Ein «Adelstitel» für Langnaus Harri Pesonen im Hinblick auf den Spengler Cup 2026
Einen Ober- und Untersportchef können sich die SCL Tigers nicht leisten. Aber gute Ausländer. Mit Jonathan Dahlen (27) hat Sportchef Pascal Müller einmal mehr formidable Arbeit geleistet. Der Sohn der Legende Ulf Dahlen bucht in der höchsten schwedischen Liga einen Punkt pro Spiel. Keine Frage: Er kann nächste Saison auch die National League rocken.
Er fegt bevorzugt über die linken Aussenbahnen. Wie Harri Pesonen nun schon in der 7. Saison für die Langnauer. Der finnische Weltmeister und Olympiasieger ist Leitwolf, Integrationsfigur über die Kabine hinaus und seit 2022 auch Captain. Aber sein Vertrag läuft aus und er wird im August 38 Jahre alt.
Was logisch wäre
Seine Produktion mag noch ordentlich sein (bisher 12 Punkte/21 Spiele). Aber logisch wäre: Der elf Jahre jüngere Jonathan Dahlen wird seine Position am Flügel übernehmen und Harri Pesonen kehrt nach Finnland zurück.
So logisch ist das allerdings nicht: Harri Pesonen hat das Angebot, nächste Saison als 7. Ausländer zu bleiben. Erstens ist es jeweils fast unmöglich, im Herbst und im Winter günstige und gute Ersatzausländer zu finden und zweitens werden die Langnauer so oder so froh um einen 7. Ausländer sein: Gewinnt Gottéron den Spengler Cup 2025 nicht zum zweiten Mal, dann werden die SCL Tigers zum Spengler Cup 2026 als zweites Schweizer Team eingeladen. Das bestätigt HCD-Geschäftsführer Marc Gianola. Diese Zusatzbelastung macht einen 7. Ausländer sozusagen obligatorisch.
Für Harri Pesonen wäre also eine Vertragsverlängerung für die Rolle als 7. Ausländer kein «Gnadenbrot». Sondern ein «Adelstitel» für seine immensen Verdienste in der Vergangenheit und für die Dienste, die er nach wie vor leisten kann. Auf und neben dem Eis. Dazu gehören eben auch sein nordisches Beziehungsnetz.
Weitere Nationalstürmer
Langnau hat für nächste Saison Verteidiger Juuso Riikola (31) sowie die Stürmer Jonathan Dahlen (27) und Hannes Björninen (30) bereits unter Vertrag. Santtu Kinnunen (26) wird zeitnah seinen Kontrakt prolongieren, eine zweite Saison mit André Petersson (35) ist aufgegleist aber noch nicht unterschrieben und über die Tauglichkeit von Saku Mänealanen (31) ist sich die sportliche Führung noch nicht ganz einig – er ist gut in der Kabine aber zu wenig effizient auf dem Eis (bisher 10 Punkte in 17 Partien).
Das bedeutet: Läuft alles nach Plan, dann sind für nächste Saison fünf Ausländerpositionen besetzt (Riikola, Kinnunen, Björninen, Petersson, Dahlen) und Harri Pesonen als 7. Ausländer. Es bleibt also noch Platz für einen weiteren ausländischen Stürmer.
Gewährsleute melden, dass gleich mehrere finnische Nationalstürmer mit auslaufenden Verträgen ihre Agenten angewiesen haben, den helvetischen Markt zu sondieren. Der interessanteste aus Sicht der Emmentaler dürfte Patrik Puistola (27) sein, der hier in Tampere neben Genfs Sakari Manninen und Jesse Puljujärvi im finnischen Nationalteam den ersten Sturm komplettiert. Weil er das mitbringt, was alle Sportchefs zu schätzen wissen. Er trifft ins Tor. Oder wie es ein Scouting Report sagt:
Aktuell ist er bei Örebro in der höchsten schwedischen Liga nach 18 allerdings erst bei 7 Treffern angelangt und viel mehr 20 werden es Ende Saison kaum sein. Gleich viele Tore hat Jere Innala (28) bei Frölunda in Schweden auf dem Konto. Auch er ein Flügel im finnischen Nationalteam hier in Tampere und auch er mit auslaufendem Arbeitsverhältnis.
Mit Angeboten von den NL-Titanen können beide kaum rechnen, eher sind sie ein Sonderangebot auf dem internationalen Transferwühltisch und damit für die SCL Tigers erschwinglich. Harri Pesonen wird im Falle eines Falles Pascal Müller schon verlässlich sagen können, ob einer dieser Kandidaten gut genug ist, um in unserer Spektakel-Liga ins Tor zu treffen.
