Er ist diese Saison Olympiasieger und Weltmeister geworden und in den letzten neun Jahren war er ein Star in der KHL: Teemu Hartikainen (32) kann fraglos auch die National League rocken. Der kräftige Stürmer (1,86 m, 106 kg) dominiert in der Mitte und auf den Aussenbahnen, erzielt die Mehrheit seiner zahlreichen Tore von dort aus, wo es weh tut und sich einer im Infight behaupten muss. Das Hoheitsgebiet an der Bande entlang beherrscht er auch und ist dort fast nicht vom Puck zu trennen.
Mit Kraft, Wasserverdrängung, schnellen Händen und Schlauheit kompensiert er erfolgreich seine läuferischen Defizite: In 6 Partien steuerte er 7 Punkte zum Olympiasieg bei und auch beim Gewinn des WM-Titels liess er sich nicht lumpen: 6 Punkte in 10 Spielen. Und defensiv kann er auch: Er hatte bei Olympiasieger Finnland die beste Plus-Minus-Bilanz.
Sein Vertrag ist ausgelaufen. Da er nicht in die KHL zurückzukehren gedenkt und für die NHL inzwischen kein Thema mehr ist, macht ein Transfer in die Schweiz Sinn: Bei uns kann er am meisten verdienen. Wo stürmt er also nächste Saison?
Die Gewährsleute in Finnland vermuten (aber sie wissen es noch nicht sicher), in Genf. Dort hat Sportchef Marc Gautschi letzte Saison mit «Graubärten» auf den Ausländerpositionen – Sami Vatanen (32), Valtteri Filppula (38) und Daniel Winnik (37) – gute Erfahrungen gemacht und nun auch noch Linus Omark (35) zurückgeholt. «Bei sechs Ausländern muss jeder einzelne nicht mehr so viel Eiszeit aushalten. Da wird das Alter noch weniger ein Problem sein», sagt Marc Gautschi.
Also würde Teemu Hartikainen als sechster Ausländer gut in seine «Sammlung» passen. Tatsächlich bestätigt Servettes Sportchef die Kontakte: «Aber sein Agent hat uns wiederholt gesagt, er wolle mit einer Entscheidung noch zuwarten.» Also in aller Ruhe warten, welche Optionen sich ergeben. Oder einfacher gesagt: Teemu Hartikainen pokert und hat nach Auskunft des Sportchefs in Genf nicht oder noch nicht unterschrieben.
Immerhin suchen mehrere Klubs mit gut gefüllten Geldspeichern (ZSC Lions, SC Bern, Servette) und etwas kleinerem Geldsäckel (Ambri) nach wie vor ausländische Stürmer. Da kann sich Geduld lohnen.