Sport
Eismeister Zaugg

Langnaus DiDomenico droht nach Stockschlag gegen Linienrichter eine Strafe zwischen drei Spielsperren und Saisonende

Chris DiDomenico droht Ungemach.
Chris DiDomenico droht Ungemach.Bild: Sandro Stutz/freshfocus
Absicht oder nicht?

Langnaus DiDomenico droht nach Stockschlag gegen Linienrichter eine Strafe zwischen drei Spielsperren und Saisonende

Die SCL Tigers verloren in Langenthal 2:10 und ihren besten Stürmer Chris DiDomenico (25) wegen eines Stockschlages gegen den Linienrichter Michael Tscherrig.
14.01.2015, 11:2114.01.2015, 15:56
Mehr «Sport»

Was ist genau passiert? Die Antwort auf diese Frage kann über Aufstieg und Abstieg entscheiden. In der 46. Minute der Partie SC Langenthal gegen die SCL Tigers trifft Chris DiDomenico mit dem Stock Linienrichter Michael Tscherrig. 

Nun gibt es zwei Varianten. Der Kanadier trifft den Linienrichter in der Hitze des Gefechtes unabsichtlich. Beispielsweise beim Versuch, einen Gegenspieler mit dem Stecken zu züchtigen. In diesem Falle wird er glimpflich davonkommen. Mit Glück vielleicht lediglich mit drei bis fünf Spielsperren. 

Die andere Variante: Chris DiDomenico trifft mit dem Stock Linienrichter Michael Tscherrig absichtlich im Rahmen eines gezielten Angriffs. Dann wäre die Saison für Langnaus Topskorer zu Ende und die Sperre könnte sich sogar in die nächste Saison hineinziehen. 

Wie lange muss Langnau ohne Chris DiDomenico auskommen?
Wie lange muss Langnau ohne Chris DiDomenico auskommen?Bild: Urs Lindt/freshfocus

Ermittlungen noch im Gange

Und dies würde den himmelhoch überlegenen NLB-Leader (mit 20 Punkten Vorsprung auf Platz 1) entscheidend schwächen, die Aufstiegschancen reduzieren bzw. im Falle eines Falles die Rettungschancen des NLA-Letzten in der Liga-Qualifikation erhöhen. Es ist zwar bis zum 15. Februar möglich, weitere Ausländer zu verpflichten. Aber einen Stürmer mit den Qualitäten Chris DiDomenicos zu finden, ist extrem schwierig. 

Da die NLB-Spiele nicht live im TV übertragen werden, sind bisher noch keine Bilder vom Zwischenfall verfügbar. Die entsprechenden Stellen (Einzelrichter Reto Steinmann, Schiedsrichterchef Brent Reiber) sind noch auf der Suche. 

So oder so zeichnet sich ab, dass die Zeugenaussage von Michael Tscherrig zentrale Bedeutung haben wird. Und da haben die Langnauer möglicherweise Glück. Michael Tscherrig hat in einer ersten Schilderung den Stockschlag als nicht gezielt oder absichtlich taxiert. Es scheint so, dass Chris DiDomenico einen Langenthaler im Visier hatte und dabei irrtümlich den Linienrichter getroffen hat. 

Kein Zufall, dass der vermutete Kollateralschaden von DiDomenico kommt

Stark vereinfacht gesagt: Es könnte sich um einen hockeytechnischen «Kollateralschaden» handeln. Der Begriff kommt aus dem englischen Sprachraum («collateral damage») und geht auf das lateinische «collateralis» für «seitlich» oder «benachbart» zurück. Gemeint sind damit die Folgen einer Aktion, die Unschuldige treffen oder im materiellen Sinne etwa Wasserschäden beim Einsatz der Feuerwehr.  

Chris DiDomenico nietete für das Team Canada seine Gegenspieler um.
Chris DiDomenico nietete für das Team Canada seine Gegenspieler um.Bild: KEYSTONE

Mehr Eismeister Zaugg

Die Spielweise von Chris Domenico mahnt in den letzten Partien ja tatsächlich etwas an Feuerwehreinsätze. Der hochtalentierte Kanadier führte diese Saison zeitweise die NLB-Skorerliste an und kann Spiele im Alleingang entscheiden. Seit dem Spengler Cup (wo er bei Team Canada nur ein Statist war) ist er jedoch etwas vom Kurs abgekommen und steht in der Ligaskorerliste noch auf Platz drei. 

Er spielt eigensinnig und wirkt im (in der Regel) wohl organisierten Spiel der Langnauer wie ein Feuerwehrauto, das sich rücksichtslos im Alleingang durch den Strassenverkehr drängt. Zudem lässt sich der Kanadier zu leicht provozieren und führt die teaminterne Skorerliste und die Strafenliste an.  

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
F1-Fahrer möchten wieder fluchen und beschweren sich über den Präsidenten
Die Formel-1-Fahrervereinigung Grand Prix Drivers' Association (GPDA) rechtfertigt auf Instagram das Fluchen und schiesst gegen den Präsidenten des Welt-Automobilverbands. Zudem will sie wissen, was mit den Bussgeldern passiert.

«F***», schreit ein Fahrer während eines Formel-1-Rennens nach einem brenzligen Überholmanöver durch den Funk. Die Sternchen sind im Fernseher als Piepton zu hören und kaschieren bekannterweise Fluchwörter. Das Fluchen bringt zwar für Fans immer wieder eine gewisse Unterhaltung, ist aber dem Welt-Automobilverband (FIA) ein grosser Dorn im Auge.

Zur Story