Der nächste Josi? Das sind die besten Schweizer Nachwuchsspieler
Keine Polemik. Keine willkürliche Auswahl. Die Basis dieser Zusammenstellung ist eine nüchterne Beurteilung durch Coaches der Klubs und der Junioren-National- und Auswahlteams. Ob diese Nachwuchsspieler ihr Potenzial im Laufe der nächsten Jahre ihr Potenzial tatsächlich umsetzen und ausreizen können, muss sich erst noch weisen.
Es ist ein interessanter Blick in die Zukunft: Es sind die Vertreter der Spielergeneration, die noch nicht die Gegenwart prägen, aber gute Chancen haben, mittelfristig in unserem Hockey eine wichtige Rolle zu übernehmen.
Was auffällt: Mehr als ein Drittel unserer besten Junioren wurden oder werden bei ausländischen Klubs geformt. Talentierte junge Schweizer haben zwei Optionen: Ein Wechsel nach Schweden oder nach Nordamerika. Beide Optionen erfordern keine grossen finanziellen Opfer, sind also machbar und führen in der Regel zu einer signifikanten persönlichen und spielerischen Weiterentwicklung.
15 WM-Silberhelden von 2025 sind in ausländischen Juniorenligen in Nordamerika oder Schweden geformt worden. Das bedeutet: Auch in der Schweiz ist die Entwicklung zum Spitzenspieler möglich: Leonardo Genoni, Jonas Siegenthaler, Denis Malgin, Tim Berni (bei den ZSC Lions und im Farmteam), Janis Moser (in Biel), Andrea Glauser (Gottéron) oder Stéphane Charlin (Servette) sind in unserem Hockey ausgebildet geworden.
Welche Mannschaft die Talente mit den Jahrgängen 2006, 2007 und 2008 prägen werden, ist weitgehend offen. Es gibt keine Garantie, dass Spieler, wenn sich ihre NHL-Träume nicht erfüllen oder aus den ausländischen Juniorenligen zurückkehren, dann für ihren Stammklub spielen werden. So gesehen: Zug ist – zumindest auf dem Papier – bei der nächsten Generation am besten aufgestellt.
Aber kein anderes Team hat in den letzten Jahren so viele eigene Talente verloren, weil sie in Zug keine Chance auf eine NL-Karriere gesehen haben: Unter anderem Luc Bachmann (Ambri), Ludvig Johnson, Attilio Biasca (Fribourg), Dario Allenspach (Langnau), Nico Gross (Davos) oder Arno Nussbaumer (Ajoie). In diesem Zusammenhang erweist sich die Auflösung des Farmteams aus finanziellen Gründen immer mehr als eine Torheit. Es ist eben schwierig, die Balance zu finden zwischen Förderung der eigenen Talente und dem Ehrgeiz, Spitzenteam zu sein und Meister zu werden.
Diese Zusammenstellung zeigt auch: Jeder muss letztlich selbst herausfinden, was für seine Entwicklung am besten passt: Hier bleiben oder ins Ausland wechseln. Keine Frage: Die Juniorenligen in Schweden und Nordamerika sind anspruchsvoller und eine Unterforderung der Besten wie in unserer höchsten Juniorenliga gibt es dort nicht. Aber unser Nachwuchssystem ist viel besser als sein Ruf. Das Problem ist der Übergang vom Junioren- zum Erwachsenenhockey.
Nur die ZSC Lions haben ein eigenes Farmteam und sind so dazu in der Lage, diesen Übergang intern perfekt zu timen. Und nach wie vor fehlt den Coaches (und den Sportchefs) in der National League zu oft der Mut, den besten Talenten eine Chance zu geben.
Um es auf den Punkt zu bringen: Eine Karriere-Planung im Hockey kann nicht dem Klub überlassen werden. Sie sollte – wie im Einzelsport – in Eigenverantwortung geplant und umgesetzt werden. Notfalls auch gegen die Meinung eines Sportchefs.
Die besten Junioren Jahrgang 2006, 2007 und 2008
Torhüter
- Kirsch Christian
2006, Zug/Kitchener Rangers (OHL) - Lachat Phileas
2006, Biel/Waterloo Black Hawks (USHL) - Neuenschwander Elija
2006, Gottéron /Chur/NHL-Draft 2025 Anaheim - Steinmann Gian-Andri
2007, Davos - Trachsel Jovin
2007, SCL Tigers (musste im Mai 2025 beide Hüfte operieren) - Birchler Matia Nico
2007, Zug - Zambelli Yannis
2008, Lugano - Kunz Pascal
2008, SCB - Keller Nico
2008, Zug
Verteidiger
- Muggli Leon
2006, Zug/Washington Capitols/NHL-Draft 2024 - Johnson Ludvig
2006, Gottéron/Utah/NHL-Draft 2025 - Meier Gian
2006, ZSC Lions/Frölunda Göteborg - Sansonnens Basile
2006, Lausanne/Vancouver/NHL-Draft 2024. - Geisser Mischa
2006, Zug/Thurgau - Ustinkov Danill
2006, ZSC Lions - Blessing Niklas
2006, Biel - Van der Kaaij Guus
2007, Davos/Ruyn-Noranda Huskies (QMJHL) - Bichsel Finn
2007, Biel (Bruder von Lian Bichsel) - Nappiot Luca
2007, Biel/Rimouski Oceanic (QMJHL) - Pedrotti Elia
2007, Lugano/Malmö - Nik Lehmann
2007, SCL Tigers - Bächler Lou
2008, Davos - Thoma Vito
2008, Kloten - Keller Gian
2008, Kloten
Stürmer
- Antenen Robin
2006, Zug - Cattin Nolan
2006, Biel - Bosson David
2006, ZSC Lions/Drummondville Voltigeurs (QMJHL) - Grossniklaus Joel
2006, SCL Tigers/Malmö Redhaks - Reber Jamiro
2006, SCL Tigers/HV 71 - Wey Loris
2006, Zug - Körbler Kimi
2006, Kloten - Forget Jordan
2006, Lausanne/Shawinigan Cataractes (QMJHL) - Waidacher Beni
2006, Davos/Arosa - Steiner Lars
2007, Davos/Huskies de Rouyn-Noranda (QMJHL) - Schenk Florian
2007, SCB (Vater Christoph Schenk, Grossvater Simon Schenk) - Aeschlimann Mike
2007, SCL Tigers - Mundy Jeremiah
2007, Davos - Wagner Daniele
2007, SCL Tigers/AIK - Kneubühler Jan
2007, SCB/Leksands - Bouvard Fabrice
2008, ZSC Lions - Yanis Lutz
2008, Zug/Peterborough Petes - Troxler Clemens
2008, ZSC Lions/Linköping - Berger Thierry
2008, SCB - Sauthier Maxime
2008, Servette/Cape Breton (QJMHL)
Nach Klubs
- Zug
8 - Davos
6 - SCL Tigers
6 - Biel und ZSC Lions
5 - SCB
4 - Kloten
3 - Gottéron, Lugano und Lausanne
2 - Servette
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