Bisher war Timo Meier (San José) mit 24 Millionen in vier Jahren die Nummer 1 der Schweizer. Timo Meier (22) ist ein torgefährlicher Flügel (der erste Schweizer, der in einer NHL-Saison 30 Tore erzielt hat) und sein Wert wird in erster Linie an erzielten Toren gemessen.
Nico Hischier (20) ist hingegen ein anderer Spielertyp: ein Mittelstürmer, der eine dominierende Rolle einnimmt und um den herum die Devils ein neues Stanley-Cup-Siegerteam aufbauen wollen.
So sieht die Vertrags-Situation von Nico Hischier im Detail aus:
Neuer Vertrag ab der Saison 2020/21:
Die Reaktionen auf diesen Deal sind so, wie es sich gehört. Nico Hischier sagt, dieser Vertrauensbeweis sei alles, was ein Spieler verlangen könne. Er möge die Entwicklung der Mannschaft. Er werde Tag für Tag alles geben, um dem Team zu helfen, besser zu werden.
General Manager Ray Shero (er hat Nico Hischier 2017 zu unserem ersten Nummer-1-Draft gemacht) erklärt, der langfristige Vertrag gebe den Devils Planungssicherheit für die nächsten Jahre. Die ist wegen der Salärbeschränkung ein wichtiger Faktor beim Aufbau eines Teams.
Nico Hischier hat bisher in 157 Qualifikationspartien 37 Tore und 64 Assists gebucht. Er wird nun zusammen mit dem diesjährigen Nummer-1-Draft Jack Hughes (18) die zentrale Figur der Devils, die in den letzten sieben Jahren nur noch einmal die Playoffs erreicht haben.
Ray Shero lobt Nico Hischier als ganz besondere Persönlichkeit mit grossem Leistungswillen («inner drive to succeed») und die gesamte Organisation sei ihm und seiner Familie dankbar für den Glauben an die Devils und man sei begeistert («excited»), dass er nun in den kommenden Jahren eine zentrale Rolle für die Devils spielen werde.
Es sind die Aussagen, die bei solchen «Big Deals» üblich sind und zeigen: Nico Hischier ist in der Kategorie der NHL-Superstars angekommen. Er steht jetzt sozusagen auf Augenhöhe mit den Besten der Welt.
Sein Vertrag wird nicht ganz 10 Prozent der aktuellen Salärsumme der Devils ausmachen und ist so etwas wie eine Wette auf seine Entwicklung: Er wäre theoretisch im Sommer 2024 «unrestricted free agent» geworden. Er hätte also zu diesem Zeitpunkt ohne Kompensation die Devils verlassen können. Wenn er sich so entwickelt, wie die Devils erwarten, wäre dann eine Vertragsverlängerung noch viel teuerer geworden.
Aber das Risiko einer Verletzung ist eben auch nicht zu unterschätzen und dieser neue Siebenjahres-Kontrakt gibt Nico Hischier die Sicherheit, die ihm helfen wird, sein enormes Potenzial weiterzuentwickeln. Dieser Vertrag ist für beide Seiten ein Gewinn.
Mit der frühen Verlängerung ist auch klar, dass es im nächsten Sommer nicht zu einem Vertrags-Theater kommen wird: etwa dem «Aussitzen», dem Warten mit einer Vertragsverlängerung, wenn die Trainings-Camps schon begonnen haben. Um den Klub unter Druck zu setzen. Solche Aktionen schaden der Popularität eines Spielers.
Ein Detail am Rande: Sollten die Devils die Playoffs nicht erreichen oder vor dem Beginn der Heim-WM 2020 in Zürich (8. bis 24. Mai) aus den Playoffs ausscheiden, steht einer WM-Teilnahme von Nico Hischier nichts mehr im Wege. Hätte er den Einstiegs-Vertrag nach der Saison auslaufen lassen, wäre eine WM-Teilnahme im vertragslosen Zustand völlig undenkbar gewesen.
Die Frage ist natürlich: Ist Nico Hischier so viel Geld wert? Die Antwort ist klar: Ja, er ist es. Er hat in seinen ersten zwei Jahren mit den Devils gezeigt, dass er die spielerische Klasse und die Persönlichkeit zum «Franchise Player» hat. Also zum Spieler, um den herum eine Mannschaft aufgebaut werden kann.
Selbst wenn Nico Hischiers Entwicklung zwischendurch ins Stocken geraten sollte – kein Problem. Mit dem neuen Vertrag ist er für die Devils (und alle Entscheidungsträger des Klubs) so wichtig geworden, dass für ihn alles getan wird und er auf unendlich viel Geduld bauen darf.
Er hat jetzt die bestmöglichen Voraussetzungen, um sein Potenzial zu entwickeln. Er ist für die Devils politisch und sportlich noch wichtiger als Roman Josi mit seinem aktuellen Vertrag für Nashville. Wenn der Berner bei Nashville verlängert, ist nicht ausgeschlossen, dass er Nico Hischiers Salär noch übertrifft und der bestverdienende Schweizer wird.