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Grand Slam bedeutet wörtlich übersetzt: «grosser Schlag». Im Sport steht die Bezeichnung für den Gewinn der vier grossen Tennis-Turniere: Australien Open, French Open, Wimbledon und US Open. Also eine aussergewöhnliche Leistung.
Ein grosser Schlag, ein aussergewöhnliches Ereignis wäre aber auch die Entlassung von vier Trainern im Bernbiet. YB und Thun haben es bereits hinter sich. Die SCL Tigers und der SCB haben die Trainerentlassung womöglich noch vor sich. Noch nie in der Geschichte des Sportes haben im Eishockey und Fussball gleich vier NLA-Teams aus dem Bernbiet den Trainer gewechselt.
Gibt es am Ende gar einen Zusammenhang zwischen den kritischen Lagen der Trainer in Langnau, beim SCB, in Thun und bei YB? Ja und nein. Ja, weil die Erwartungen an allen vier Orten hoch sind. Der FC Thun und die SCL Tigers sind wesensverwandt. Erfolgreiche, Sportorganisationen aus Kleinstädten (bzw. dem Dorfe). Sozusagen die «Green Bay Packers» unseres Sportes. Hier ist die Geduld mit den Trainern gross. Aber wenn die Niederlagen die sportliche Existenz gefährden, dann wird die Führung gewechselt. Weil im Fussball nach einem anderen Modus gespielt wird, musste Thun bereits jetzt handeln. Im Eishockey wird der Klassenerhalt erst im Frühjahr gesichert. Deshalb darf Benoit Laporte noch ein wenig bleiben.
Interessanterweise hatten Thun und Langnau erfolgreiche Trainer. Aber der grosse FC Basel hat dem FC Thun den Trainer (Urs Fischer) ausgespannt. Bengt-Ake Gustafsson hat Langnau im letzten Frühjahr auf grandiose Art und Weise in die höchste Liga zurückgeführt – aber die Langnauer wollten ihn nicht mehr. Eines der grossen Mysterien der Eishockey-Geschichte. Thun ist in der Trainerfrage von einem Titanen der Liga (FC Basel) in Verlegenheit gebracht worden. Die SCL Tigers haben sich hingegen selber in eine schwierige Situation manövriert. Nun steht Trainer Benoit Laporte in grossen Schuhen, die er nicht mehr binden kann. Die Frage ist nicht ob, sondern nur wann und zu welchen Konditionen er gehen muss.
Es gibt auch die Wesensverwandtschaft zwischen YB und dem SCB. Beide haben die Voraussetzungen zum Gewinn der Meisterschaft. Wenn YB und der SCB nicht um die vordersten Plätze spielen, muss der Trainer gehen. Bei YB wie beim SCB gibt es allerdings die Tendenz einer «Verbrüderung» zwischen Trainer und Management, die den Blick für die tatsächlichen Vorgänge trübt. Deshalb dauerte es so quälend lange, bis Uli Forte gehen musste. Und deshalb ist Guy Boucher noch immer im Amt. Bei YB und beim SCB gab es schon am Ende der letzten Saison klare Anzeichen, dass der Trainer in Schwierigkeiten ist.
Dass nun gleich vier grosse Teams aus dem Bernbiet in eine Krise geraten sind, ist hingegen Zufall, erhöht aber den Unterhaltungswert. Und es gibt eine interessante Frage: Sinkt nach den Amtsenthebungen bei YB und in Thun die Hemmschwelle für eine Trainerentlassung in Langnau und beim SCB? Oder wird dadurch eher eine Trotzreaktion ausgelöst – im Sinne: Aber wir sind besser, wir halten zu unseren Trainern?
Wer auf einen Grand Slam, auf vier Trainerentlassungen im Bernbiet wettet, hat eine Gewinnchance von 99 Prozent.
Sage mir was Klaus Zaugg schreibt, und ich sage dir wie die SCL Tigers spieler.