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Eismeister Zaugg

Im finalen Stadium des Dramas – eine gute Ausgangslage für die ZSC Lions

Tim Bozon (LHC), gauche, lutte pour le puck avec Jesper Froeden (ZSC), droite, lors du 6eme match de la finale de play-off du championnat suisse de hockey sur glace de National League entre Lausanne H ...
Im Playoff-Final muss die Belle entscheiden.Bild: KEYSTONE
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Im finalen Stadium des Dramas – eine gute Ausgangslage für die ZSC Lions

Wenn alles gesagt, gesendet und geschrieben, vermutet, behauptet und analysiert ist, beginnt das letzte, das wahre Drama. Der Titel wird am Dienstag im 7. Finalspiel im Zürcher Hockey-Tempel vergeben. Der Untergang (3:5) in Lausanne muss für die ZSC Lions kein schlechtes Omen sein. Sie kennen und können Drama im 7. Finalspiel.
27.04.2024, 23:3628.04.2024, 12:09
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Ausgerechnet vor dem alles entscheidenden 7. Finalspiel, vor der 67. Partie der Saison, sind die ZSC Lions zum ersten Mal die Favoritenrolle los. Lausanne hat die Zürcher zeitweise überrollt und schliesslich 5:3 besiegt. Das Tor zum ultimativen Triumph ist weit, weit offen. Vielleicht wird Lausanne auf Jahre dem ersten Meistertitel nie mehr so nahekommen wie am nächsten Dienstag. Die Waadtländer stehen vor dem aufregendsten Spiel ihrer 101-jährigen Geschichte. Das ist maximale Motivation und immense Belastung zugleich.

Die Statistik hilft bei den Prognosen nicht weiter: Bisher hat der Heimclub das 7. Finalspiel viermal verloren und viermal gewonnen. Der Untergang der ZSC Lions in Lausanne ist durchaus spektakulär, aber letztlich ist das Resultat unerheblich. Ein aufgeputschtes Heimteam, das noch nie in einem Final war, surft auf den Wogen der Emotionen zu einer 5:0-Führung.

Aber die Überlegenheit ist eben auch auf Emotionen gebaut. Die ersten 40 Minuten zeigen die Verletzlichkeit der ZSC Lions und das letzte Drittel jene von Lausanne. Wer bis zur 39. Minute 5:0 führt, ist gut genug, um das 7. Finalspiel zu gewinnen. Wer den Rest des Spiels mit 3:0 für sich entscheidet, aber auch. Am Ende gibt es sogar eine Patt-Situation bei den Torschüssen (32:32).

Die 7. Partie werden keine taktischen Schlaumeiereien, neue Powerplay-Varianten, überraschende Linien-Zusammenstellungen oder bisher geheim gehaltene Spielzüge entscheiden. Auch eine vertiefte Analyse der Niederlage in Lausanne hilft nicht weiter. Wir sind im finalen Stadium des Dramas angelangt: Jeder auf dem Matchblatt aufgeführte Spieler hat nun die Chance, ein meisterlicher Held zu werden.

L'entraineur Marc Crawford (ZSC) parle a ses joueurs, lors du 6eme match de la finale de play-off du championnat suisse de hockey sur glace de National League entre Lausanne HC, LHC, et ZSC Lions ...
Die ZSC Lions können in der Finalissima im eigenen Stadion spielen.Bild: keystone

Es gibt Karrieren, die mit einer Heldentat in einem 7. Finalspiel erzählt und erklärt werden können. Spieler, die nur in goldenen Buchstaben ins Hockey-Geschichtsbuch eingetragen worden sind, weil sie in einem 7. Finalspiel Hauptdarsteller waren: Morgan Samuelsson (ZSC Lions), Steve McCarthy (ZSC Lions) oder Robin Leblanc (Davos). Ihre Geschichten werden vor der finalen Entscheidung da und dort aufgewärmt werden. Vor allem in Zürich: Die ZSC Lions waren schon viermal in einem 7. Final und haben dreimal gewonnen.

