertelfinale nicht entschieden. Die ZSC Lions führen gegen Lausanne erst mit 2:1 Siegen. Aber so wie sich die Ausgangslage jetzt präsentiert, wäre ein Ausscheiden der Zürcher die grösste Playoff-Sensation aller Zeiten, Länder und Ligen.
16.03.2014, 09:45
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Nicht ein Scheitern ist nach dem 3:1 gegen Lausanne bei den ZSC Lions das Thema. Sondern der Titel. Es waren bei diesem 3:1 die gleichen Spieler wie am letzten Dienstag bei der Heimpleite zum Auftakt der Playoffs. Und nun war im dritten Spiel alles anders. Die ZSC Lions spielten endlich so wie ein Team, das eine Meisterschaft gewinnen will und gewinnen kann. Sie spielten zum ersten Mal in dieser Saison im Hallenstadion uriges Playoff-Hockey.

Was war also anders als beim 1:4-Schock beim Auftakt? Der wesentliche Unterschied ist die Intensität. Was ist Intensität? Sie setzt sich zusammen aus Tempo, Härte, Disziplin und dem Willen, ein Spiel zu gewinnen. Aus Laufarbeit, gutem Spiel mit und ohne Scheibe und vielen Checks. Je höher das Tempo, je grösser die Härte, je stärker der Wille, je zahlreicher die Checks und je besser die Disziplin, desto grösser die Intensität.

Chris Baltisberger räumt den Lausanner Simon Fischer aus dem Weg.
Chris Baltisberger räumt den Lausanner Simon Fischer aus dem Weg.Bild: Keystone

Das 1:0 als Ausrufezeichen

Lausanne spielte praktisch gleich gut wie beim 4:1 am Dienstag und beim 2:3 nach Penaltys am Donnerstag. Aber wenn die Intensität hoch ist, wenn Zeit und Raum bei jeder Aktion knapp werden, dann zeigen sich bei einem Aussenseiter die technischen Mängel. Am Samstagabend ging phasenweise ein Gewitter von Checks über Lausanne nieder. Zum ersten Mal in dieser Serie zeigte sich, dass der Qualifikationssieger die talentierteren Spieler hat als der Aufsteiger.

In keiner Szene zeigte sich die bessere Einstellung der ZSC Lions so spektakulär und für alle ersichtlich wie beim 1:0 von Ronalds Kenins, dem lettischen Nationalstürmer mit Schweizer Lizenz. Er scheiterte im ersten Anlauf am überragenden Cristobal Huet, setzte nach und brachte sein Team zum ersten Mal in dieser Serie 1:0 in Führung.

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Die definitive Bestätigung, dass die ganze Mannschaft nun in den Playoffs angekommen ist, lieferte schliesslich das 3:0. Schillerfalter Roman Wick erzielte den Treffer ebenfalls durch Nachsetzen im zweiten Anlauf. Drei Treffer durch drei verschiedene Linien – ganz offensichtlich wissen jetzt alle, was es geschlagen hat.

Auch Topskorer Roman Wick trifft beim Heimsieg zur 2:1-Führung der ZSC Lions in der Serie.
Auch Topskorer Roman Wick trifft beim Heimsieg zur 2:1-Führung der ZSC Lions in der Serie.Bild: Keystone

Besser kann Lausanne nicht mehr spielen

Nach dem dritten Gegentreffer holte Lausannes Trainer Heinz Ehlers Cristobal Huet vom Eis und ersetzte ihn durch Christophe Bays. Obwohl der eingebürgerte Franzose bei allen drei Toren frei von Schuld war. Aber es ging darum, ein Zeichen zu setzen. Und tatsächlich gelang es dem Aussenseiter, das Spiel im zweiten und dritten Drittel zu stabilisieren. Aber letztlich in einer hoffnungslosen Situation: Gegen diese «neuen» ZSC Lions war es selbst mit grösstem Kraftaufwand einfach nicht möglich, einen Dreitore-Rückstand aufzuholen.

Die Leistung des Neulings verdient allerdings grössten Respekt. Die taktische Ordnung fiel nie auseinander, die Disziplin konnte auch unter dieser Extrembelastung gewahrt werden. Noch ist diese Serie nicht zu Ende. Lausanne zeigte in keiner Phase Anzeichen der Resignation.

Die ZSC Lions haben nach wie vor Steigerungspotenzial, Lausanne aber kann nicht mehr besser spielen als in den drei ersten Partien. Die ZSC Lions werden deshalb diese Serie gewinnen – mit 4:1 oder 4:2. Und die Erfahrung lehrt: Ein Favorit, der in der ersten Runde hart arbeiten muss, setzt sich am Ende eher durch als ein Team, das ohne viel Gegenwehr bis ins Finale braust.

Die «Alpe d'Huet» ist besiegt.
Die «Alpe d'Huet» ist besiegt.Bild: freshfocus
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