Die Saison ist auf dem Eis gelaufen. Kein Meister und keine Auf- und Absteiger. Für die Trainer und Spieler beginnen die Ferien. Am Montag wird noch verkündet, ob und wie sich die Kandidaten fürs WM-Team fitzuhalten haben. Obwohl niemand mehr damit rechnet, dass die Eishockey-WM (Start am 8. Mai) in Zürich und Lausanne stattfindet. Das wahrscheinlichste Szenario: Die WM wird, wenn die entsprechenden Gremien im Internationalen Verband zustimmen, einfach um ein Jahr verschoben.
Nun geht es nicht mehr um sportliche, sondern um wirtschaftliche Fragen. Können die Klubs in den kommenden Monaten die Folgen der Virus-Krise verkraften? Gibt es Hilfe aus öffentlichen Kassen?
Verbandspräsident Michael Rindlisbacher hatte in seiner rührenden Naivität im Alleingang und ohne Absprache mit den Klubs versucht, einen Fonds für die Klubs zu eröffnen, in dem Bund, Kantone und Gemeinden hätten einzahlen sollten. Und dabei nicht bedacht, dass es dafür gesetzliche Grundlagen mit mindestens zweijähriger Vorlaufszeit braucht.
Nun nehmen die Klubmanager die Sache in die Hand. Der Bundesrat hat ein Paket von 10 Milliarden Franken geschnürt. Mit dem Geld sollen die Folgen der Viruskrise abgefedert werden. 50 Millionen Franken davon sind für den Spitzensport vorgesehen. «Ich gehe davon aus, dass dieses Geld in erster Linie den Fussball- und Hockeyklubs zukommt», sagt SCB-Manager Marc Lüthi, mit Bundesbern gut vernetzt.
50 Millionen Franken Subventionen? Zuschüsse in die Klubkasse? Nein. Lüthi führt aus, es gehe im Grundsatz um die Möglichkeit, zinslose Kredite für Notfälle zu bekommen. Wenn beispielsweise ein Hockeyunternehmen wegen Liquiditätsengpässen in seiner wirtschaftlichen Existenz bedroht ist. Und in einem solchen Falle müssten die Bücher geöffnet werden.
Der Abbruch der Saison führt diese existenzielle Not nicht herbei. Aber wenn es zu einer Wirtschaftskrise kommt, müssen die Klubs für nächste Saison mit erheblichen Ausfällen im Bereich Saisonkarten und Werbung/Sponsoring rechnen. Das kann zu Liquiditätsengpässen führen.
Hart trifft es jetzt schon den SCB, der mit 16 Beizen im Grossraum Bern den Sport quersubventioniert. Gemäss Marc Lüthi führt die soeben verkündete Beschränkung von 50 Personen pro Beiz zu einem Umsatzrückgang von fast 70 Prozent. Er sollte ausloten, ob es vom Bund auch Krisenhilfe für die Gastronomie gibt.
merci und alles Gute
Habe auch als Erstes an den ach so Armen SCB gedacht... 🙄