Der nächste Dienstag ist eine einmalige Chance für die «Hinterbänkler». Wer will, kann die Kaderliste durchgehen und versuchen, herauszufinden, wer mehr «Hinterbänkler» in seinen Reihen hat, die auf diese einmalige Chance lauern. Auch da: eine Patt-Situation. Es gibt bei den ZSC Lions auch Spieler, die zu den Grossen unserer Hockey-Historie zählen und noch nie Meister waren: Yannick Weber (aktuell verletzt) oder Denis Hollenstein.

Le Top Scorer PostFinance lausannois Laurence Pilut celebre la victoire de son equipe apres le 6eme match de la finale de play-off du championnat suisse de hockey sur glace de National League entre La ...
Lausanne konnte vor allem im Mitteldrittel gross aufspielen.Bild: PostFinance

Die Coaches stehen vor gegensätzlichen Herausforderungen: Die Euphorie zu gesundem Selbstvertrauen abkühlen ist die Aufgabe von Lausannes Geoff Ward. Neuen Mut einflössen sollte Marc Crawford den Zürchern.

Die Aufgabe des ZSC-Trainers ist eher einfacher: Er muss niemandem sagen, was es geschlagen hat und keinem versichern, dass er gut genug ist, um Meister zu werden. Das wissen seine Spieler. Ihr Selbstvertrauen ist intakt geblieben. Sie haben im letzten Drittel gerade noch genug getan, um die Zuversicht zu bewahren und bei Lausanne leise Zweifel zu säen. Der offensive Schillerfalter Denis Malgin, der seine Flügel 2022 im 7. Finalspiel in Zug nicht mehr zu öffnen vermochte, hat sich im Schlussdrittel doch noch in die Skorerliste eingetragen. Am Dienstag sollte er schon noch einmal treffen.

Aber vielleicht werden die Hockey-Götter würfeln und die Entscheidung wird ein versprungener Puck, ein Fehlgriff des Goalies, ein Glückschuss von der Mittellinie herbeiführen.

Der Favorit der Herzen, der Romantiker, ist Lausanne. Aber der Favorit des Verstandes, des Realisten bleiben die ZSC Lions. PS: Die Annahme, die Niederlage komme den Zürchern gerade recht, weil sie nun ein Heimspiel mehr haben und die Chance, den Titel auf eigenem Eis zu gewinnen, ist völliger Unsinn.

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45 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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besserwisser#99
28.04.2024 00:58registriert September 2019
Nur (Z) Fans die voreilig ein 4:0 prognostiziert hatten, werden sich über ein 7. Finalspiel nicht freuen können. Für alle Anderen ist dass das Geilste was es gibt. Aber das waren halt viele...sehr viele...
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Jacques #23
28.04.2024 07:17registriert Oktober 2018
Züri muss, der Titel ist das Mindeste.
Lausanne darf und ist auf Mission.

Da kann man jetzt abwägen, wie sehr der Heimvorteil wirkt.

Ich glaube, Lausanne machts. In der 7 Overtime.
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SCL - Maulwurf
28.04.2024 09:10registriert März 2021
Also Lausannes Spiel war gestern dem Z in Taktik überlegen. Bei vielen Offensiv - Situationen kam vielfach ein Verteidiger als zusätzliche Option mit. Früher nannte man dies falscher Flügel…… Im letzten Drittel forcierte der Z dermassen seine besten Kräfte, um noch etwas Resultatkosmetik zu betreiben und mit einem besseren Gefühl nach Hause zu reisen. Beweist, der Z hat mehr Gefälle im eigenen Kader als allgemein angenommen. Im Vorfeld hiess es immer, dass der Z individuell besser aufgestellt sei, was aber nach diesen Spielen nicht festgestellt werden konnte.
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